Nimon! (BoyxBoy)

4. Kapitel - Er!

Nervös stand ich vor dem benachbarten Hotel und wartete auf Simon. Er ließ sich anscheinend Zeit, denn selbst ich war schon etwas zu spät. Oder hatte er mich bloß verarscht? Was war, wenn er mich tatsächlich nur reingelegt hatte? Wenn er das nur tat, um über mich herziehen zu können?
Gerade hatte ich mich dazu entschlossen zu gehen, als Simon dann doch aus der Lobby zu mir trat. "Hey", lächelte er unsicher und umarmte mich vorsichtig. Die Umarmung fühlte sich gut an! Sehr gut sogar.. "Ich dachte schon, du kommst gar nicht mehr", gab ich zu und sah in seine graue Augen. "Nein, ich hab nur mein Shirt nicht gefunden", er grinste mich etwas an und lief dann auch los.
Schweigend liefen wir nebeneinander her. Es war kein unangenehmes Schweigen, sondern eher eins was man gemeinsam genoss. Jeder ging seinen Gedanken nach und ich hatte das Gefühl, dass wir beide über das gleiche nachdachten - über die jeweils andere Person.
Zwischendurch berührten sich immer wieder ganz kurz unsere Hände. Das reichte, um mir immer wieder ein starkes Kribbeln durch meinen Körper fließen zu lassen.
"Sollen wir da rein?", brach er schließlich die Stille und deutete auf eine schicke Bar. "Klar, wieso nicht", erwiderte ich lächelnd und ging zusammen mit ihm in die Bar.
"Lass mal da hin?", er zeigte auf eine kleine Sitzecke etwas weiter abseits und zog mich schließlich einfach dort hin.

"Wisst ihr schon, was ihr trinken wollt?", fragte uns eine Bedienung und wir nannten ihr die Getränke. "Was machen die anderen eigentlich?"
"Ach die sind glaube ich wieder am Strand, Elias wollte Nacktschwimmen", er lachte los und es war so ein ansteckendes Lachen, dass ich nicht anders konnte, als mitzulachen.
"Nacktschwimmen? Ernsthaft? Da freut sich Vivi ja"
"Alex noch mehr, der steht auf Vivi und Kimi und ich glaube er hofft, dass sie nen Dreier haben"
"Ein Dreier?"
"Ja, meinte Alex vorhin irgendwann zu mir"
"Ach du scheiße"
Sobald die Getränke kamen stießen wir an und ich trank schon in einem Zug mein halbes Jägermeister mit RedBull Glas leer.
"Trink das doch nicht so schnell, oder willst du dich besaufen?"
"Warum nicht?"
Sein Grinsen wurde mit jedem Satz breiter und ab und zu leckte er sich über seine Lippen oder knabberte an seiner Unterlippe rum. Es sah verdammt heiß aus! Wie machte er das nur? Wie schaffte er es nur, mich so zu verzaubern?

"Bock auf n Tequilla?"
"Klar, soll ich eben bestellen?"
"Ich mach das schon"
Schon war er verschwunden und ich saß alleine auf der gemütlichen Couch und zog kurz mein Handy aus der Hosentasche.
Oh, 3 SMS.

Alex ist soooo geil!  - Vivi

Miss you :( schick mir ne Postkarte ! :*** - Sina

Sina redet nuuur von dir!! -.- - Yannik

Armer Yannik, er stand schon seit längerem auf Sina, aber sie hing ja nur an mir. Leider. Dabei dachte ich so gut wie gar nicht an sie. Ich dachte an überhaupt niemanden, außer an Simon.
Die SMS von Vivi war sowas von klar, die waren bestimmt gerade beim Nacktschwimmen und sie hatte seinen "perfekten" Body gesehen. Ja was solls! War ja nicht mein Problem, wenn die mit ihm auf die Schnauze fallen würde.

"Hier der Tequilla", Simon reichte mir das Getränk und stellte Salz und zwei Zitronenscheiben auf den Tisch.
"Bruderschafts trinken?", rutschte mir über die Lippen und sah sofort starr auf mein Getränk. "Wieso nicht, aber erst nach dem Beißen okay?"
"Okay..." Unsicher sah ich ihn an, dann leckten wir das Salz, tranken das Getränk in einem Zug leer, bissen in die Zitrone.
Ich schluckte schwer, als ich Simons perfekte Lippen auf mich zukommen sah. Er wollte mich tatsächlich wieder küssen?

Keine Sekunde später fühlte ich seine Lippen auf meine. Es war perfekt, als ob sie nur für meine Lippen gemacht worden sind. Zuerst küsste er ganz sanft, normalerweise wäre ein normaler Bruderschaftskuss jetzt vorbei, aber wir konnten uns einfach nicht voneinander lösen.
Seine Lippen wurden drängender und mit seiner Zunge strich er vorsichtig über meine Lippen, um dann ganz meinen Mund zu erforschen. Hm.. er schmeckte nach Alkohol, saurer Zitrone und dennoch angenehm lecker. Seine Hand ruhte auf meinem Bein und begann nun mich sanft dort zu streicheln, während die andere Hand auf meinem Nacken lag und mich dort zärtlich kraulte. Mein Hand glitt wie automatisch über seine Wange und sanft strich ich drt über seine weiche Haut und genoss diesen Moment wie kein anderen.
Es war so.. unfassbar gut hier mit ihm zu sitzen und ihn zu küssen. Aber dennoch fühlte es sich falsch an. Ganz falsch. Abrupt löste ich mich von ihm und sah in seine stahlgrauen Augen. Sie funkelten voller Erwartung und sein Lächeln war heiß, sexy und dennoch unsicher. Alles zusammen!

Erst jetzt bemerkte wohl auch er, dass wir länger als wir eigentlich sollten, geküsst hatten. Lag es an dem Alkohol, oder hatte er es auch von sich aus gewollt?
"Simon ... ich ähm ... mus los", stotterte ich, stand auf und lief aus der Bar. Ich musste weg, weg von dem Jungen, der mich so zur Verwirrung brachte. An den ich pausenlos dachte und gleichzeitig mich so nach ihm sehnte. Es war falsch. Es durfte nicht so sein.
Ich hörte Schritte hinter mir. Als ich mich umdrehte,  sah ich direkt in seine Augen.
Grau gegen Blau.

"Nico, warte", rief er und hatte mich auch schon eingeholt. "Ich...wollte dich gar nicht so lange küssen"Irgendwie schmerzte dieser Satz. Ich wollte dich gar nicht so lange küssen, hallte in meinem Kopf wieder und irgendwas brachte mich dazu, dass ich einen Schritt zurück ging. "Aber ich konnte nicht anders", fügte er hinzu und sah mich mit großen Augen an. Sein Blick war leicht verletzt, als ich wieder einen Schritt zurückging.
"Warum konntest du nicht anders?", hauchte ich in die laute Nacht, die von der Musik der Bars und Clubs erfüllt war. "Weil...weil ich seitdem wir uns das erste Mal begegnet sind nur an dich denken muss. Das darf nicht, ich hab zu Hause eine Freundin sitzen! Aber... ich denke nur noch an dich und will bei dir sein. Ich hab sie kein einziges Mal angerufen, obwohl ich es ihr versprochen hatte. Und das nur, weil du .. mich irgendwie verzauberst. Ich weiß auch nicht, wieso ich das alles sage", schluchzte er und eine Träne lief über sein Gesicht.
Automatisch stand ich vor ihm und wischte sanft seine Tränen weg und küsste seine Wange, seine Nasenspitze, seine Stirn und zuletzte seine Lippen. Er erwiderte meinen Kuss ohne zu zögern. Mir war klar, das zwischen uns irgendwas in der Luft liegt war klar. Und es würde noch viele Probleme mit sich bringen. Aber mir war es egal.

Normalerweise machte ich sowas nicht, aber ich hatte mich anscheinend verliebt. Viel zu schnell. Und ausgerechnet in ihn.

Simon.

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Es ist etwas kürzer geworden, als die anderen Kapitel, dass tut mir auch Leid, aber irgendwie dachte ich, es war so viel Simon-Nico-Liebe in der Luft, dass das in ein einziges Kapitel musste :)