Hallo meine Freunde ^°^
Jahaha, ich melde mich tatsächlich von dieser Geschichte wieder :D
Wie ihr ja wisst, schreibe ich ja fleißig an Escape, aber mir ist letztens eine Idee für Etwas gekommen, die ich jetzt einfach in Worte fassen muss.
Da meine Idee aber vom Thema her nicht in Escape reinpasst, habe ich mich dazu entschieden, das Ganze als eine Art Bonus-Kapitel hier hochzuladen.
Ich hoffe dieses Kapitel gefällt euch <3
Ach ja, zur Erklärung: dieses Kapitel hier spielt ungefähr zwischen dem sechsten und achten Kapitel der Hauptstory, also während Claires Training in der ersten Phase.
Eure
DivergentBird12
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Ich werde wach, lange vor den Anderen. Durch die kleinen Fenster blitzt das mickrige Licht der Sonne durch, es erhellt selbst um die Mittagszeit kaum den ganzen Raum. Jetzt, wo es gerade mal halb fünf Uhr morgens ist, sind nur einzelne Flecken des grauen Boden beleuchtet. Für eine Weile bleibe ich in der staubigen Decke liegen, mein Kopf dröhnt, ich fühle meinen Puls durch meinen gesamten Körper rasen. Er pulsiert und schlägt unaufhörlich durch meine Adern, pocht beinah so unangenehm wie der Muskelkater in meinen Gliedmaßen. Ich reibe mir über die Schläfe, schließe die Augen und wundere mich über die Punkte, die vor meinen geschlossenen Lidern tanzen. Dann, nachdem ich dem Schauspiel lange genug zugesehen habe, ziehe ich meine Schuhe an und stehe auf. Leise schnappe ich mir meine Jacke, streife sie mir über und verlasse den Schlafsaal. Ich schleiche durch die Dunkelheit in den Gängen und blicke mich suchend um. Die kahlen Neonröhren an den Wänden werfen ein kaltes Licht in den Umkreis, dank ihnen gelingt es mir einigermaßen den Weg in die Grube zu finden. Wie erwartet ist nicht sonderlich viel los, ein paar ältere Ferox sitzen noch in kleinen Grüppchen zusammen, halten Bierfalschen in den Händen und starren mit leeren Blicken vor sich hin. Niemanden fällt die Initiantin auf, die sich eilig ihren Weg durch das Gelände bahnt und ein festes Ziel vor Augen zu haben scheint.
Sobald ich die großen Türen öffne, weht mir kalter Wind entgegen. Er zerrt an meiner mageren Kleidung, die nur wenig Schutz bietet, wirbelt mir meine Haare ins Gesicht. Ich lasse mich vorsichtishalber nicht ganz auf der Dachkante nieder, sondern setze mich stattdessen in den Windschatten der kleinen Mauer. Würde ich von dieser Mauer in das dunkle Loch unter ihr springen, ich würde in das selbe schwarze Netz fallen, wie an dem Tag der Zeremonie der Bestimmung. Meine Erinnerungen an diesen Tag sind klar und deutlich, sie stechen hervor wie keine anderen. Die Unruhe, die ich empfand, als ich mein Blut in die Schale der Ferox tropfen ließ, das Glücksgefühl, als ich von einem fahrenden Zug gesprungen bin, die Angst, in das Nichts zu stürzen. All diese Gefühle und Wahrnehmungen sehe ich auch heute noch klar vor meinen Augen, fast schon kann ich sogar noch das Brennen meiner Handinnenfläche spüren. Ich ziehe meine Beine nahe an meinen Körper, umschlinge sie mit meinen Armen und stütze den Kopf auf meine Knie. Langsam, nach und nach, gehen die ersten Lichter in der Stadt an, die Stromversorgungen sind wieder aktiviert.
"Was tust du hier?" Ich schrecke aus meiner verträumten Trance hoch, sehe nach oben und starre in ein paar fast schwarzer Augen. "Four" ist alles, was ich herausbringe. Mein Trainier steht mit verschränkten Armen vor mir ein paar Meter entfernt, wartet auf eine Antwort auf seine Frage. "Ich konnte nicht mehr schlafen" Er hebt eine Augenbraue hoch, zuckt aber nur mit den Schultern und dreht sich zu einer Kiste die neben ihm steht. "Wenn du schon mal hier bist, kannst du mir auch gleich helfen" sagt er und nickt mir auffordernd zu. Ich stelle mich auf meine Füße und sehe neugierig in die braune Holzkiste, die neben Four steht. Dieser beugt sich hinunter und hebt die Kiste hoch, deutet mir an ihm zu folgen und marschiert los. Schweigend folge ich ihm und er bringt uns auf die andere Seite des Daches, wo orange Zielscheiben in Form von Puppen stehen. Er stellt die Kiste auf einen Metalltisch und öffnet sie. Anschließend verteilt er Waffen auf der rechten Hälfte der grauen Oberfläche, auf die linke legt er kleine schwarze Schachteln. Er winkt mich zu sich und ich Platzier mich neben ihn. "Okay, also pass auf: Ich muss die Waffen kontrollieren und nachladen. Du gibst mir immer die Munitionen", er deutet auf die schwarzen Schachteln, "an und legst sie fertigen Waffen zurück in die Kiste, verstanden?" Gehorsam nicke ich und er beginnt die erste Pistole zu kontrollieren. Bald schon streckt er auffordernd die Hand und schnell drücke ich ihm die Packung mit den Kugeln hinein. Er schielt zu mir hinüber. "Du musst sie schon aufmachen" - "Oh" Verlegen nehme ich die Schachtel zurück, öffne sie und gebe ihm dann die Munitionen, die er Eine nach der Andere in die offene Waffe drückt. Als er fertig ist, drückt er mir sie in die Hand und ich lege sie vorsichtig zurück in den Karton. So arbeiten wir eine Weile still weiter, bis er das Schweigen bricht. "Du verstehst dich ziemlich gut mit der Stiff und dem Candor, oder?" Ich halte in meiner Bewegung inne und funkel ihn wütend an. "Die Stiff hat einen Namen" - "Ich weiß" - "Wieso nennst du sie dann so?" Seine dunklen Augenpaare mustern mein Gesicht, zeigen keine einzige Regung. Dagegen muss in meinen blauen wohl gerade ein Sturm toben, ich hasse dieses Wort einfach. Stiff. Was soll das überhaupt bedeuten? "Wie war dein Testergebnis Claire?" Ich fühle mich überrumpelt, geschockt, dass er mich das fragt. Ahnt er etwa, was ich bin? Aber woher sollte er das wissen? "Ferox" Meine Stimme klingt nicht so sicher, wie beabsichtigt. Auch ihm ist das aufgefallen. "Ich glaube dir nicht" - "Aber es stimmt" - "Ich glaube, du lügst mich an" Energisch schüttel ich den Kopf. "Glaub was du willst, mein Ergebnis war Ferox" Er erwidert nichts darauf sondern arbeitet wieder weiter. Stumm reiche ich ihm Schachtel für Schachtel, starre auf einen Punkt auf dem Tisch und beiße mir auf die Zunge. "Weißt du Claire, mutig sein ist ein Privileg. Nicht jeder ist mutig. Selbst nicht jeder Ferox ist mutig. Die Werte der Ferox haben sich verändert" Wieso erzählt er mir das? "Seit Eric ein Anführer geworden ist, haben sich die Ferox verändert. Es geht nicht mehr um Ehre und Mut, es geht um Grausamkeit und Gehorsamkeit. Leute wie du sind in den Augen der Anführer nutzlos und falsch. Sie wollen Soldaten, keine Rebellen." Ich stütze mich mit meiner Hand auf das kalte Metall, schließe die Augen. "Ich verstehe es nicht" Mein Blick gleitet wieder zu Four, welcher mich fragend ansieht. "Ich verstehe es einfach nicht. Wieso ist es so schlimm, mehr als nur eine Sache zu sein? Warum darf man nicht ehrlich und freundlich sein? Wieso darf man nicht klug und gleichzeitig stark sein? Warum muss jeder Ferox brutal sein und jeder Altruan schwach? Weswegen muss sich das Eine mit dem Anderen ausschließen? Was ist falsch daran, mehr zu sein?" Die dunklen Augen von Four bohren sich in meine, seine Lippen sind zu einem schmalen Strich verzogen. Eine Weile lange tun wir nichts anderes als uns gegenseitig anzustarren und das einzige Geräusch ist das Pfeifen eines nähernden Zuges. "Du solltest wirklich aufpassen, Claire. Wenn du so Etwas gegenüber den falschen Menschen erwähnst, findest du dich schneller am Fuße der Schlucht wieder, als du denkst"Wenig später sind wir fertig und alle Waffen liegen wieder richtig einsortiert in der Kiste. Gedankenverloren tippen meine Fingerspitzen auf dem Tisch herum. "Komm jetzt, wir sollten wieder zurückgehen. Ich muss die Anderen gleich wecken und du kannst schon mal zum Frühstück gehen" Ich gebe ein zustimmendes Nicken von mir und wende mich dann in Richtung der Tür, durch die ich das Dach betreten habe. "Was ist mit den Waffen?" - "Die bleiben hier, wir brauchen Sie so oder so gleich für das Training. Ihr lernt heute schießen" erklärt Four und lehnt sich abwartend gegen die Tür. Erneut gebe ich ein Nicken von mir und marschiere durch die Tür, die von dem dunkelhaarigen Ferox aufgehalten wird. "Danke" Er brummt etwas als Antwort und gemeinsam machen wir uns auf den Weg zurück in die Grube. Unsere Schritte hallen in den niedrigen Gängen wieder.
"Kann ich dich etwas fragen?"
"Natürlich"
"Magst du Cia?"
Ich sehe zur Seite und beobachte seine Reaktion. Four hat die Hände in seinen Hosentaschen vergraben und seine Stirn zieht sich nachdenklich zusammen, wodurch eine Furche zwischen seine Augen entsteht.
"Ja" meint er schließlich nach einer Weile und ich wende meinen Kopf wieder nach vorne. Wenig später befinden wir uns wieder in der Grube und gerade als er in Richtung Initianten Schlafsaal gehen will, halte ich ihn zurück. "Four!"
Er dreht sich um und sieht mich fragend an. Ich kann nicht anders und ein Grinsen zieht über mein Gesicht."Schokoladen Kuchen"
Verwirrt blinzelt der Ferox mich an.
"Den mag Cia am meisten"
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Unique - das erste Buch der »Unique« Reihe
FanfictionHighest Ranking: #1 in "Divergent" (14.09.2018) #2 in "Eric" (4.07.2018) #1 in "Tris" (6.07.2018) #16 in "Fantasy" (14.8.2017) _________________________________________ »I'm no angel, I'm just me, but I will love you endlessy« Eigentlich wa...