PoV Keiko
Langsam schlendere ich durch die große Bibliothek und betrachte eingehend die vielen Regale mit den unzähligen Büchern.
"Hallo...", ertönt eine dunkle Stimme hinter mir.
Ich drehe mich um und entdecke einen kleineren, rothaarigen Mann, der ein paar Bücher in seinen Armen trägt. Sein Gesicht ist ebenmäßig und er sieht noch relativ jung aus. Mit ausdruckslosen, braunen Augen schaut er zu mir herüber.
"Hallo.", antworte ich knapp.
"Du bist...Keiko richtig? Ich habe dich kämpfen sehen. Mein Name ist Sasori."
Ja natürlich.
ALLE Akatsuki haben das, Schlaumeier. Ich unterdrücke den Drang mit den Augen zu rollen und nicke nur kurz als Antwort.
Ich muss mir ja nicht gleich von Anfang an alle zum Feind machen.
Stumm läuft der Rotschopf an mir vorbei und steckt die Bücher einzeln neben mir in das Regal.
Ich nehme ihm eins ab und betrachte es genauer.
"Neacid...", lese ich laut vor und ziehe eine Augenbraue nach oben.
"Ja...", antwortet der Rothaarige und nimmt das Buch wieder an sich, bevor er es zu den anderen räumt.
"Was soll das sein?", frage ich interessiert.
"Ein Pulver. Durch Zugabe von Wasser entwickelt sich eine Säure."
Das ist ja gruselig.
"Das ist ja... Nett. Wieso liest du etwas über Säuren?", frage ich, als der Rotschopf keine Anstalten macht, mir das von selbst zu erklären.
"Ich bin Puppenspieler und rüste meine Marionetten vor allem mit Giften aus. Das ist...ein Experiment. Ich will etwas Neues ausprobieren."
Gifte? Säure?
"Sonst geht's dir aber schon gut oder?"
Ups!
Schnell drücke ich meine Lippen wieder aufeinander. Manchmal ist mein Mund einfach schneller als mein Kopf 'STOP' schreien kann.
Sasori's Mundwinkel zucken belustigt und er nickt.
"Findest du mich etwa witzig?", frage ich ein wenig beleidigt.
"Du bist...erfrischend.", antwortet der Rotschopf knapp, ehe er sich wieder dem Regal zuwendet und ein paar Bücher heraus nimmt.
Erfrischend?
War das jetzt etwa ein Kompliment?
Ehe ich etwas antworten kann, ist Sasori fündig geworden und läuft Richtung Ausgang davon.
Wie wäre es mit einem 'Bis dann' oder 'Tschüss'?
Verabschiedungen werden wohl überbewertet.
Kopfschüttelnd gehe ich zum nächsten Regal und nehme mir ein Buch heraus.
"Kiri-Gakure...", murmel ich leise und setze mich in einen roten Sessel, der ein paar Meter weiter steht.
Es muss schön dort sein...
Komplett von Wasser umgeben und in zahllose Inseln aufgeteilt. Das muss ich unbedingt sehen.
Ich schlage das Buch auf und fange interessiert an zu lesen.PoV Tobi
"Du wolltest mich sehen. Hier bin ich.", sage ich mit dunkler Stimme zu Pain, der in seinem Büro hinter dem Schreibtisch sitzt.
"Ja. Es geht um das Mädchen.", lässt er mich wissen.
Seine Stimme ist kalt und emotionslos wie immer.
Stumm warte ich ab, was er noch zu sagen hat.
"Sie scheint recht...wild. Ich bin mir nicht ganz sicher in welcher Hinsicht sie eine Bereicherung für Akatsuki ist, Madara."
Oh sie ist eine Bereicherung.
Zwar nicht für Akatsuki aber für mich.
Irgendwie...
"Sie ist wild, ja... Aber sie ist stark und sehr gut zum Sammeln von Informationen geeignet. In keinem Bingo-Buch wirst du sie finden und ihr Gesicht ziert keine Steckbriefe. Sie ist sozusagen ein unbeschriebenes Blatt. Vertraust du etwa nicht meinem Urteilsvermögen, Nagato?"
Langsam laufe ich in dem Büro auf und ab, als ich spreche.
"Ist das...eine Fangfrage?"
Eigentlich schon. Ich weiß genau, dass er mir noch immer nicht vollkommen vertraut. Doch das ist in Ordnung solange ich ihn dazu bringen kann das zu tun, was ich will.
"Aber, aber. Das Mädchen wird nützlich sein. Denk darüber nach. Wenn du mich jetzt entschuldigen würdest."
Mit diesen Worten setze ich Kamui ein und ziehe mich selbst in meine Dimension.Einfältiger Trottel. Er unterstützt zwar meinen Plan, nun oder sagen wir mal den Plan, den er für meinen echten hält, doch Nagato ist wirklich lästig.
Er hinterfragt ständig jeden einzelnen Schritt, den ich mache.
Und bis zum Weltfrieden ist es noch ein weiter Weg, mit vielen Schritten.
Bis ich die perfekte Welt kreieren kann, ohne Hass und ohne Krieg...
In der es nur Frieden und Gewinner gibt...
In der wir alle wieder vereint sind...
In der du wieder am Leben bist...
Rin.
Siehst du mir noch immer zu?
Ich hebe vorsichtig die kleine Schatulle aus meinem Zimmer vom Boden auf und streiche behutsam über das mit Schnitzereien verzierte Holz.
Dieses Kästchen beinhaltet alles, was ich früher einmal geliebt habe.
Aber es sind nichts weiter als Erinnerungen.
Ein Schatten, der mich verfolgt.
Ich bin nicht mehr der Junge, der ich früher war.
Die Welt hat mich verändert.
Mit ihrer Grausamkeit und ihrer Hoffnungslosigkeit.
Mit ihrem Hass und ihrem Schmerz.
Ich bin nicht mehr Obito...
Ich bin nicht Madara...
Ich bin niemand...
Nachdem ich das Kästchen zurück auf den Boden nieder gelegt habe, verlasse ich meine Dimension.
Ich muss jetzt erst mal mit Keiko reden.In der Bibliothek angekommen, sehe ich mich kurz um. Ich kann kein Chakra eines anderen Akatsuki spüren, nur das von dem Mädchen im hinteren Teil des Raumes. Langsam gehe ich an den Regalen vorbei und biege um eine kleine Ecke. Sofort bleibe ich stehen und betrachte das Bild, welches sich mir bietet.
Keiko kniet auf dem Boden. Vor ihr ausgebreitet liegen unzählige Karten von verschiedensten Ländern und neben ihr stapeln sich einige Bücher. Auf der anderen Seite liegen ein paar Blätter, auf die Keiko Notizen und Bemerkungen kritzelt.
Das Mädchen blickt auf und sieht mich blinzelnd an. Schnell rappelt sie sich auf und läuft auf mich zu.
"Da bist du ja! Komm!", sagt sie und nimmt meine Hand.
Bevor ich auch nur ein Wort sagen kann, zieht sie mich schon hinter sich her zu der Stelle, an der sie gerade eben noch alleine kniete.
"Ist es nicht wunderschön?", fragt sie mich und zeigt mit einer ausschweifenden Handbewegung auf die Karten.
Ihre Augen leuchten freudestrahlend und ein ehrliches Lächeln liegt auf ihren zarten Lippen.
Ich folge ihrem Blick und betrachte ihr Werk. Sie hat sich eine riesige Weltkarte aus den einzelnen Teilen zusammengelegt.
"Das war bestimmt viel Arbeit...", bemerke ich leise.
Sie nickt heftig.
"Worauf du wetten kannst! Aber das war es wert. Diese Bücherei ist ja der Hammer! Und wie viel Zeug man hier findet! Wusstest du, dass das Meer um Kiri-Gakure eine andere Farbe haben soll als das an der Küste im Nord-Westen? Oder das es eine lebendige Insel geben soll?", fragt sie mich aufgeregt.
"Nein.", antworte ich wahrheitsgemäß.
Begeistert dreht Keiko sich zu mir um.
"Ich auch nicht. Unsere Welt ist wunderschön und so unglaublich vielfältig. Ich will es sehen. Alles. Die hohen Berge, die tiefen Schluchten, die weiten Grünflächen, die dichten Wälder, die riesigen Wüsten und die weiten Meere. Die Welt ist riesengroß und wir wissen noch so wenig über sie."
Ich kann nicht anders als stumm dem Mädchen zu lauschen. Sie ist so begeistert, so aufgeregt und glücklich. "Ich will reisen und alles entdecken. Von der tiefsten, dunkelsten Schlucht bis zu dem höchsten und hellsten aller Sterne. Von dem kleinsten Dorf im Westen bis zur größten Stadt im Osten, von Süden nach Norden will ich reisen. Ich will den Geschichten der Menschen an jedem dieser Orte lauschen und alles sehen, was es zu sehen gibt. Das ist mein Traum."♡ Juhu Leute :)
Erst mal Danke für die vielen Pärchennamen, die ihr in die Kommis geschrieben habt. Ich bin wirklich begeistert :D *~*
Sie waren alle mega traumhaft.Die Entscheidung war unglaublich schwer, aber sie ist auf ObiKo gefallen.
Jetzt haben gleich drei von euch diesen Namen vorgeschlagen und die erste davon war @RyokonoSakurako .
Dieses Kapitel ist für dich.
Dicht gefolgt von @BlackRose6661 und @VanWitchWuschel , denen ich nacheinander die nächsten Kapitel widmen werde :)
Ich hoffe das ist okay so.Viel Spaß beim weiteren lesen
Eure Kiikii ♡
DU LIEST GERADE
Hinter deiner Maske (Tobi FF/Obito FF | #ObiKo) || #Eulenaward2017 Gewinner
FanfictionAls Keiko auf den mysteriösen Mann mit der Maske trifft weiß sie nicht so recht, was sie von ihm halten soll. Nicht nur, dass er sie erstmal mit irgendeiner 'Rin' verwechselt... Nein. Auch seine verschiedenen Persönlichkeiten und eigentlich sein...