Part 8 - Einbildung ist auch 'ne Bildung

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Saskia POV

Bitte was!? So war das nicht geplant. „Niall lass mich los!“, schreie ich ihn an. Er drückt mir seine Hand auf den Mund und mit seinem Körper drückt er mich gegen die Hauswand. „Du bist jetzt ruhig! Jetzt willst du wohl auf einmal nicht, huh? Ich lass dich aber nicht gehen! Haha...“, sagt Niall in einem Flüsterton. Mein Atem stockt. Sein Blick ist so durchdringend, dass ich nichts mehr will, als nur noch im Erdboden zu versinken. Verdammt! Ich wollte das der Plan eigentlich ganz anders verläuft und ich jetzt schon fast wieder zu Hause bin! Aber das er mich zu sich mit ins Haus nehmen will, war nicht gedacht. Niall nimmt vorsichtig seine Hand von meinem Mund und umgreift mein Handgelenk, wie er es auch mit der anderen Hand macht. Mein Atem ist ruhig und ich warte auf seine nächste Bewegung. Immer noch schaut er mir tief in die Augen, sein Blick ist ernst. Wir stehen einige Minuten so da, sein Körper an meinen gepresst und meine Hände gegen die Hauswand gedrückt. Niall’s Griff sänftig sich aber kurz darauf und er entfernt sich von mir. Meine Hände hält er dennoch und schaut mich von oben nach unten an. „Steht dir.“, sagt Niall. Ich bekomme keinen Mucks raus, gehe auf ihn zu und gebe ihm nur einen Kuss auf die Wange. Wieder treffen sich unsere Augen. Die einst etwas erotische Situation wird gerade ziemlich romantisch. Niall schüttel den Kopf, irgendetwas hat ihn jetzt wahrscheinlich träumen lassen und er holt sich mit dieser Bewegung zurück. Er lässt meine Hände los und sagt: „Du kannst gehen.“ Ich schaue ihn verwirrt an. Ich habe irgendwas falsch gemacht, seinem Blick nach zu Urteilen. Ich schnappe mir die Jacke, den Hut und die Perücke und versuche mit den Heels irgendwie über den Rasen zu kommen. „Saskia!“, ruft Niall und ich drehe mich um und stoppe. Wir schauen uns an und in meinem Inneren kommt wieder dieses Verlangen auf, mich auf ihn zu stürzen, wie ich es hätte heute schon in der Schule gerne gemacht hätte. Ich streife mir die Heels von den Füßen und lasse meine Jacke, die Perücke und den Hut fallen. Ich gehe schnellen Schrittes auf Niall zu und er tut genau dasselbe. Als wir aufeinander treffen, küssen wir uns leidenschaftlich und wild. Niall kann seine Hände nicht zurück halten und legt sie auf meinen Po und ich meine um seinen Nacken. Plötzlich nimmt er mich hoch und startet den nächsten Versuch mich wieder ins Haus zu nehmen. Diesmal lass ich es aber zu. Niall nimmt mich leisen Schrittes mit hoch in sein Zimmer und wir fallen auf sein Bett. Unsere Küsse werden wilder und unsere Berührungen sind zärtlich. Ich merke wie mir Niall des Reißverschluss von dem Kleid öffnet. Dann steht er auf und streift es mir ab. Er schaut sich kurz meinen Körper an. Alles was ich jetzt noch trage ist meine Unterwäsche. Doch anstatt das wir fortfahren, wo wir gerade stoppen, steht er auf und geht zu seinem Schrank. Er kramt eine Weile rum und holt dann eine T-shirt von sich raus und schmeißt es zu mir rüber. „Was soll ich damit?“, frage ich ihn verwirrt, „Zieh es an. In dem Kleid lässt es sich bestimmt nicht schlafen, ich denke das wird definitiv gemütlicher sein.“, antwortet er, als er den Schrank wieder schließt. Niall zeiht sich seine Socken aus und sein Shirt, was er sich vorhin kurz über geschmissen hat. Danach legt er sich auf’s Bett, stützt sich den Kopf mit der Hand ab und wartet bis ich das Shirt angezogen hab. Als ich das getan habe, schaue ich ihn erwartungsvoll an. Niall streckt seine Arme aus, wahrscheinlich eine Art Aufforderung, dass ich mich zu ihm legen soll. Ich tu es auch, obwohl ich mir die Nacht anders vorgestellt hab. Ich drehe mich so, dass wir in der „Löffelchen“-Stellung liegen und Niall seine Arme fest um mich gelegt hat. Er zieht sich näher an mich und streift mit seiner Nasenspitze meine Schulter. Danach drückt Niall mir einen sanften Kuss dort hin. Mit seinem Daumen streichelt Niall sanft meinen Arm und es dauert nicht lange bis ich eingeschlafen bin. 

Niall POV

Klar wollte ich was anderes mit Saskia veranstalten, aber meine Eltern haben ihr Schlafzimmer direkt neben meinem, also habe ich es doch gelassen. Ich habe aber auch gemerkt, dass Saskia auch so ziemlich überfordert mit der ganzen Situation war. Erst lasse ich mich von ihr so zu sagen ‚geil‘ machen, dann will ich sie gehen lassen und nun liegen wir hier in meinem Bett. Sowas ist eigentlich untypisch für mich. Bei mir würde das ganz anders laufen: Mädel krallen, mit ihr schlafen und sie dann rausschmeißen. Die beste Art und Weise ein Arschloch zu sein und sich nicht zu verlieben. Doch bei Saskia verspüre ich irgendwie was anderes und genieße es gerade mit ihr hier zu liegen. 

Am nächsten Morgen wache ich allerdings allein auf. Saskia ist weg. Ich strecke mich und setzte mich auf. Ich wuschel mir meine Haare durch und schaue mich um, vielleicht hat sie ja einen zettel mit einer Nachricht da gelassen. Aber es ist nicht so. Was soll’s, erstmal duschen und umziehen. Danach gehe ich runter,frühstücke und mach mich auf den Weg zur Schule. Es ist trübes Wetter und ziemlich frisch. Ich krame aus meiner Hosentasche meine Schachtel Kippen und steck mir eine in den Mund. In der anderen müsste eigentlich mein Feuerzeug sein, doch ist es nicht. Na super! Die Kippe am Morgen macht nur Kummer und Sorgen! Etwas vor mir sehe ich jemanden aus meiner Schule laufen, bei dem ich weiß, dass er auch immer draußen mit rauchen ist. „Ey du!“, rufe ich zu ihm. Er dreht sich um: „Was gibts?“, „Hast du Feuer? Ich find meins nicht.“, „Klar! Hier!“ Zum Glück. „Du bist doch der Neue aus der Schule ne?“, „Genau“, „Mullingar’s Bad Boy, nennen dich alle.“, lacht er. „Und du?“, „Ich bin Eric Hempson. Bevor du gekommen bist, war ich so zu sagen, der Schrecken für alle Mädels“, lacht Eric. Ich muss auch lachen. „Ach was! Wir können uns ja zusammen tun!“, schlage ich vor und Eric schlägt ein. Wir unterhalten uns den ganzen Weg über. Eric gibt einige Dinge Preis, die recht interessant sind. Er war mal in einer Gang mit Bronx, Joey und Phil. Sie haben sämtlichen Mist zusammen gemacht. Eric hat sich aber von ihnen entfernt, als die 3 immer mehr Prügeleien anstifteten und Eric wegen ihnen eine Weile hinter Gittern war. „Ja, so lief das damals. Wir haben sogar schon mal einige Male was mit gehen lassen und gedealt.“, erzählt Eric, senkt aber einen Blick. „Ich bin damals drogenabhängig geworden, bzw bin es noch immer. Hast du schon mal gekifft?“, fragt er, „Ja. Aber ich bin nur auf Joint. Was härteres will ich eigentlich nicht nehmen.“, sage ich. Eric sah meine Aussage wahrscheinlich als Aufforderung, einen Joint aus seiner Hosentasche zu ziehen. Er hält ihn hoch und schaut mich an. „Willst du auch einen Zug?“, „Ja“, „Okay. Ich brauch eigentlich täglich einen um überhaupt den Tag zu überstehen, sonst werde ich wirklich aggressiv.“, erklärt Eric. Wir sind schon an der Schule angekommen, als mir plötzlich Saskia entgegen kommt und mich drückt. Verwirrt frage ich sie: „Was soll das?“, und binnen Sekunden verändert sich ihre Stimmung und sie verschwindet ohne ein Ton zu sagen. Eric schaut mich an: „Was war denn das?“, „Keine Ahnung, wahrscheinlich nur irgendein Groupie.“, antworte ich und zucke mit den Schultern. Mein Blick geht durch die ganze Schülerschaft und ich bemerke wie uns Phil, Bronx und Joey anschauen. Ich tipe Eric an und zeige auf die 3. Er hebt provokant die Hand und grüßt sie. Ich muss lachen und wir machen uns auf den Weg zum Unterricht. Als ich den Klassenraum betrete merke ich den stierenden Blick von Saskia, ich ignoriere sie. Ich meine, nur weil wir die Nacht zusammen das bett geteilt haben, heißt es noch lange nicht, dass sie mir so um den Hals fallen sollte. Als ich mich dann auf meinen Platz gesetzt habe scroll ich mit meinem Handy noch etwas in Facebook rum, als ich dann eine Nachricht bekomme. Von wem wohl, natürlich Saskia. „Hab ich was falsch gemacht?“, lese ich, schreibe ich aber nicht zurück. 

Mullingar's Bad BoyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt