Part 20 - Durch dich wird mir Einiges klar...

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Saskia POV

Ich hab mich auf Niall eingelassen. Besser gesagt auf einen Mörder!? Ich komm gerade mit dieser gottverdammten Welt klar! Wutentbrannt laufe ich nach Hause. Laut lasse ich die Haustüre knallen, sodass mein Dad gleich aus der Küche gestürmt kommt. „Was ist denn bei dir los?“; sagt er total erschrocken, „Wo warst du die Nacht über eigentlich?“, „Feiern.“, antworte ich genervt. „Und wo hast du die Nacht geschlafen?“, stochert mein Dad. „Bei Niall ääääähhh. Julie!“, verspreche ich mich. Hat er das jetzt mitbekommen? Ich schaue ihn etwas erschrocken über meine eigenen Worte an. Dad hat einen leicht erbosten Blick drauf. „Was hast du bei diesem Bengel zu suchen? Ihr habt doch nicht etwa miteinander auch noch geschlafen oder? Sag mir nicht, dass das wahr ist!“, schnauzt mich mein Dad an. „Ja man, dann ist es eben so! Das kann dir auch immer noch egal sein mit wem ich es treibe!“; brülle ich zurück. Ich hätte nicht gedacht, dass ich es schaffe meinem Vater so zu antworten, aber ich bin selber sauer auf die ganze Situation gerade, das wird auch nicht besser durch sein Verhalten. „Was erlaubst du dir überhaupt mit mir so zu reden? Ich kann es nicht fassen, ausgerechnet Niall. Ich dachte du hältst dich von diesem Jungen fern, da er gerade so einen schlechten Ruf hat! Aber nein! Du hüpfst gleich mit ihm ins Bett!“, reagiert er sauer, „Dad!“, sage ich, doch er unterbricht mich, „Ab in dein Zimmer du hast Hausarrest!“ Ohne einen weiteren Ton zu verlauten gehe ich hoch in mein Zimmer, doch meine Zimmertüre kann ich nicht leise schließen. „Meinst du, dass das gerade nötig war?“, fragt meine Mutter meinen Dad, „Ich hoffe es ist ihr eine Lektion. Niall hat sich zum Negativen verändert und ich will nicht das meine Prinzessin mit einem Typen wie ihm was zu tun hat.“, antwortet er schnaufen. 

Bedrückt sitze ich auf meinem Bett, die Beine an mich gezogen und die Arme fest darum geschlungen. Mein Kinn ruht auf meinen Knien. Meine Wut verwandelt sich in Tränen, die ich nicht mehr zurück halten kann. Ich schnaufe, boxe vor Wut in mein Kopfkissen und fluche: „Scheiße! Verdammte scheiße!“ Ich lasse mich auf das Kissen fallen und beginne unaufhörlich zu Weinen. Nach einigen Minuten klopft es an meiner Türe. „Was ist denn nun noch?“, frage ich genervt und schluchze dabei. Vorsichtig öffnet sich die Türe und meine Mum lunscht rein. „Willst du nichts essen?“, fragt sie vorsichtig, „Nein Mum, lass mich bitte in Ruhe.“, sage ich nur und achte sie mit keinem Blick. „Ich weiß, dass du sauer auf deinen Vater bist, aber er meint es nur gut. Er hat jetzt auch wieder an sich gezweifelt, ob es nicht doch etwas zu hart war, dir Hausarrest zu geben.“; sagt meine Mum und setzt sich auf den Bettrand. Ich richte mich auf und lasse mir meine zerzausten Haare von ihr nach hinten legen. „Mum es liegt nicht an Dad, er hat Recht und seine Reaktion verstehe ich voll und ganz. Es ist einfach nur... wie soll ich dir das erklären.“, beginne ich, doch Mum unterbricht mich, „Ich sehe, dass du verliebt bist. Niall schätze ich mal so ein, dass er auch ein typischer Macho ist und mit den Mädchen spielt. Du hast dich von Aussehen her so verändert, dass du ihm ins Auge stichst und auch mal mit ihm spielst, weil du wütend auf ihn bist und es ihm heimzahlen willst.“ WOW! Mum weiß echt gut Bescheid obwohl ich mit ihr nicht über solche Themen rede. „Ja nja, nur das was ich heute erfahren hab, schmeißt alles durcheinander.“, sage ich und schweige. Meine Mum nimmt mich nur in den Arm und sagt: „Wenn er der Junge deiner Träume ist, dann wird das mit euch Beiden schon, alles brauch einfach nur seine Zeit, Schatz.“ 

Niall POV

Das kommt genau zum richtigen Zeitpunkt wieder. Gerade dann, wenn ich Saskia wieder bei mir hab und alles perfekt ist! Warum muss meinem Glück immer irgendwelcher anderer Mist im Weg stehen? Ich ziehe mich um, weil ich sofort zu Phil muss! Innerhalb einiger Minuten stehe ich auch schon vor seiner Haustüre, klopfe und klingel wie ein Irrer. Phil öffnet persönlich und ich stürze rein. Mein Hände packen Phil an den Kragen und ich brülle ihn an: „Wie konnte diese Scheiße nur passieren!!!!???? Wie? Erkläre mir das!“, und rüttel an Phil. Er hat einen total verängstigten Blick drauf und versuch sich aus meinem Griff zu lösen. „Alter! Komm mal runter, ich erzähl dir das in Ruhe!“, sagt Phil und ich lasse ihn los. Er schließt erstmal die Haustüre und schiebt mich ins Wohnzimmer. „Also die Situation war Folgende: Als die Party Freitag sich zum Ende neigte, erzählte mir Joey sturzbetrunken, dass er beim Überfall doch eine Waffe dabei hatte. Als der Nachtwächter kam und wir draußen waren, hat er ihn zwar verprügelt, doch er schien keine Ruhe zu geben, da hat Joey ihm die Kugel gegeben.“, erklärt Phil mir. „Aber wir hätten doch den Schuss gehört?“, frage ich verwirrt, „Die Waffe war schallgedämpft. Du hörst da innerhalb des Raums eine Art Mini-Knall mit einem Zischen, oder wie auch immer, mehr aber nicht.“, erwidert Phil und setzt fort, „Zumindest hat mir das Joey alles erzählt und sich sehr darüber gefreut. Lag wohl am Alkohol. Aber er scheint nicht betrunken genug gewesen zu sein, dass er sich doch dran erinnern konnte, dass er mir das erzählt hat. Ich wollte mit ihm den nächsten Tag nochmal reden um sicher zu sein, dass es vielleicht nur Spinne war, was er erzählt hat. Zumindest komm ich bei Joey’s Elternhaus an und lass mir von den Eltern sagen, dass er mit dem Van abgehauen ist. Er muss sich mit dem Satz: ‚Ihr könnt mich alle mal, jetzt beginnt mein Leben als Millionär erst richtig‘ verabschiedet haben. Die Polizei hat schon die Ermittlungen aufgenommen und wir haben nicht viel Zeit.“ Ich ziehe dich Brauen hoch und frage: „Lass mich raten, entweder gestehen wir oder verpissen uns auch?“ Phil nickt. „Definitiv werde ich auch Joey suchen! Mir egal ob es Jahre dauern würde, diesen kleinen Haufen Scheiße mach ich das Leben zur Hölle!“, sagt Phil entschlossen. Wir quatschen noch eine Weile und entschließen uns gemeinsam Joey zu suchen. Bronx und Eric sind auch eingetroffen und ziehen mit. „Seit Mitternacht mit Klamotten hier wieder bei mir und dann machen wir uns in die Spur. 

Als ich zu Hause eintreffe, sind meine Eltern bereits im Bett. Das müssen die Beiden auch nicht mitbekommen. Ich gehe hoch in mein Zimmer und packe meine Sachen. Als der Koffer fertig gepackt ist, ist es erst 22.30 Uhr. Ich fahre meinen PC hoch und lösche mich bei Facebook und deaktiviere meinen Twitter-Account. Danach öffne ich Word und beginne zu tippen. Erst einen Brief an meine Eltern. In dem mache ich ihnen deutlich, dass sie keinem was sagen sollen, dass ich verschwunden bin und sie sich keine Sorgen machen sollen. Meine Eltern sind schon tolle Menschen und ich respektiere sie dafür, dass sie diese Zeit in der ich so schwierig bin, durchstehen. Als ich den Brief ausgedruckt habe, beginne ich einen Neuen. An Saskia:

Liebe Saskia!

Wundere dich nicht, wenn du mich für die nächste Zeit nicht siehst. Mache dir keine Sorgen, wo ich bin und wie es mir geht. Ich habe einen Fehler begangen und durch eine gewisse Jugendsünde ist ein unschuldiger Mensch gestorben. Der Mörder des Opfers ist auf der Flucht und wir folgen ihm. 

Ich will dir nur etwas sagen...

Ich bin noch nie einem so wunderbaren Menschen wie dir begegnet. Deine Art und Weise, dein Charakter, alles an dir ist bezaubernd. Dein Umgang mit mir, hat mir die Augen geöffnet. Es hat mir bewiesen, dass ich nicht mehr so sein will, wie ich jetzt bin. Ich will nicht mehr der krasse Rüpel sein, ich will nicht mehr kiffen und niemanden mehr verletzten, egal ob körperlich oder verbal. 

Du bist das erste Mädchen, für die ich richtige Gefühle habe, allgemein etwas empfinde. Du hast mir gezeigt, dass mein Verhalten die ganzen Wochen über unkorrekt war und ich Menschen damit enttäuscht habe. 

Ich bin hier her gekommen um mich zu ändern und du hast mir dies bewusst gemacht. 

Innerlich stirbt ein Teil von mir, dich hier zu lassen. Ich würde dich am liebsten mitnehmen und mit dir durchbrennen. Ein neues Leben beginnen, unter anderem Namen. Egal wo, Hauptsache du bist bei mir! Ich will mit dir glücklich sein, eine Familie gründen und dich bis ans Ende meiner Tage lieben!

Ich habe dich heute früh enttäuscht und verletzt, du musst denken ich sei ein Unmensch. Doch ein komplett anderer Niall James Horan wird nach Mullingar zurückkehren! Ich werde mich mit Zayn, Louis, Harry und Liam aussprechen und ich werde mich um One Direction kümmern! Denn neben dir ist mein Leben auch ohne One Direction unvollständig!

Du bist die Liebe meines Lebens! Ich werde um dich kämpfen und dir zeigen, dass ich ein anderer Mensch bin! Ich werde mit dir um die Welt reisen, dir jeden einzelnen Wunsch von den Lippen ablesen und dich auf Händen tragen! Du hast alles Glück der Welt verdient und das möchte ich dir geben! Ich möchte jeden wunderbaren Moment mit dir teilen!

Ich liebe dich!

Dein Niall

Mullingar's Bad BoyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt