Ich weiß, wie du dich jetzt fühlst. Ich kann es in deinen Augen sehen. Glaub mir, mittlerweile kann ich dich ganz gut durchschauen. Komm her und vergiss den Rest der Welt. Richte deinen Blick auf mich und achte erst gar nicht darauf was andere tun. Jetzt zählen nur du und ich, sonst nichts und niemand.
*Taddls POV*
Um kurz vor acht machten Ardy und ich uns auf den Weg zur Domplatte.
Kurze Stimmungsbeschreibung:
Ardy - bestens gelaunt.
Ich - mir könnte es kaum besser gehen. Nicht.Ich war immer noch missmutig aufgelegt weil ich so absolut gar keine Lust auf diesen Abend hatte, aber gut, besser als Ardy mit diesem Jan alleine zu lassen.
Der sollte sich bloß von ihm fern halten!Schon von weitem sah ich Dner, Izzi, Rewi, Manu und Jan und meine Stimmung sank noch ein wenig weiter.
„Wo sind Luna und Simon?", fragte Ardy in die Runde.
„Die waren zu brav um mitzukommen.", lachte Manu und zog Ardy in eine freundschaftliche Umarmung.
Manu war ja noch am erträglichsten von den Ganzen.
Jan strahlte Ardy mit seinen unschuldigen, engelsblauen Augen an und in mir begann es schon wieder zu brodeln.
Als Ardy auch noch zurück lächelte, blickte ich stur zu Boden.
Wie sehr hätte ich mir in dem Moment meine Zigaretten gewünscht...„Können wir?", fragte Rewi und wir anderen nickten und folgten ihm in einen dieser Billig-Clubs in denen ich mich selten aufhielt.
Aber gut, die Musik war gar nicht so übel.
Dizzi lief sofort zur Bar und gab eine Runde Cocktails aus, doch ich nippte nur an meinem Getränk.
Die anderen bestürmten sogleich die Tanzfläche, außer Ardy.
Ja, außer er.
Denn Ardy hatte weitaus Wichtigeres zu tun.
Reden.
Mit Jan.Stumm stand ich am Rand und beobachtete meinen Freund wie er von sichtlich desinteressiert zu aufmerksam wandelte und schließlich auf das Gespräch einging.
Minuten vergingen.
Angespannte Minuten.
Irgendwann schien er sich an mich zu erinnern, denn er drehte sich grinsend zu mir um und winkte mich her.
Langsam bewegte ich mich auf die beiden zu und bemerkte, wie Jan Ardy einen weiteren Drink reichte und dieser ihn in einem Zug leerte.
„Jo Taddl!"
War das sein Ernst? Seine Stimme klang jetzt schon ein wenig lallend! Als ob!
„Hm?", gab ich knapp zurück.
„Jan hat mir gerade erzählt, dass seinen Eltern so ne riesige Tanzhalle gehört! Ist das nicht krass?"
„Geht."
„Und er hat gemeint, ich kann vorbei kommen wenn kein Unterricht ist und mein Breakdance wieder aufbessern! Super Idee, oder?"
„Mhm."
Ardy schien meine miese Stimmung gar nicht aufzufallen, stattdessen lehnte er sich noch weiter zu mir und fragte grinsend: „Lust zu tanzen? Kann ich ja gleich mal anfangen zu üben!"
Ich schluckte schwer bei dem Gedanken, dass Ardy sein tolles Tanztalent nun mit Jan vergeudete und schüttelte schnell den Kopf.
Ardy blickte mich trotzig an und keifte: „Gut, dann eben nicht. Komm Jan."
Ungläubig verfolgte ich mit den Augen, wie Ardy den Blonden hinter sich her auf die Tanzfläche zog und sofort begann sich zu der Musik zu bewegen.Dieses unschuldige Lächeln... zum Kotzen.
Aber es konnte doch nicht sein, dass Ardy bereits nach einer viertel Stunde dicht war!Mürrisch beobachtete ich ihn dabei, wie er sich grinsend zu Jan drehte und seine Arme um seinen Nacken legte, um so weiter zu tanzen.
Da war es. Dieses kurze, gemeine Stechen im Herzen.Jans Hand an der Hüfte meines Freundes.
Langsam aufkommende Wut und Eifersucht pur.Ardys Körper unerhört nahe an dem eines anderen Jungen den er bis vor kurzem noch nicht mal gemocht hatte!
Ich sah rot.Wütend knallte ich mein Glas auf den Tresen und sprang auf.
Einen Menschen nach dem anderen rempelte ich beiseite, bis ich mich zum Ausgang durchgekämpft hatte und darauf zusteuerte.
„Wo willst du denn schon hin?"
Ich fuhr herum und blickte ihn zwei freche, grüne Augen.
„Das muss ich mir echt nicht antun.", fauchte ich und nickte in Richtung Ardy, welcher mittlerweile eher an Jan klebte als mit ihm zu tanzen.
Manu sah mich unsicher an und kommentierte die Situation nicht weiter.
Mit abfälligem Blick musterte ich das Geschehen noch einige Augenblicke, ehe ich verächtlich schnaubte und ein „Bullshit" murmelte und Manu ebenfalls stehen ließ.Kühle Nachtluft durchströmte meine Lungen und befreite diese von dem stickigen Dunst.
Es war nicht nur die Wut die mich so erdrückte, sondern auch der Schmerz.
Heiße Tränen schossen mir in die Augen und mit bebenden Händen krallte ich mich an das nächstbeste Geländer.
Klar, er konnte nicht wirklich was dafür, immerhin war er betrunken, aber alleine dieser Anblick zerriss mich von innen her.
Jan sollte verdammt nochmal die Finger von meinem Ardy lassen!
Er kannte ihn doch nicht mal!„Taddl?"
Ich zuckte zusammen und warf einen Seitenblick über die Schulter.
Blaue Haare und dahinter grüne Augen.
Manu stand einige Meter hinter Ardy und sah diesen erwartungsvoll an, Ardy hingegen warf mir einen unsicheren Blick zu.
Ich presste nur hart die Lippen aufeinander und versuchte durch die verschwommene Sicht etwas zu erkennen.
„Alles...okay?"
„Ist das dein scheiss Ernst!?"
Ardy zuckte zusammen und senkte den Blick.
„Wir, wir haben doch nur getanzt, es-"
„Ja, hat auch genau danach ausgesehen.", meinte ich ironisch und mit brüchiger Stimme.
„Man Taddl, ich hab voll Kopfweh, okay? Keine Ahnung was in diesem Drink war aber es ist alles nicht so schlimm wie du es gerade darstellst, also komm runter."
„Nein, es ist natürlich nichts dabei wenn sich mein Freund einem fast Fremden, anderen Jungen an den Hals wirft und sich von diesem halb begrapschen lässt! Da bleib ich natürlich ruhig! Wieso denn auch nicht!?"
„Junge, reg dich doch nicht immer gleich so auf! Deine dauerhafte Eifersucht geht einem echt tierisch auf die Nerven."
Ich schnaubte nur und nickte.
„Oh, Fick dich doch." fauchte ich dann herablassend, wirbelte herum und schob mich unsanft an ihm vorbei.
Manu hielt mich schnell am Arm fest, doch ich entriss ihm diesen mit den Worten „Fass mich nicht an!" und stürmte weiter nach Hause.
Sollte Ardy sich doch mit diesem Arsch vergnügen.
Ey, der konnte mich mal!
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Behind me ~ Tardy
FanfictionTaddl, oder besser bekannt als der Schrecken der Schule. Er trug diesen Namen, weil er einer der wenigen war, der die harte Realität in dieser trostlosen Welt bereits kannte. Er war anders als die anderen und das machte ihnen Angst, da sie ihn nicht...