14. Kapitel - Verzweiflung (1)

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Ich riss mich aus meiner Schockstarre los. Nein, ich durfte ihn nicht gehen lassen! Auf einmal spürte ich, wie meine Beine von selbst losliefen und mit schnellen Schritten ihm hinterher liefen. Wie lange hatte ich dort gestanden? War es zu spät? Würde ich ihn wieder sehen? Schaffte ich es, ihn einzuholen?
Tausend Fragen gingen durch meinen Kopf, während meine Augen sich an das dunkle Licht wieder gewöhnen mussten und verzweifelt den Raum nach seinem Gesicht absuchten. Ich sah ihn nicht, egal wo ich hinsah. Er war nicht da.
Durch jeden Raum ging ich aber er war unauffindbar. Fast hatte ich die Hoffnung aufgegeben, als ich ihn sah. Er wollte zur Garderobe, wahrscheinlich wollte er gehen. Nein! Ich musste ihn aufhalten.
"Simon!", rief ich laut aber er reagierte nicht. ich schubste Leute an die Seite, um eilig zu ihm zu kommen.
"Siiiimon!", ich rief noch lauter. Inzwischen hatte ich ihn fast erreicht und sah, wie Selina sich ihre Strickjacke von der Garderobe abholte. "Simon verdammt", schrie ich so laut ich konnte und endlich sah er sich um. Selina ging jedoch weiter und er folgte ihr. Sie waren kurz vor dem Ausgang, als ich es endlich zu ihnen geschaft habe.
"Simon. Bleib stehen!", rief ich und ich spürte wieder einmal die Tränen. Er sah auf, Selina war bereits draußen, er war als nächstes dran zu bezahlen.
"Simon, bitte, ich liebe dich"
Das nächste bekam niemand mit, nur ich. Eine winzige Träne löste sich aus seinem Auge und lief die Wange entlang.
"Ich dich auch", formten seine Lippen und im nächsten Moment trat er aus der Tür.
Nein, nein. Warum? Warum ich? Warum musste immer mir sowas passieren.
Inzwischen hatte der Alkohol nachgelassen. Meine Beine fühlten sich wie Wackelpudding an. Es schmerzte und dieser Schmerz war schlimmer als jeder andere. Selbst schlimmer, als der, als meine Oma gestorben war.
"Nico, hier bist du" Eine sanfte Hand legte sich auf meinen Arm und im nächsten Augenblick war Kiara neben mir.
"Oh Nico", sagte sie leise und umarmte mich dann fest. "Sollen wir gehen?", fragte sie leise und ich nickte bloß.
"Und die anderen?"
"Keine Ahnung, die denken sich bestimmt, dass wir schon weg sind. Willst du bei mir pennen?"
"Okay... danke Kiara"

Kurz darauf befanden wir uns bei ihr im Zimmer. Ich hatte Kiara alle Einzelheiten erzählt und nun saß ich wie ein Häufchen Elend auf ihrem Bett und starrte auf meine Hände. Warum? Ich verstand es nicht. Was sollte ich nur tun?
"Schreib ihm bei Facebook oder SMS, dass du noch um ein Gespräch bittest oder um ihn kämpfen wirst?"
"Vielleicht"
"Mach es", forderte Kiara mich auf und schob mir den Laptop hin.
"Okay"
Seufzend griff ich nach dem Laptop, um mich bei Facebook einzuloggen. Dort kam der Schock.
"Er ignoriert mich", schrie ich entsetzt auf
"Wie bitte?", knurrte Kiara und griff kurz darauf nach ihrem Handy. Was sie vorhatte, wusste ich nicht. Ich weiß nur, dass ich nicht mehr konnte. Alles löste sich vor mir auf. Ich stellte den Laptop auf den Boden und legte mich ganz aufs Bett und spürte dann nur, wie die Tränen aus meinen Augen strömten. Ich war verletzt und Liebeskummer ist einfach nur schrecklich.
Warum ist sie schwanger? Wieso?!

******

Ein sehr sehr kurzes Kapitel, aber das aus folgendem Grund:
Ich werde mehrere kleine Teile zum Thema "verzweiflung" veröffentlichen, da ich keine Zeit habe viel zu schreiben aber ich auch nicht möchte, dass ihr so lange auf nächste Kapitel warten müsst. Ich hoffe es ist okay für euch <3
Sandra_1801

Nimon! (BoyxBoy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt