PoV Keiko
Als ich die Augen öffne, finde ich mich in einem Bett liegend wieder. Was ist das für ein Zimmer?
Kurz lasse ich meinen Blick durch die Dunkelheit schweifen.
Es gehört nicht Tobi, soviel steht fest.
Apropos...
Der Mann mit der Maske sitzt neben dem Bett auf dem Boden. Die Arme hat er vor der Brust verschränkt und den Kopf nach hinten an die Wand gelehnt.
Er trägt diese Maske auch wenn er schläft? Unwahrscheinlich.
Bestimmt ist er ungewollt eingeschlafen. Ich muss mir ein leises Kichern verkneifen und mir wird wohlig warm bei dem Gedanken, dass er die ganze Zeit über hier war.
Und auf mich aufgepasst hat.
Vorsichtig setze ich mich auf und sofort holt mich der Schmerz in meiner Seite in die Realität zurück.
Oh Mann...
Dieser Kerl von gestern hatte ganz schön Kraft. Tja, zumindest dreht sich nichts mehr. Mein Kopf hat also doch nicht so viel abbekommen.
Ich behandle meine Verletzung mit einem medizinischen Ninjutsu.
Danach stehe ich auf, so leise wie möglich. Ich will Tobi ja nicht aufwecken.
Neugierig betrachte ich den Mann am Boden. Ist ihm denn nicht kalt? Er trägt zwar lange Sachen aber schließlich sitzt er auf dem blanken Stein.
Ohne zu zögern schnappe ich mir die Decke vom Bett und breite sie vorsichtig über dem Maskierten aus. Leise grummelnd dreht er seinen Kopf nach links.
Was hat er gesagt?
Ich verstehe kein Wort, wenn der Kerl so in seine Maske rein redet.
Neugierig gehe ich in die Hocke und lehne mich ein wenig zu ihm vor.
"Warte...auf mich...", flüstert er im Schlaf.
Warten?
"Wovon redet der?", murmel ich leise und eher zu mir selbst.
In der Hoffnung mehr zu erfahren lehne ich mich noch ein wenig weiter nach vorn.
Plötzlich greift Tobi mit einer Hand nach mir und zieht mich an sich. Ich verliere das Gleichgewicht und lande an seiner zugedeckten Brust.
Sofort steigt mir die Hitze ins Gesicht.
Der Mann schläft noch immer und legt auch den anderen Arm um mich. Fest drückt er mich an sich, während er seinen Kopf auf meinen lehnt.
Mein Herz schlägt wie verrückt in meiner Brust und mein Gesicht leuchtet bestimmt schon im Halbdunkeln.
Ich versuche mich aus seinem Griff zu befreien. Allerdings hätte ich mir die Mühe sparen können. Ich bringe keinen Zentimeter Abstand zwischen uns.
Ich werde ihn wohl oder übel wecken müssen.
Vorsichtig stupste ich ihm an die Brust.
"T-tobi?", frage ich leise.
Ein leises Murmeln kommt als Antwort.
Ich schlucke und stupse den Mann erneut.
"Hey. Kannst du mich hören? Tobi, wach auf.", sage ich nun ein wenig lauter.
Kurz drückt er mich noch ein wenig fester an sich, bevor sein Griff sich etwas lockert und ich spüre, wie er den Kopf hebt.
"...Rin...?", fragt er verschlafen.
Ich schüttel den Kopf und ziehe die Augenbrauen zusammen.
Was hat er nur immer mit diesem Namen?
"Ich bin Keiko. Kannst du mich loslassen? Bitte?"
Sobald ich aufgehört habe zu sprechen zuckt Tobi erschrocken zusammen und verschwindet.
Ich lande mitsamt der Decke auf dem Boden.
Er hat sich weg teleportiert mit seinem komischen Jutsu!?
Ohne Scheiß!?
Ich höre Schritte hinter mir und rappel mich schnell vom Boden auf. Wütend wende ich mich Tobi zu, der nun vor mir steht.
"Du hättest mich einfach nur loslassen können, weißt du!? Dann wäre ich schon von dir runter gegangen!"
"T-tut mir leid...", murmelt er leise und kratzt sich verlegen am Hinterkopf.
"Will ich hoffen!", maule ich beleidigt und wende mich der Decke am Boden zu, die ich aufhebe und auf das Bett lege.
"Du kannst dich dort fertig machen. Ich hole dich in einer Stunde für den Test.", sagt Tobi knapp.
Er zeigt auf eine Tür am anderen Ende des Zimmers, das höchstwahrscheinlich ein Bad ist, bevor er erneut verschwindet.
Der hat vielleicht Nerven!
Naja aber wenigstens muss ich ihn nur noch heute ertragen.
Irgendwie bin ich ein wenig traurig deshalb. Kopfschüttelnd mache ich mich auf den Weg ins Bad.PoV Tobi
Dunkelheit...
Alles ist still und ich bin allein.
In der Ferne sehe ich ein kleines Licht und ich laufe darauf zu. Je mehr ich gehe, umso deutlicher kann ich eine Stimme meinen Namen sagen hören.
Rin's Stimme...
Schneller renne ich, immer schneller, doch komme einfach nicht näher
"Warte auf mich!", rufe ich der Stimme entgegen.
"...Obito..."
"Warte! Rin!"Ich erwache und spüre eine angenehme Wärme an meinem Körper.
"Rin?", murmel ich fragend.
"Ich bin Keiko. Kannst du mich loslassen? Bitte?"
Ich realisiere schnell, dass ich das Mädchen eng an mich gedrückt fest halte und wie ein Reflex setze ich Kamui ein um mich hinter sie zu teleportiern.
Was ist das?
Mein Herz klopft auf einmal irre schnell.
Warum?
"Du hättest mich einfach nur loslassen können, weist du!? Dann wäre ich schon von dir runter gegangen!", sagt Keiko und funkelt mich wütend an.
Oh...
Klar, sie ist auf den Boden gefallen...
"T-tut mir leid...", antworte ich leise.
"Will ich hoffen!", entgegnet sie beleidigt und wendet sich von mir ab.
Ich zeige noch kurz auf das Bad und sage, dass ich sie in einer Stunde hole. Dann verschwinde ich und finde mich ein paar Sekunden später in meinem Zimmer wieder.Ich betrachte die Felsbrocken auf dem Boden und die Löcher in der Wand an der Stelle, an der Hidan's Sense sie zerstört hat.
Dieser Kerl ist ein hoffnungsloser Fall.
Seufzend lasse ich meinen Blick weiter schweifen und gehe ein paar Schritte auf den großen Holzschrank zu. Auch er hat etwas Schaden genommen und ich fahre mit meiner Hand über das kalte Holz. Ich öffne die Schublade im unteren Teil des Möbelstückes und schicke die Schriftrollen, Karten und Pläne mit Kamui in die andere Dimension.
Zögernd greife ich auch nach der kleinen Holzkiste und halte sie einen Moment lang in meinen Händen.
Sie ist versiegelt und heil...
Irgendwie bin ich erleichtert.
Obwohl ich das Kästchen eigentlich hier versteckt habe mit dem Ziel, es nie wieder zu öffnen.
Als ich Zetsu's Präsenz spüre, lasse ich auch das Kästchen verschwinden.
"Was ist?", frage ich kalt.
"Das Mädchen...Was sollen wir mit ihr machen?"
Machen?
Gar nichts soll er.
"Lass sie. Ich kümmere mich darum, nachdem ich mich fertig gemacht habe."
Mit diesen Worten drehe ich mich um und laufe auf das Bad zu.
Zetsu verschwindet wortlos und als ich die Türe hinter mir schließe, bin ich allein.
Seufzend stütze ich mich am Waschbecken ab und betrachte mich selbst im Spiegel.
Die Maske in orange und schwarz, die schwarzen kurzen Haare...
Vorsichtig nehme ich die Maske ab und lege sie auf das Waschbecken.
Ich kann dieses Ding nicht leiden...
Aber noch mehr hasse ich mein eigenes Aussehen.
Die rechte Seite meines Gesichtes ist über und über von unzähligen Narben übersät.
Wie ich sie hasse...
Jede einzelne von ihnen.
DU LIEST GERADE
Hinter deiner Maske (Tobi FF/Obito FF | #ObiKo) || #Eulenaward2017 Gewinner
FanfictionAls Keiko auf den mysteriösen Mann mit der Maske trifft weiß sie nicht so recht, was sie von ihm halten soll. Nicht nur, dass er sie erstmal mit irgendeiner 'Rin' verwechselt... Nein. Auch seine verschiedenen Persönlichkeiten und eigentlich sein...