PoV Keiko
Mann habe ich gut geschlafen. Gähnend strecke ich mich, bevor ich schnell das Bett mache und in das kleine Bad husche.
Wenig später stehe ich bereits fertig angezogen wieder im Zimmer und mein Blick fällt auf die Uhr an der Wand.
Halb 8...
Wann Tobi mich wohl abholen will? Ich sollte ja hier auf ihn warten, aber eine genaue Uhrzeit hat der Schlaumeier nicht gesagt.
Leise grummelnd macht mein Magen auf sich aufmerksam und ich verlasse schulterzuckend das Zimmer. Tobi wird mich schon nicht vermissen und wenn ja bin ich gleich wieder zurück. Jetzt muss ich nur noch die Küche wiederfinden. Wie schwer kann das schon sein?Sehr schwer.
Verflucht schwer!
Schon seit einer halben Ewigkeit irre ich durch die Gänge und schaue in jedes Zimmer, dass nicht gerade zufälliger Weise abgesperrt ist. Ich habe die Bücherei von gestern wieder gefunden, auch ein Badezimmer und eine Toilette. Sogar einen Raum habe ich entdeckt, ein dem das Uchiha-Wappen über dem Bett hängt. Leider war das Schlafzimmer leer. Genau wie die anderen Zimmer und die Gänge. Ich bin keiner einzigen Seele begegnet, seit ich hier herum laufe.
Wo sind denn alle!?
Die können sich doch nicht in Luft aufgelöst haben!
Bin ich etwa dazu verdammt hier herum zu irren bis ich irgendwann qualvoll verhungere?
Tolle Aussicht.
Hätte ich doch nur auf Tobi gewartet.
Seufzend gehe ich weiter und folge dem mit Fackeln beleuchteten Gang. Da vorne ist eine Tür. Vielleicht ist das ja endlich die Küche.
Die Hoffnung stirbt zuletzt!
Ich habe meine Hand bereits auf die Klinke gelegt und will gerade die Tür öffnen, als eine mir bekannte Stimme ertönt und mich inne halten lässt.
Das war doch Tobi.
Aber nicht der Quitsche-Trottel-Tobi, den er vor den anderen spielt, sondern der Tobi, so wie ich ihn kenne. Aber mit wem redet er?
Vorsichtig halte ich mein Ohr an das Holz und lausche.
"Ist das wirklich eine gute Idee?", ertönt eine emotionslose Männerstimme.
Wenn ich mich nicht irre, gehört sie dem Pokerface mit den Piercings.
"Wieso sollte es eine Schlechte sein? Das Mädchen und ich verhalten uns ruhig und im Gegensatz zu mir, kann sie das Dorf auch betreten. Sie kann problemlos Informationen sammeln."
Sie reden von mir, von unserer Mission.
Doch ihre Stimmen sind leise und undeutlich und ich höre kaum ein Wort. Neugierig drücke ich mein Ohr ein wenig fester an das Holz und versuche, mehr zu verstehen.
"Jemandem wie ihr eine so bedeutungsvolle Mission zuzuteilen... Ist das nicht ein bisschen verrückt? Wir kennen sie nicht. Können wir ihr wirklich trauen? Wir könnten jemand anderen schicken."
"Nein. Ich mache diese Mission mit Keiko und mit niemandem sonst. Zweifelst du etwa schon wieder an mir?"
"Nein...Natürlich nicht. Wir machen es so, wie du es geplant hast, Madara."
Ich trete ein paar Schritte zurück und starre fassungslos an die Holztür.
Madara? So wie Madara...Uchiha? Wie einer der beiden Gründer von Konoha-Gakure und einer der größten Shinobi aller Zeiten?
Dieser Madara? Versteckt er sich hinter dieser Maske? Hinter Tobi?
Verwirrt schüttel ich den Kopf und trete ein paar weitere Schritte zurück.
Das kann doch nicht sein...
Die Tür öffnet sich und der Maskierte kommt auf mich zu.
Hat er gemerkt, dass ich gelauscht habe?
"Keiko. Was machst du hier?", fragt er und ich kann förmlich an seinem Tonfall hören, wie er die Stirn runzelt.
"I-ich..."
Wie auf Kommando fängt mein Magen an zu knurren.
"Ich habe die Küche gesucht.", murmel ich leise.
Tobi seufzt.
"Da bist du ja komplett falsch. Komm.", sagt er und läuft in die Richtung, aus der ich vorhin gekommen bin.
Ich folge ihm still und werfe ihm immer wieder heimliche Blicke zu.
Könnte es wirklich sein, dass er Madara Uchiha ist?
Nein...
Madara ist schon lange tot. Er müsste ja sonst uralt sein.
Oder nicht?
Ich bin verwirrt.
"Hier sind wir richtig."
Blinzelnd betrachte ich die Küchenzeile und den Esstisch. Jetzt hab ich ja super aufgepasst, wo ich hätte lang gehen müssen.
"Danke.", sage ich knapp.
Ich nehme mir einen Apfel aus einer Schale im Eck und drehe mich zu Tobi um.
"Willst du auch einen, Tobi?"
Er schüttelt den Kopf.
Mit lautem Krach wird die Tür aufgeschlagen und knallt gegen die Wand.
"TOBI!!!", brüllt der große Mann wütend und fixiert den Maskierten mit seinen lilanen Augen.
Seine grauen Haare stehen wild in alle Richtungen ab und sind nicht zurückgeschleckt wie letztes Mal, als ich ihn gesehen habe.
Hidan.
Der Angesprochene springt erschrocken hoch und rennt zu mir, um sich hinter mich zu stellen.
"Tobi, du beschissener, kleiner Hurensohn!! WAS IN JASHINS NAMEN HAST DU MIT MEINEM HAARGEL GEMACHT!?", schreit er weiter und stampft auf uns zu.
Sein Gesicht ist dunkelrot vor Wut und eine Ader tritt ganz deutlich an seiner Schläfe hervor.
Wow...
So wütend habe ich es nicht geschafft ihn zu machen.
"T-t-tobi weiß von nichts. Tobi ist ein guter Junge.", stottert der Mann hinter mir mit hoher Stimme.
"Steck dir dein guter Junge gaaanz tief in deinen ARSCH und sag mir endlich WO! MEIN! HAARGEL! IST!!!"
"Mach mal halb lang! Und hör auf Tobi so anzubrüllen!", mische ich mich ein und stemme die Hände in die Hüften.
Hidan fixiert nun mich und verengt die Augen zu Schlitzen.
"Halt dich da raus, Bitch! Es sei denn, du willst unbedingt verrecken.", zischt er drohend.
Eieiei...
Ich atme tief durch und halte seinem Blick stand.
"Beruhige dich, du Trottel. Wenn Tobi sagt er hat es nicht, dann ist das auch so. Ich glaube ihm. Und außerdem finde ich dein Gesicht gar nicht mehr sooo Scheiße, wenn ein paar Haare mit rein hängen. Solltest du öfter machen."
"Jetzt hör mir mal gut zu, du kleines Miststück. Dieser bekiffte Freak lügt, wenn er den Mund aufmacht und ich wette mit dir, dass er mein Haargel irgendwo versteckt hat. Wer sollte sonst auf so einen Mist kommen? Und noch was... HAST DU MICH GERADE HÄSSLICH GENANNT, DU KLEINE BITCH!?"
Ich reibe mir mein schmerzendes Ohr und seufze leise.
"Hidan? Da bist du ja. Ich hab dich gesucht.", ertönt eine dunkle Stimme von der Tür.
Im Eingang steht ein riesiger Mann mit blauer Haut und... OH MEIN GOTT SIND DAS ETWA KIEMEN!?
"Nicht jetzt Kisame! Ich muss diese beiden Spasten hier opfern.", knurrt Hidan mürrisch.
"Ich wollte dir nur dein Haargel vorbei bringen. Ich hab's mir geliehen."
Wie von der Tarantel gestochen wendet sich der Grauhaarige zum Fischmenschen.
"DU hast es gehabt!?", fragt er fassungslos.
Kisame nickt anscheinend etwas irritiert.
"Ja. Hat Kakuzu dir das nicht ausgerichtet? Er sagte, es wäre okay und er würde es dir sagen..."
"Hat er nicht...", murmelt Hidan kleinlaut und nimmt glücklich lächelnd seine Tube Haargel entgegen.
Ich räuspere mich hörbar und er wendet sich mir zu.
Ich gehe einen großen Schritt zur Seite und zeige mit einer ausschweifenden Handbewegung auf den Maskierten hinter mir.
"Entschuldige dich bei Tobi.", fordere ich.
Hidan fängt an laut zu lachen und wendet sich zur Tür.
"Vergiss es!", sagt er noch kurz, ehe er die Küche verlässt.
Was für ein Freak...
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Hinter deiner Maske (Tobi FF/Obito FF | #ObiKo) || #Eulenaward2017 Gewinner
FanfictionAls Keiko auf den mysteriösen Mann mit der Maske trifft weiß sie nicht so recht, was sie von ihm halten soll. Nicht nur, dass er sie erstmal mit irgendeiner 'Rin' verwechselt... Nein. Auch seine verschiedenen Persönlichkeiten und eigentlich sein...