Wenn jemand das Gefühl kennt gleichzeitig vor Glück zu platzen und in seiner Trauer zu versinken, weiß er wahrscheinlich auch wie sich dieser Kloß im Hals anfühlt der einen zu ersticken droht.
*Ardys POV*
„Alles gut?", drang Taddls besorgte Stimme an mein Ohr doch ich konnte nur stumm nicken.
Mit zittrigen Fingern drückte ich die Klinke runter und trat in das weiße Zimmer ein.
Mein Blick fiel sofort auf die Frau die da im Bett vor mir lag.
Schwach und zerbrechlich.
Meine Mutter.
Ein leichtes Lächeln zierte ihre schönen Lippen.
„Hey mein Schatz.", murmelte sie und ihre Stimme klang zittrig und heiser.
Ich trat nun ganz ein und zog den etwas unsicher dreinschauenden Taddl hinter mir her.
„Wie gehts dir?"
„Ging schon mal besser. Ich sehe du hast Besuch mitgebracht?"
„Ja, Taddl kennst du ja schon."
Sie nickte und schenkte auch ihm ein Lächeln, welches er freundlich erwiderte.
„Mum, um gleich zum Punkt zu kommen-", begann ich zögerlich und schloss meine Finger fester um Taddls Hand.
„Taddl ist mein Freund. Also mein fester..."
Obwohl mein Herz vor Aufregung fest gegen meinen Brustkorb hämmerte konnte man den stolzen Unterton der bei diesem Satz in meiner Stimme mitschwang nicht überhören.
Einige Sekunden lang herrschte Stille und meine Mutter sah zwischen uns hin und her ehe sie leise die Stimme erhob: „Hast du dir ja einen Hübschen ausgesucht."
Taddl senkte augenblicklich den Kopf und ich musste grinsen.
Sonst war er nicht so schüchtern.
„Ich weiß.", murmelte ich liebevoll und drückte kurz Taddls Hand welchem die Röte ins Gesicht geschrieben stand.
„Das freut mich für euch.", fügte sie noch lächelnd hinzu und wandte sich dann an Taddl. „Würdest du uns vielleicht kurz alleine lassen?"
Dieser nickte eilig und beugte sich schnell zu mir um mir einen sanften Kuss zu geben ehe er unsere Finger von einander löste und den Raum verließ.
Schon wieder hatte sich dieses verliebte Lächeln auf meine Lippen geschlichen welches auch meiner Mutter aufzufallen schien, denn sie grinste mich liebevoll an.
„Er scheint dich ja wirklich glücklich zu machen."
„Ja, das tut er. Sehr sogar."
Meine Mutter seufzte und wurde wieder ernst.
„Ardy? Die Ärzte meinen ich muss doch nicht solange hier bleiben wie geplant. Aber sie haben mir verordnet, dass ich auf keinen Fall gleich wieder so viel arbeiten kann..."
„Ja und?"
„Das bedeutet, dass ich unsere Miete nicht mehr zahlen werden kann. Weil das Geld muss ja auch für deine Verpflegung reichen und das könnte dann alles ein wenig knapp werden..."
Ich schluckte.
„Mum, ich kann solange bei Taddl wohnen."
„Nein, das kommt nicht in Frage. Ich werde ihm sicher nicht die Kosten an den Hals hetzten."
„Das ist in Ordnung, glaub mir. Und wir können es ihm ja auch irgendwann zurück zahlen! Ich will nicht, dass du dich wegen mir wieder so überarbeitest... Bitte.", flehte ich sie nun an, doch sie quittierte all dies nur mit einem langgezogenem Seufzer.
„Das wäre wirklich kein Problem.", hörte ich plötzlich die tiefe Stimme meines Freundes dazwischen reden, welcher wieder im Türrahmen stand.
„Ich wollte euch nicht stören, aber die Besuchszeit ist um..."
Ich nickte nur und stand auf.
„Frau Bora? Ich würde alles tun damit es Ardy gut geht. Und das tut es nicht, wenn Sie sich erneut überarbeiten. Ich habe genug Geld um für uns beide zu Sorgen, bitte. Wenn Ardy eine Zeit lang bei mir wohnt, können Sie es ruhig angehen lassen und müssen sich keinen Kopf machen, genug Geld für Sie beide zu verdienen."
Erstaunt blickte ich zu Taddl, doch dessen Augen strahlten pure Fürsorglichkeit aus, was mein Herz zum glühen brachte.
Meine Mutter wirkte immer noch unsicher und musterte uns skeptisch, doch dann stieß sie erneut ein seufzen aus.
„Meinetwegen... Aber ich werde dir das Geld zurück zahlen! Und pass mir ja auf, dass Ardy zur Schule geht!"
Der wasserstoffblonde Junge neben mir begann breit zu grinsen und nahm mich wieder bei der Hand, dann verabschiedeten wir uns von meiner Mutter und wurden vom Arzt aus dem Zimmer gescheucht.Kaum hatten wir das Krankenhaus verlassen, drückte ich Taddl hart an die Wand neben uns und zog ihn in einen intensiven Kuss, welchen er schon bald lächelnd erwiderte.
„Ich liebe dich so sehr.", raunte ich und bettete meinen Kopf auf seiner Schulter.
Taddl strich mir liebevoll über den Rücken und ich konnte seinen Atem an meinem Ohr spüren als er zurück flüsterte: „Und ich dich erst, Ardymon."Das Auto hielt vor meiner Haustüre und ich kramte den Schlüssel aus meiner Jackentasche. Als ich über die Türschwelle trat überkam mich ein Gefühl der Leere und ich erschauderte.
Als wäre ich seit Jahren wieder hier... Konnte es wirklich sein, dass ich mich in dieser kurzen Zeit schon so zuhause bei Taddl fühlte?
Schnell eilte ich in mein Zimmer und warf Taddl, welcher mir gefolgt war, eine Sporttasche zu in welche in nun meine Klamotten und anderes wichtiges Zeug stopfte.
Jedes mal wenn ich meinem Freund einen Blick zuwarf bemerkte ich dieses leichte, glückselige Lächeln das seine Lippen zierte.
„Was grinst du so?", fragte ich lachend.
„Ich freu' mich nur."
„Ach ne! Da wäre ich jetzt nicht drauf gekommen!", meinte ich ironisch und ließ mich auf mein Bett fallen.
Taddl setzte sich grinsend zu mir und schwang sein Bein über meine um über mir knien zu können. Mit seinen Unterarmen stützte er sich links und recht von meinem Kopf ab und ich lächelte frech nach oben als er mir näher kam.
„Ich freue mich, weil ich dich jetzt Tag und Nacht bei mir habe."Ich biss mir grinsend auf die Unterlippe und krallte mich dann am Kragen seines Pullis fest um ihn schnell zu mir runter zu ziehen und verwickelte ihn in einen stürmischen Kuss.
Eine unglaubliche Hitze ging von meinem Gegenüber aus und als ich plötzlich seine Zunge spürte welche mir sanft über die Unterlippe strich, konnte ich ein Keuchen nicht mehr unterdrücken.
Kalte Fingerspitzen zogen zarte Linien über meine Seite und entlockten mir ein weiteres schweres aufatmen.Seufzend schloss ich die Augen als sich Taddls spröde Lippen nun ihren Weg über meinen Hals zu meinem Schlüsselbein bahnten und meine rechte Hand krallte sich in seinen Haaren fest.
Neckend stupste der Tiefstimmige mit der Zunge an meinen Hals und biss sanft in eben diesen, ehe er erneut seine Zunge ins Spiel brachte.
Schon fast zärtlich begann er an einer Stelle zu knabbern und ich wusste nur zu gut worauf das hinaus laufen würde. Doch es fühlte sich zu toll an um ihn bei seiner Aktivität zu stoppen.
Ganz im Gegenteil!
Ich warf den Kopf - so gut das in meiner Position ging - in den Nacken um ihm mehr Angriffsflache zu bieten, welche er grinsend entgegen nahm.Verrückt.
Besser kann man es wohl nicht ausdrücken.
Er macht mich schlichtweg verrückt.„Wolltest du nicht packen?", knurrte Taddl ohne seine Lippen von meinem Hals weg zu bewegen.
„Weiß nicht wovon du redest.", keuchte ich neckend zurück und spürte Taddls Grinsen deutlich auf meiner geröteten Haut.Mit einem plötzlichen Ruck drehte ich uns um, sodass nun ich auf ihm lag.
Taddl sah mich mit halb geschlossenen Augen an, zog grinsend einen Mundwinkel nach oben und als er langsam blinzelte befeuchtete er mit einer flüssigen Bewegung seine Lippen was ihn in dem Moment unglaublich heiß aussehen ließ.„Wenn du schon meinst die Dominanz zu haben tu auch was.", knurrte er gespielt böse und ich lehnte mich vor und schnurrte ihm ins Ohr: „Oh, das kannst du haben..."
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Behind me ~ Tardy
FanfictionTaddl, oder besser bekannt als der Schrecken der Schule. Er trug diesen Namen, weil er einer der wenigen war, der die harte Realität in dieser trostlosen Welt bereits kannte. Er war anders als die anderen und das machte ihnen Angst, da sie ihn nicht...