"Jap. Alles weg."

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"Jap. Alles weg."

Nun stehe ich hier. Vor diesem großen, modernen Gebäude. Mit großen Augen betrachtete ich das Logo dieses Firmenimperiums.

"Johnsons Industries"

Aufgeregt strich ich mein blaues Etuikleid glatt und quetschte mich durch die Menschen. Mit meiner Bewerbungsmappe, die ich fest umklammert hatte, ging ich zum Empfang und grüßte einer üppig bestückten Blondine, die laut auf ihrem Kaugummi kaute. "Ich habe ein Gespräch mit Mr. Johnson." Vorerst ignorierte mich die Dame, doch als ich mich räusperte, schaute sie auf und betrachtete mich abwertend. "Und sie sind?" Enschuldigend neigte ich den Kopf. "Ich bin Allison McLorance" Schnell tippte die Blondine mit ihren künstlichen Nägeln etwas auf der Tastatur ein und schaute mich wieder an. "Sie gehen zum Fahrstuhl. 12 Stock. Dort werden sie dann empfangen."

Kurz nickte ich ihr zu und lief zu den Fahrstühlen.Meine High Heels hinterließen laute Geräusche und fast jedes Augenpaar haftete an mir. Unbehaglich wartete ich und nach ein paar Sekunden öffneten sich die Türen und ich konnte mit ein paar weitern Geschäftsleuten einsteigen.

Die leise Musik machte mich noch nervöser, als ich es schon war und als der Fahrstuhl im 12 Stock anhielt, wurden meine Hände feucht. Hastig stieg ich aus und versuchte meine Hände zu trocknen.

"Wie kann ich Ihnen helfen?" Eine freundliche Stimme ertönte direkt hinter mir und ich schreckte etwas zusammen. "Ich habe ein Gespräch mit Mr. Johnson." Die ältere Dame lächelte mir zu und deutete mir, näher zu kommen. "Sie sind bestimmt Allison?" Ich nickte eifrig und reichte ihr meine zierliche Hand. "Schön dich kennen zu lernen. Ich bin Marry, die Sekretärin." Wissend lächelte ich und wartete einen Augenblick. "Michael müsste gleich kommen. Wenn Sie wollen, können Sie sich hinsetzen." Zögernd ließ ich mich auf die edel aussehende Couch nieder und fummelte an meinem Kleid. "Sie können mich ruhig dutzen. Ich mag es lieber." Marry grinste mir fröhlich zu und sortierte irgendwelche Akten.

Plötzlich stieß eine große Flügeltür auf und innerhalb von Sekundenbruchteilen stand ich kerzengerade da. "Sie müssen Allison sein, stimmt's?" Ich nickte und reichte dem streng aussehendem Mann meine Hand. "Ja. Ich bin Allison McLorence." Sein hartes Gesicht wurde weicher und nun lächelte er mir zu. "Nun denn. Ich erwarte sie in meinem Büro." Mit einer Handbewegung zeigte er auf sein Büro und ohne zu zögern lief ich voraus.

Erstaunt schaute ich mich in dem hellen, lichtdurchfluteten Raum um. Alles war sehr stilvoll und modern eingerichtet. Ein großer Tisch mit drei Stühlen stand mitten im Raum und ein paar Pflanzen zierten die Möbel. "Wenn sie sich setzten möchten?" Höflich neigte ich den Kopf und setzte mich gegenüber von Mr. Johnson. Kurzfristig überreichte ich ihm meine Mappe, die er sorgfältig durchlaß.

"Sehr schön. Ich werde mich mit meinem Sohn absprchen. Ich glaube sie sind die perfekte Assistentin." Glücklich lächelte ich in mich rein und wartete gehorsam. "Ich werde ihn rufen. Einen Moment." Mr. Johnson stand auf und wählte kurz eine Nummer. "Ja Marry? Sag Taylor bitte bescheid... Ja. Danke."

Nach Minuten des Wartens, kam endlich Mr. Johnson Junior. Ich konnte nur seine tiefe und raue Stimme hören, aber sehen konnte ich ihn nicht. Vielleicht auch besser so. Von ihn hatte man keine guten Geschichten gehört.

"Allison? Wir haben uns entschieden. Da Sie bisher unsere potentiellste Bewerberin waren, werden sie diesen Job bekommen. Ich freue mich Sie in unserer Firme begrüßen zu dürfen." Überglücklich nahm ich seine Hand entgegen und richtete mich auf. "Marry wird ihnen den Vertrag geben, den Sie morgen mitbringen werden." Ich nickte und verabschiedete mich. "Vielen Dank. Noch einen schönen Tag." Freundlich winkte mir Mr. Johnson zu. "Ihnen auch."

Erleichtert schloss ich die große Tür hinter mir und ging auf Marry zu. "Ich soll den Vertag abholen." Marry schaute kurz auf und reichte mir sofort einen Umschlag. "Ich freue mich, dich wieder zu sehen. Viel Spaß!" "Danke dir auch Marry. Schönen Tag!" Fröhlich schlenderte ich zum Fahrstuhl und wartete einen Augenblick, um dann in hineinzusteigen.

"Nun erzähl schon! Wie war's und hast du ihn gesehen?" Wie verrückt tanzte meine beste Freundin Mascha vor mir herum und freute sich sogar mehr als ich. "Ich habe doch schon alles erzählt! Und nein. Ich habe nicht Mr-Super-Arrogant getroffen und versuche es auch weiterhin." Enttäuscht ließ sie ihre Schultern hängen. "Ich habe gehört, dass er verdammt heiß sein soll! Dein Boss ist der heißeste Typ Londons!"

Augenrollend schmiss ich mich auf die Couch. Natürlich hatte ich mich schon umgezogen. "Das ist mir egal! Ich will mich einfach von ihm fern halten!" Mascha gesellte sich mit einer Tasse Tee zu mir. "Ich glaube, dass er gar nicht so schlimm ist. Und es schadet nie eine gute Beziehung zu seinen Chef zu haben." Sie wackelte mit ihren Augenbrauen. "Bah Mascha! Warum musst du immer so denken!" Lachend schmiss ich ein Kissen nach ihr.

"Naja. Egal. Morgen ist dein erster Tag und da wollen wir, dass du gut aussiehst!" Fragend und mit einer hochgezogen Braue betrachtete ich mein Gegenüber misstrauisch. "Und das heißt?" Grinsend setzte sie sich auf und hielt gespannt meine Hand. "Wir gehen jetzt zum Friseur. Diese olle Mähne langweilt mich! Und deine Fingernägel sollten auch mal wieder gemacht werden." Entsetzt starrte meine beste Freundin an. "Was ist denn daran so schlimm?!" Kopfschüttelnd, sprang Mascha auf und zog mich mit sich. "Heute wirst du verändert. So kannst du auch Adam gleich mal einen in den Arsch treten! Dann sieht er, wass er sich entgehen lässt."

Als Mascha diesen Namen erwähnte, war meine Laune im Keller. Das scheint sie bemerkt zu haben und nahm mich sofort in den Arm. "Das tut mir Leid. Ich wollte nicht..." Ich stieß sie etwas von mir weg und zwang mir ein Lächeln ins Gesicht. "Nein. Du hat vollkommen Recht! Ich ziehe mir schnell was anderes an und dann gehen wir los!"

Mit einem überraschenden Gesichtsausdruck ließ ich Mascha dort stehen und flitze in mein Zimmer, um mir eine Skinny Jeans und ein T-Shirt anzuziehen. Fertig angezogen und frisch gemacht, stand ich mit Schlüssel und Tasche vor meiner Mitbewohnerin. "Bist du so weit? Ich will heute früh ins Bett." Grinsend schaute mich Mascha an und ging an mir vorbei. "Na dann los!"

Nach etwa 10 Minuten U-Bahn fahren, waren wir bei unserem Lieblingsfrisuer angekommen und saßen schon auf den Stühlen. "Hallo meine Liebe!" Jaque, der zierliche, kleine Mann stand hinter mir und lächelte mir zu. "Was darf ich diesmal für dich tun? Wie immer?" Heftig schüttelte ich den Kopf. "Nein. Ich will die Haare ab. Bis zu den Schultern. Vorne ein bisschen länger als Hinten." Geschockt starrte mich Jaque an. "Deine wunderschönen Haare sollen ab?" Sein französischer Akzent verleite seiner Stimme diese bestimmte Dramatik. "Jap. Alles weg." Gebannt starrte er auf meine hellbraunen Haar holte dann aber trotzdem seine Schere aus der Hüfttasche. Ich atmete ein letztes Mal tief ein und ließ den ersten Schnitt geschehen. Jetzt war nichts mehr aufzuhalten!

Mascha, die wie gebannt auf meine Haare starrte, machte mich schon nervös. Sie hatte sich nur ihre Spitzen schneiden lassen und mehr nicht. Ich hingegen machte eine komplette Veränderung! Jaque richtete noch die letzten Strähnen und trat dann vom Spiegel weg.

Sah ich mich da wirklich im Spiegel? Bin das wirklich ich?! Total erstaunt fasste ich mir an meine Haare. "Oh mein Gott! Das ist der Wahnsinn!" Mascha hüpfte wie verrückt auf und ab. Diesmal musste ich ihr zustimmen. Es sah wirklich verdammt gut aus! Glücklich richtete ich mich auf und betrachtete mich ein letztes Mal. "Das hast du wirklich toll hinbekommen Jaque!" Stolz grinste er vor sich hin. "Ich weiß. Das ist min Talent." Lachend ging ich an die Kasse und bezahlte meine neue Frisur. "Danke noch einmal. Wir sehen uns bald!"

Heeeey!!! Endlich eine neue Geschichte von mir! Es hat mich wirklich viel Überwindung gekostet, noch einmal eine Geschichte zu veröffentlichen, da ich das Gefühl hatte, dass keine vorherige gut ankam! Ich hoffe, dass sich jetzt ändern wird!😊 ich würde mich riesig über Rückmeldung freuen!

I'm the BossWo Geschichten leben. Entdecke jetzt