21. Kapitel - Mama?

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Die Person, mit dem besten Kommentar, bekommt das Kapitel gewidmet! :)

übrigens vielen Dank für die 50.000 Reads! Vielen Dank, das hat mich wirklich sehr gefreut!

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21. Kapitel - Mama?

Ich konnte mich wirklich Ohrfeigen für meine eigene Dummheit. Wie hätte ich bloß glauben können, dass Simon mir mit Raffael fremdgegangen wäre? Ich bin wirklich ein naiver Idiot, ich komme mir fast vor wie in kleines 13 jähriges Mädchen, was hinter ihrer "großen Liebe" herschmachtet und alles und jeden als Konkurrent ansieht.

Er war nach paar Minuten auch wieder gegangen, da er nach Hause musste. Kiara hielt mir derweil einen Vortrag darüber, wie ich nur so dämlich gewesen sein konnte. Ich hörte jedoch gar nicht richtig hin, da ich zu sehr von der Foto CD fasziniert war. Wie konnte ein Mensch nur so verdammt toll sein? Ich konnte von Glück reden, dass Simon nicht so weit von mir entfernt wohnte, es hätte mich ja auch schlimmer treffen können.
Von meinen Freunden wussten inzwischen fast alle, dass ich schwul war, dank dieses wunderbaren Fotos, welches Alex auf Facebook gepostet hatte. Ich konnte den Kerl immernoch dafür killen, dass er es getan hatte. Wie konnte jemand nur so falsch sein? Anfangs dachte ich, er sei total korreckt, so konnte man sich also in jemanden täuschen.

 "Erde an Nico, wäre schön, wenn du mir auch mal zuhören könntest", drang auf einmal Kiaras Stimme zu mir durch.
"Oh ähh.. sorry", sagte ich und ich spürte, wie meine Wangen rot anliefen.
"Ja, ja du Träumerle", erwiderte sie grinsend, schnappte sich ein Kissen und haute es mir auf den Kopf.
"Hör auf dauernd von ihm zu träumen, das ist ja schlimm", sie kicherte und ich musste ebenfalls automatisch grinsen.
"Das gibt Rache!"
Ich sprang von meinem Stuhl auf, wodurch sie erschrocken nach hinten wich. Mit einer schnellen Bewegung riss ich ihr das Kissen aus den Händen und schlug es ihr auf den Rücken.
"Kissenschlacht", rief sie begeistert und schnappte sich ein weiteres Kissen, damit sie sich verteidigen konnte.

"Kissenschlacht?!", schrie auf einmal mein jüngerer Bruder, als er die Tür aufriss und mit leuchtenden Augen im Zimmer stand.
"Jaa", rief ich, woraufhin er anfing zu strahlen und sich ebenfalls ein Kissen schnappte. Er liebte Kissenschlacht und war immer sofort dabei, wenn wir uns gegenseitig mit den Kissen schlugen.
"Alle Auf Kiara", quietschte er und ich stürmte mit ihm auf meine beste Freundin.
"Das ist so unfair", beschwerte sie sich lachend, als sie zusammengekauert auf dem Bett lag und sich verzweiftelt versuchte mit ihrem Kissen zu wehren und dennoch eine Großzahl der Schläge über sicher ergehen ließ.
"Mike, Nico wir sind zurück", hörte ich die Stimme meiner Mutter, ein Glück für Kiara, die sich vor Lachen fast gar nicht mehr einbekam.
"Wir haben euch Eis mitgebracht. Ist Kiara noch da?", fragte mein Vater, während Mike sofort ins Wohnzimmer stürmte. Eis konnte er sich natürlich nicht entgehen lassen.
"Ja sie ist noch da", sagte ich und ging mit ihr hinunter. Manchmal glaube ich, dass meine Eltern wohl davon ausgingen, dass wir bald zusammen sein würden. Wie gut, dass sie sich dabei gewaltig irrten.

"Wo wart ihr denn?", fragte ich meine Eltern, da ich gar nicht genau mitbekommen hatte, dass sie weggegangen waren.
"Wir sind nur etwas spazieren gegangen", wich meine Mutter mir aus und als ich in ihre Augen sah, hatte ich das Gefühl, dass etwas passiert war, worüber meine Eltern noch nicht reden konnten.
"Aber jetzt isst mal euer Eis bevor es schmilzt", erwiderte mein Vater und verschwand kurz darauf in seinem Büro.
Sofort warf ich meiner Mutter einen fragenden Blick zu, den sie gekonnt auswich. Vielleicht würde ich etwas aus ihr herausbekommen, wenn wir mal wieder gemeinsam kochen würden. Wir kochten gerne gemeinsam, da wir beide eher ruhiger waren und nicht so aufgekratzt und hektisch wie mein Vater und Mike. Vivi war eher der Mittelding, der von beidem so viel abbekommen hatte, das sie immer ausgeglichen war. Mal viel zu hektisch und mal viel zu ruhig.

Viel zu schnell ging auch dieser Tag vorbei, ohne das noch etwas großartiges geschehen war. Die Sommerferien flogen dahin und schon in wenigen Tagen sollte der Alltag beginnen. Ich war noch nicht bereit für mein letztes Schuljahr, ehe ich mein Abitur in der Hand halten würde. Zudem hatte ich auch überhaupt keine Ahnung, was ich nach der Schule machen wollte, obwohl ich eher zu einer Ausbildung tendierte, anstatt studieren zu gehen.

Mitten in der Nacht wurde ich schließlich von einem Geräusch wach, dass mir durch Mark und Bein ging. Mein Herz pochte wie wild, während ich mit weit aufgerissenen Augen an die Decke starrte. Ich hörte Schritte, Geschreie und wie etwas zu Boden fiel. Es klirrte und ich zuckte zusammen. Schnell machte ich meine kleine Nachtischlampe an, die mein Zimmer in ein angenehmes Licht tauchte.
"Ich kann aber nicht mehr", schrie jemand und kurz darauf polterte es wieder.
Die Stimme klang eindeutig nach meiner Mutter.
"Beruhig dich doch, wir kriegen das hin", hörte ich meinen Vater sagen.
Neugierig ging ich zur Tür und öffnete sie. Aus dem Zimmer mir gegenüber sah ich Vivi, die mich verstört ansah.
"Was ist los?", wisperte ich ihr zu, die nur mit den Schultern zuckte und kurz darauf heftig zusammen zuckte, als etwas lautes zu Boden brach.
"JETZT REIß DICH ENDLICH MAL ZUSAMMEN", schrie mein Vater auf einmal.
"ICH WERDE STERBEN! STERBEN!! WIE SOLL ICH MICH DA ZUSAMMEN REIßEN?!", schrie meine Mutter so laut, dass mir die Kinnlade runterfiel.
Was erzählte sie da?
"Du wirst nicht sterben verdammt nochmal. Was redest du da?", fuhr mein Vater sie an und als ich zu Vivi sah, erkannte ich Panik in ihren Gesichtszügen.
"ICH HAB KEINE LUST MEHR, ICH GEHE JETZT"
Mein Vater erwiderte etwas unverständliches, ehe die Tür zugeknallt wurde.
Schnell schloss ich meine Zimmertür und setzte mich auf mein Bett.
Was war das denn? Was war nur auf einmal mit meiner Mutter los?

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p.s. wenn ich das neue Cover sehe, habe ich das Bedürfnis jemanden zu küssen :'D

Nimon! (BoyxBoy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt