PoV Keiko
"K-kakashi..."
Während ich immernoch einfach nur da stehe, unfähig mich zu bewegen, kommt der Ninja auf mich zu.
Ohne zu zögern zieht er mich in eine Umarmung und drückt mich fest an sich.
"Ich...ich hätte nicht gedacht dich so bald wieder zu sehen.", murmelt er leise neben meinem Ohr.
Vorsichtig erwidere ich die Umarmung.
Kakashi...
Irgendwie bin ich froh, ihn hier zu sehen.
Und dann wiederum nicht.
"Kakashi...", sage ich und löse mich aus seinen Armen.
Einige Male blinzelt er schnell hintereinander bevor eine leichte Röte sich auf seine Wangen schleicht und er ein wenig peinlich berührt weg sieht. Verlegen kratzt er sich an der Wange.
"Entschuldige."
"Schon gut. Aber was machst du hier?"
"Ich bin auf Befehl der Hokage hier. Eine Mission, mehr würde ich lieber für mich behalten. Und du? Ich dachte du wolltest reisen?"
Neugierig mustert er mich.
"J-ja..."
Verdammt wieso macht es mich so nervös, dass er mich so anstarrt?
"Kakashi..."
"Hast du geweint?", unterbricht er mich ernst.
Verdammt.
Ich weiche seinem Blick aus und spiele nervös mit meinen Händen. Das ist nicht gut...
Er darf nichts von Akatsuki erfahren...oder von Tobi.
Mist.
Wenn Tobi tatsächlich Obito ist, und danach sieht es ganz offensichtlich aus, darf er erst recht nicht von ihm erfahren! Es würde ihm das Herz brechen zu wissen, was aus seinem lebenslustigen Kamerad geworden ist.
Besser ich lasse Kakashi in dem Glauben, dass Obito starb.
Vor allem weil ich ihm geraten habe, mit der Vergangenheit abzuschließen. Das wird er nicht können, wenn er die Wahrheit kennt.
Nein...Er darf es nicht erfahren.
Was auch passiert...
Eine warme Hand legt sich an meine Wange und verwirrt blicke ich auf.
Besorgt mustert mich Kakashi.
"Keiko...was ist passiert? Wieso hast du geweint?"
"I-ich...ähm...ich bin gefallen. Nicht schlimm aber...naja...", versuche ich zu lügen und zwinge mich zu einem Lächeln.PoV Kakashi
Was ist nur los?
Was macht Keiko nur hier?
Und vor allem...Wieso hat sie geweint?
Ihre Augen sind rot und glänzen noch immer feucht. Sie leuchten nicht mehr in diesem fröhlichen braun, welches ich schon bei Rin so gern gesehen habe. Je länger Keiko den Blick gesenkt hält, umso mehr scheint sie in ihre eigenen Gedanken zu geraten.
Vorsichtig strecke ich meine Hand aus und lege sie an ihre Wange.
Nun sieht sie mich an.
Verwirrt, fragend...
"Keiko...was ist passiert? Wieso hast du geweint?", will ich von dem Mädchen wissen.
"I-ich...ähm...ich bin gefallen. Nicht schlimm aber...naja..."
Eine Lüge...
Ganz offensichtlich.
Dazu noch dieses falsche Lächeln, welches sie jetzt aufsetzt.
Was ist nur los? Ich würde ihr so gern helfen. Es schmerzt mich, das Mädchen so zu sehen.
Sanft legt Keiko ihre Finger an meine Hand.
"Keine Sorge, Kakashi... Es geht mir gut."
Geht es dir wirklich gut?
Nickend löse ich meine Finger von ihr.
"Mein Lager ist in der Nähe. Komm...", fordere ich sie auf und Keiko nickt zögernd.Langsam versinkt die Sonne hinter den Baumspitzen und taucht den Wald mit ihren letzten strahlen in ein sanftes Orange. Gedankenverloren sitzt Keiko neben mir und schaut in das kleine Feuer, welches ich gemacht habe.
Die Mission muss warten...
Keiko braucht zuerst meine Hilfe und wie Obito schon gesagt hat sind die, die ihren Freunden nicht helfen, schlimmer als Abfall...
"Hungrig?", frage ich das Mädchen neben mir, die mich lächelnd ansieht.
"Nein...Vielen Dank."
Auch dieses Lächeln ist falsch. Ich sehe es ganz deutlich.
"Du weist, dass du mir ruhig erzählen kannst was dich bedrückt.", lasse ich sie wissen.
Keiko mustert mich einen Moment nachdenklich bevor sie ihren Blick wieder zum Feuer wendet.
"Das weiß ich, Kakashi, und dafür bin ich dir wirklich dankbar. Aber das ist etwas, mit dem ich allein klar kommen muss."
Allein...
Einen Moment ist es still, bevor die Braunhaarige wieder zu reden beginnt.
"Was ist mit dir, Kakashi? Geht's dir gut?"
"Ja.", antworte ich wahrheitsgemäß und wende meinen Blick zum Himmel, an dem viele kleine Sterne langsam mit zunehmender Dunkelheit sichtbar werden.
"Hobby habe ich noch keins gefunden aber ich gebe noch nicht auf."
Leise kichert Keiko neben mir.
Ein schönes, ehrliches Geräusch und ich sehe zu ihr hinüber.
"Dann mach mal lieber, bevor du in Langeweile ertrinkst.", scherzt sie.
Auch ich muss grinsen und zucke mit den Schultern. Es ist schön zu sehen, dass es Keiko doch besser geht als ich befürchtet habe.
"Ich glaube, ich muss dir etwas gestehen...", murmel ich leise und wende meinen Blick wieder zum Himmel.
Deutlich spüre ich ihre fragenden Blicke auf mir.
"Als ich dich das erste Mal gesehen habe, war ich ein wenig geschockt. Du siehst Rin so unglaublich ähnlich, dass ich dachte ich sehe schon Gespenster. Aber..."
Ich drehe meinen Kopf und sehe dem Mädchen neben mir tief in die Augen. Erkenne ihre Neugierde und auch ein wenig Schmerz...
Wieso Schmerz?
"Aber?", hakt sie nach und seufzend schüttel ich den Kopf.
"Trotz aller Ähnlichkeiten bist du nicht Rin. Rin ist tot und sie wird nie wieder zurück kommen. Es ist meine Schuld, doch langsam fange ich an damit leben zu können. Dank dir. Wenn ich ehrlich bin erinnerst du mich mit deinem ganzen Verhalten jetzt mehr an Obito als an Rin. Du bist abenteuerlustig und lebensfroh. Und egal was passiert: Du versuchst immer zu lächeln um die nicht zu sorgen, die dir nahe stehen. Du hast ein gutes Herz, Keiko."
Blinzelnd sieht mich das Mädchen an und schüttelt den Kopf.
"Nein, ich... ich bin ein furchtbarer Mensch. Ich bin schwach und egoistisch. Ich kann noch nicht einmal so offen zu dir sein wie du es mir gegenüber bist. Es tut mir leid, Kakashi..."
Verletzt wendet sie den Blick ab und ihre Augen füllen sich mit Tränen.
Keiko...
Vorsichtig lege ich einen Arm um das Mädchen und ziehe sie an meine Seite. Die Braunhaarige lehnt ihr Gesicht an meine Brust und lässt ihren Tränen freien Lauf.
"Ist schon gut...", versuche ich sie zu beruhigen und streiche ihr sanft über den Kopf.
Bitte hör auf zu weinen, Keiko...
Es ist okay...
Ich liebe dich trotzdem...
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Hinter deiner Maske (Tobi FF/Obito FF | #ObiKo) || #Eulenaward2017 Gewinner
FanfictionAls Keiko auf den mysteriösen Mann mit der Maske trifft weiß sie nicht so recht, was sie von ihm halten soll. Nicht nur, dass er sie erstmal mit irgendeiner 'Rin' verwechselt... Nein. Auch seine verschiedenen Persönlichkeiten und eigentlich sein...