Nimon! (BoyxBoy)

29. Kapitel - die Party

29. Kapitel - die Party

Als ich gerade zu hause war, bekam ich einen Anruf von Raffael, was mich wirklich sichtlich erstaunte, da ich länger nichts mehr von ihm gehört hatte.
"Was gibt es", fragte ich ihn daher ein wenig überrascht, sobald ich dranging.
"Wie war der erste Tag?"
"Ähm, ganz gut sogar wieso fragst du?"
"Ach nur so, wollte eigentlich fragen ob du und Simon am Freitag bock auf ne Party habt? Ich lass eine steigen und ich wollte euch zeigen, dass ihr nicht die einzigen Schwulen hier in der Stadt seid"
"Okay, ich denke wir kommen"
"Ja hängt von dir ab, Simon hat schon zugesagt"
"Gut, dann kommen wir" "Ihr könnt auch noch welche mitbringen"
"Okay, wir schreiben"
"Ja machen wir. Bis dann"
Er legte auf und noch etwas verwirrt starrte ich auf den Hörer. Hoffentlich würde die Party kein Fehler sein aber ich war momentan über jede Ablenkung dankbar.

"Mit wem hast du telefoniert?", fragte mich meine Schwester und sah mich ein wenig fragend an.
"N Kumpel hat angerufen, er gibt Freitag ne Party"
"Achso", sie nickte und verschwand schließlich in der Küche, um ein wenig zu kochen. "Ist Papa arbeiten?", fragte ich sie und fing an ihr ein wenig beim kochen zu helfen.
"Ja, ich glaube er braucht auch ein wenig Ablenkung. Oma kommt nachher vorbei, sie will mit Mike irgendwo hin. Er ist noch ganz verstört über das, was Papa uns erzählt hat"
"Versteckt er aber gut vor uns", meinte ich und begann den TIsch zu decken.
Vivi reichte mir die Teller und das Besteck an ehe sie die Nudeln in das kochende Wasser gab.
"Ja aber ich kann verstehen, dass es für ihn noch ein schlimmerer Schock ist als für uns. Er ist jünger als wir"
"Gib mir mal die Gläser", forderte ich sie auf und sie reichte mir diese, dabei stieß sie jedoch mit dem Ellebogen gegen ihre Handtasche, die auf der Ablage stand und mit einem dumpfen Geräusch fiel sie zu Boden. Ein genervtes Geräusch entwich ihr, jedoch hatte ich schneller die Gläser weggestellt und mich gebückt, um ihre Tasche samt Inhalt aufzuheben. Als ich die Tasche hochhob, sah ich den herausgefallenen Inhalt. Außer ihrem Haustürschlüssel und einer Packung Taschentücher lag da noch eine andere Schachtel. Ich hob sie auf und hielt ihr sie vor die Nase.
"Dein Ernst? Du rauchst?", schrie ich sie an und funkelte mit den Augen. Ihr Gesicht wurde bleich und sie riss mir die Schachtel aus der Hand.
"Ist doch wohl meine Sache", antwortete sie bissig und steckte die Schachtel schnell wieder in ihre Handtasche.
"Rauchen ist total ungesund. Reicht schon, das wir ab und zu auf Partys rauchen aber doch nicht jeden Tag", schrie ich weiter und schnappte ihr die Schachtel wieder aus der Handtasche und schmiss sie in den Mülleimer.
"Bist du vollkommen bescheuert? Das sind meine, ich bin fast 19 und kann machen was ich will", erwiderte sie laut und sie sah mich zornig an.
"Wir haben schon genug Stress an der Backe, meinst du ich will, dass du irgendwann an Lungenkrebs stirbst?!"
Darauf antwortete sie nicht mehr, ich sah wie verkrampft sie war und wie sehr sie mit ihrer Fassung kämpfte. Sie hatte ihren Blick starr nach vorne gerichtet und sah auf den aufsteigenden Dampf der Nudeln. Ich ging einen Schritt näher zu ihr und sah, dass sie weinte.
"Vivi, was hast du?", fragte ich sanft und legte meine Hand auf ihre Schulter, doch sie schüttelte sie ab.
"Lass mich", fauchte sie und sah mich mit rotgerändeten Augen an.
"Meinst du mir geht das mit unserer Familie alles am Arsch vorbei? Nein und zwar ganz und gar nicht! Innerhalb der Sommerferien ist unsere Familie ein einziger Scherbenhaufen geworden. Der einzige, der hier halbwegs glücklich ist bist du! Oma ist letztens gestorben, du weißt wie sehr ich sie geliebt habe, dann hat Mama auch noch ein Baby umgebracht, ist Papa anscheinend fremdgegangen und jetzt irgendwo und bei mir läuft es momentan auch überhaupt nicht toll. Mike versteht das ganze noch gar nicht, ist völlig verstört und geschockt aber weil du auf Wolke 7 sitzt, bekommst du alles andere gar nicht mehr mit! Die Sache mit Dennis habe ich beendet, bevor sie überhaupt richtig anfangen konnte und weißt du wieso? Wegen dir und jetzt denk bitte einmal nach, warum ich angefangen habe zu rauchen und das ich nicht die ganze Zeit auf Friede-Freude-Eierkuchen machen kann! Mir geht es scheiße uns allen aber in deinem Kopf ist nur Simon! Simon hier, Simon da"