Hinter deiner Maske (Tobi FF/Obito FF | #ObiKo) || #Eulenaward2017 Gewinner

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PoV Tobi

Keiko...
Wo bist du?
Verdammt ich hätte das Mädchen nicht einfach gehen lassen sollen. Bestimmt irrt sie wieder orientierungslos durch das Versteck und ist völlig verzweifelt, weil sie den Weg nicht zurück findet.
Dieser Gedanke lässt mich schmunzeln und ich schüttel den Kopf.
Keiko...
So ist sie nun mal.
Unverbesserlich in ihrer chaotischen Art und dadurch einfach nur unglaublich süß.
Ich mache auf meinem Weg durch die Gänge Halt als ich ein bekanntes Chakra in meiner Nähe spüre. Aus der Wand neben mir erscheint Zetsu, der mich breit angrinst.
"Pain will dich sehen. Jetzt."
Muss das sein?
Er stört mich bei meinen Plänen.
Nun gut... Bringen wirs hinter uns.

"Nagato. Was ist?", frage ich den anderen knapp, als ich in sein Büro eingetreten bin und die Türe hinter mir ins Schloss fällt.
"Das weißt du nicht, Madara? Du bist doch sonst so allwissend..."
"Soll ich dir wirklich noch einmal erklären, dass Keiko keine Gefahr für Akatsuki darstellt?"
Ich verschränke die Arme vor der Brust und mustere mein Gegenüber eingehend.
Emotionslos schaut er zu mir hinüber und faltet die Hände auf dem Tisch.
"Keine Gefahr... Dir ist aber schon bewusst, dass dein neustes Spielzeug gemeinsame Sache mit dem Feind macht? Kakashi Hatake, der Kopierninja aus Konoha-Gakure... Laut Zetsu schienen die beiden sich außergewöhnlich gut zu verstehen."
Kakashi...
Das Bild von ihm und Keiko erscheint in meinem Kopf, wie er über ihr gestützt auf dem Bett liegt und ich beiße mir auf die Unterlippe um die aufkommende Wut zu unterdrücken.
Die Wut auf meinen ehemaligen Kollegen, wegen Nagato's Bezeichnung für Keiko und der Tatsache, dass er mich beobachten lies.
"Vertraust du mir etwa so wenig, dass du mir Zetsu hinterher schickst?", will ich bemüht ruhig wissen. 
Das war eine rein rhetorische Frage, doch Pain schüttelt leicht den Kopf.
"Eigentlich habe ich ihn geschickt um ein Auge auf das Mädchen zu werfen, da du diese Situation anscheinend nicht mit dem nötigen Ernst betrachtest."
"Eigentlich...", wiederhole ich leise.
Dieser kleine Bastard...
"Du weißt ganz genau, dass ich keine Störung dulde. Akatsuki's Mission steht an erster Stelle. Das Mädchen muss verschwinden."
Jetzt geht er zu weit...


PoV Keiko


Was soll ich tun?


Ja was nur?
Zögernd beiße ich mir auf die Unterlippe und betrachte eingehend das kleine Holzkästchen mit den zarten Schnitzereien in meinen Händen.
Was hältst du vor mir versteckt, Tobi?
Verdammt ich würde dir so gern vertrauen aber...
Ja was aber?
Wieso kann ich es nicht einfach tun?

Vertrauen muss man sich erarbeiten...

Ja...
Und ich werde damit anfangen, damit auch du mir vertrauen kannst.
Eines Tages...
Ich werde warten...
Zufrieden mit meiner Entscheidung nicke ich. Die Kiste kommt da hin zurück, wo sie hin gehört und wenn es so weit ist wirst du mir schon erzählen, was ich wissen muss.
Ich vertraue dir, Tobi...


Gerade als ich das Kästchen wieder an sein Versteck unter dem Bett legen will ertönt ein ohrenbetäubend lauter Krach und die Erde beginnt zu beben.
Was zur Hölle ist das!? Eine Explosion!?
Erschrocken zucke ich zusammen, versuche mit rudernden Armen mein Gleichgewicht zu halten und das Kästchen in meinen Händen rutscht mir dabei aus den Fingern.
Nein!
Ich versuche danach zu greifen, doch bevor ich die kleine Holzkiste erreiche fällt sie auf den Boden.
"Oh, scheiße.", fluche ich leise als sich der Deckel öffnet und der Inhalt des Kästchens vor mir verteilt wird.

Was...
Was ist das für ein Zeug?
Mit großen Augen und offenem Mund fällt mein Blick zuerst auf ein Stirnband mit dem Zeichen von Konoha-Gakure.
Das Metall ist verbeult und verbogen, als wäre es hart von irgendetwas getroffen worden.
Langsam lasse ich mich auf den Boden sinken, während laute Stimmen vor der Tür erklingen.
Ich ignoriere sie und greife mit zitternden Fingern nach einem kleinen Stück Papier...
Ein Foto.
Aber nicht irgendeines...
Ich habe das selbe Bild schon einmal gesehen. Erst gestern, bei Kakashi.
Es ist das selbe Teamfoto, welches auch über seinem Bett gestanden hat. Das mit dem vierten Hokage, Kakashi selbst, Rin und Obito.
Aber...
Wieso ist dieses Bild hier?
Kakashi's Worte hallen in meinem Kopf wider.


"Bei einer Mission dann, haben wir Obito verloren. Er hat sich für mich geopfert..."


Geopfert...


"Ein Felsbrocken stürzte von der Decke und Obito hat mich weggestoßen. Der Stein hat ihn erwischt und fast komplett unter sich begraben..."


Ein...Felsbrocken...
Mein Blick wandert von dem Bild in meiner Hand zu dem verbeulten Stirnband.


"Mit seinen letzten Worten schenkte er mir sein linkes Auge und nahm mir das Versprechen ab auf Rin aufzupassen"


Das Sharingan...
Obito Uchiha...
Kann es sein?
Ist Tobi...Obito?
Aber Obito ist doch tot?
Noch immer schockiert betrachte ich das Foto in meiner Hand. Der Junge mit den schwarzen Haaren und dem breiten Lächeln...
Tobi?
Wieso?
Wieso hast du dieses Lächeln verloren, Tobi?
Wenn du wirklich Obito bist...warum?
Kakashi...
Rin...
Mein Blick wandert zu dem Mädchen in der Mitte. Wir sehen uns wirklich zum Verwechseln ähnlich.

"Er hat sie wirklich sehr geliebt oder? Diese Rin?"
"Mehr als alles andere..."

Schmerzhaft sticht mein Herz als ich mich an diese Unterhaltung erinnere und eine beklemmende Enge legt sich auf meinen Brustkorb.
Ist das der Grund?
Hat er mich deshalb in seiner Nähe haben wollen?
Weil ich aussehe wie das Mädchen, das er liebt?
Heiße Tränen bahnen sich einen Weg über meine Wangen hinab.
Es tut weh...
Ein leises Schluchzen entweicht mir und ich lege zitternd eine Hand über meinen Mund.
Wieso?
Wie konnte ich nur so dumm sein und glauben, dass er mich ein bisschen mag?
Wie konnte ich annehmen, dass er sich tatsächlich für mich interessiert?
Ich kannte ihn nicht...und doch wollte ich nichts mehr als an seiner Seite zu sein und herausfinden wer er wirklich ist.
Aber er hat mich nur ertragen, weil ich aussehe wie Rin.
Das ist die Wahrheit und sie schmerzt mehr als jede Wunde es je tun würde.
Achtlos lasse ich das Bild auf den Boden fallen und stehe schnell auf.
Ich muss hier weg.
Hastig stürme ich aus dem Zimmer hinaus und kneife geblendet meine Augen zusammen.
Ein klaffendes Loch in der Felswand lässt die Sonne hinein.
Vor dem Loch steht ein wütender Hidan, der laut fluchend Deidara anschreit.
"DU UND DEINE SCHEIß BEKACKTE KUNST!! SCHAU DIR AN WAS DU SPAST ANGERICHTET HAST!! DU HAST FAST MEIN ZIMMER MIT IN DIE LUFT GEJAGT DU BESCHRÄNKTER TROTTEL!! ICH OPFERE DICH JASHIN!!"
Ich ignoriere die beiden Männer und verlasse das Versteck durch das Loch im Fels.
Eilig renne ich durch den Wald.
Meine Sicht verschwommen von den Tränen, die unentwegt über mein Gesicht laufen, und begleitet von dem unerträglichen Schmerz in meiner Brust.
Von der Enttäuschung und der Gewissheit, dass ich nicht mehr war als nur ein Ersatz...