38. Kapitel - traumhaftes Glück

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38. Kapitel - traumhaftes Glück

******* 6 Jahre später  ********

"Papaaaa, Papaaaaaa", rief eine hohe Mädchenstimme und als ich zu Simon sah, fing dieser breit an zu grinsen. Er beugte sich runter, öffnete seine Arme und in weniger als zwei Sekunden war ein fünfjähriges Mädchen in seine Arme gesprungen und er hatte sie hochgehoben. Grinsend wuschelte er mit seiner Hand durch ihre dunkelblonden Haare und dann sah er zu mir.
"Können wir los?", fragte er mich, woraufhin ich nickte.
Er ließ das Mädchen wieder runter und reichte ihr seine Hand.
"Sag Mama tschüss", sagte Simon und ich winkte der Frau, die in der Tür stand, zu.
"Tschüss Mama", das Mädchen achtete schon gar nicht mehr auf ihre Mutter sondern rannte schon die Treppen im Flur des Mehrfamilienhauses runter.
"Nicht so schnell, Liara", rief ich hier hinterher, woraufhin von irgendwo her ein "Ja,ja Paps", kam.
"Bringt sie mir heil nach hause", scherzte die Frau und lachte ein wenig.
"Selina, jetzt lass die zwei doch, als ob sie sich nicht um Liara kümmern könnten", hörte man eine weitere Männerstimme aus einem anderen Raum ertönen. Kurz darauf wurde ein Stuhl verrückt und ein Mann gesellte sich zu uns in den Flur.
"Danke, Dennis. Das ist wirklich unglaublich nett", erwiderte Simon und wir lachten noch kurz.
"Papiiis jetzt kommt", rief Liara von unten nach oben und man konnte ihr wirklich anhören, dass sie ungeduldig war und unbedingt in den Zoo wollte.
Simon winkte Dennis und Selina zu und lief dann mit mir die Treppen runter.
"Fährst du?", fragte er und ich nickte.
"Klar, du musst dich doch um deine Tochter kümmern", erwiderte ich lächelnd. Sofort zog er seine Augenbrauen zusammen. "Sie ist auch deine Tochter", seine Antwort kam sofort.
"Ach Schatz", seufzte ich glücklich und griff nach seiner Hand.
"Es ist nicht meine leibliche Tochter, sondern deine"
Er nickte, sagte jedoch nichts mehr dazu.

Kurz darauf befanden wir drei uns im Zoo und während Simon mit Liara die Löwen betrachtete, saß ich auf einer Bank und fotografierte die zwei heimlich.
In den letzten sechs Jahren war unglaublich viel passiert. Im Nachhinein ist die Zeit nur so an uns vorübergezogen. Sowohl Simon als auch ich haben unser Abitur bestanden und beide anschließend ein duales Studium in unterschiedlichen Unternehmen absolviert. Die Zeit war hart, denn Liara war kurz davor zur Welt gekommen und Simon war manchmal sichtlich überfordert gewesen in seiner Vaterrolle. Wenn ich nicht gewesen wäre, hätte er schon mehr als einmal sein duales Studium abgebrochen aber ich konnte ihm immer wieder versichern, dass wir das Geld später brauchen würden.
Ich hatte Recht behalten, denn schon während unserer Ausbildungszeit hatten wir uns nach einer gemeinsamen Wohnung umgesehen und schließlich in Bonn eine 3-Zimmer Wohnung gefunden. Ein Zimmer hatten wir extra für Liara eingerichtet und hofften sehr, dass wir demnächst noch ein zweites Kind dazu bekommen würden. Wir hatten uns schon in mehreren Kinderheimen umgesehen und ein kleiner Junge namens Devin war uns in einem der Kinderheimen ganz besonders ans Herz gewachsen. Wenn der Papierkram nicht so kompliziert wäre, würden wir ihn doch am liebsten direkt mit zu uns nehmen. Dies war jedoch noch nicht möglich, weshalb wir  ein paar Wochen abwarten mussten, bevor wir ihn zu uns holen konnten.
Aber nicht nur bei uns sondern auch bei unseren Freunden hatte eine Veränderung stattgefunden. Alex und Sina hatten letztes Jahr geheiratet, meineserachtens passen die zwei super zusammen, vor allem weil es mit ihnen manchmal immer noch schwierig ist. Kiara hatte sich letzte Woche mit Moritz verlobt. Er hatte ihr einen zuckersüßen Antrag gemacht... aber er war bei weitem nicht so schön wie der von Simon vor 10 Monaten gewesen war.
Mitten in all dem Stress hatte Simon mich spontan für zwei Tage nach Hamburg eingeladen. Auf einer Fähre, die uns zum König der Löwen Musical brachte, hatte er mir eine wunderschöne Rede gehalten und in mitten all der Menschen mir einen Heiratsantrag gemacht.
Viele haben verwundert geguckt, einige haben geklatscht und waren begeistert.
Ich war so überglücklich, dass ich schon gar nicht mehr richtig weiß was er alles gesagt hatte, denn ich war so baff dass er mich gefragt hatte und für immer mit mir zusammen bleiben wollte, da war mir alles andere halbwegs egal.
Meine Schwester Vivi war vor 4 Jahren mit einer Freundin nach Spanien ausgewandert und hatte dort ein kleines Bistro eröffnet, was jedoch so beliebt ist, dass sie schon bald überlegt ein zweites aufzumachen.
Nach all den Strapazen in dem einem Jahr ging es langsam wieder bergauf.

"Nico, kommst du?", Liara zerrte an meinem Arm und so war ich gezwungen aufzustehen.
"Ist ja gut. Wo gehen wir denn als nächstes hin?", fragte ich sie lächelnd und sie setzte ihren Denkerblick auf. Wenn sie überlegte, schob sie ihre Unterlippe ein wenig nach vorne und kratzte sich dabei leicht am Kopf.
"Zu den Tigern!", strahlte sie und klatschte danach in die Hände.
"Kommt, kommt", sie lachte auf und rannte los.
"Sie ist so ein kleiner Wirbelwind", meinte Simon lachend, als Liara an ihm vorbeistürmte.
"Aber besser ein kleiner Wirbelwind als ein Kind was nur vorm Fernseher hockt", erwiderte ich. Er nickte und stimmte mir somit zu, bevor er nach meiner Hand griff und wir unsere Finger ineinander verschlungen.
"Ich freue mich auf Samstag", sagte er leise und drückte mir einen Kuss auf die Wange.
"Aber es dauert noch genau eine Woche", stöhnte ich leise enttäuscht. Die Zeit kam mir noch so lange vor.
"Es ist NUR noch eine Woche. Eine Woche bis aus du und ich ein wir oder ein uns wird"
"Eigentlich sind wir es ja schon"
"Aber dann sind wir es auch offiziell auf dem Papier" Mein Herz begann wild zu pochen, als er dies sagte und mein Bauch kribbelte wie verrückt. Bald würden wir verheiratet sein und nicht nur wir, sondern auch unsere Eltern und viele unserer Freunde waren unglaublich nervös und freuten sich für uns.
Dann gab es jedoch noch eine Gruppe und zwar eine riesige Anzahl an Fans auf Facebook und Youtube. Nachdem wir nämlich wieder zusammengekommen waren, hatten sich zwei Gruppen auf Facebook und Co polarisiert. Einmal die, die uns liebten und die, die uns hassten, wobei die erste Gruppe definitiv die größere war. Ab und zu posteten wir Youtube Videos wodurch vor uns auch schon einige bekannt wurden, ebenso gab es eine Facebookseite in denen wir unsere "Nimonaters" wie sie sich nannten, einiges mitteilten.
Doch eigentlich wollten wir nie beliebt werden, wir wollten nur, dass man uns akzeptierte und das hatten wir damit geschafft. Man ak- und respektierte uns so wie wir waren und auch das machte unser Leben deutlich einfacher.

Nach dem Zoo fuhren wir noch mit Liara zu Simons Eltern, wo auch meine Eltern und mein Bruder Mike waren. Sie hatten uns zu einem großen familiären Festessen eingeladen, damit sie den letzten Samstagabend mit uns verbringen konnten, ehe sie allerhand noch zu tun hatten. Denn die Hochzeitsvorbereitungen lagen in ihren Händen und in die von Kiara und Moritz, sowie in Raffaels. Sie bereiteten alles vor und fragten nur mal ganz selten nach unserer Meinung. Mir war das ganz Recht, denn sonst würde ich noch vor Nervosität in Ohnmacht fallen. Simon dagegen wollte eigentlich am liebsten alles mitvorbereiten, da er die Kontrolle darüber haben wollte, doch keiner hörte auf ihn.
Während ich mit den anderen zusammen saß und das leckere Abendessen genoss, konnte ich in Gedanken schon den Samstag vor mir sehen und kam mir vor wie in einem niemals endenwollenden Traum.

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Nimon! (BoyxBoy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt