Part 22 - Hinter schwedischen Gardinen

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Niall POV

Der Knall war laut und der reglose Körper von Joey liegt vor uns. „Verdammte scheiße.“, zischt Eric. Ich fasse mir an den Kopf und sehe auf den Boden. Die Blutlache wird größer und größer. „Ich ruf die Polizei.“, sagt Phil plötzlich und zückt das Handy. „Halt warte!“; schreit Eric und reißt es Phil aus der Hand. „Warum du kannst ihn nicht einfach liegen lassen!“, sagt Phil und zeigt auf den toten Joey. „Wir müssen die Polizei rufen. Wir erzählen den einfach alles.“, sage ich. Eric schaut mich an und gibt das Handy an Phil zurück. Phil tippt die Nummer der Polizei ein,erläutert kurz unser Problem und legt dann auf. „Sie sind sofort da.“, sagt Phil, steckt das Handy weg und schaut auf die Leiche. Wenige Zeit später ist, wie angekündigt, die Polizei vor Ort. Ein durchtrainierter Cop kommt auf uns zu: „So ich brauche eure Namen, Geburtsdaten, Wohnort und dann von jeden Einzelnen eine Aussage.“ Wir geben Name, Geburtstag und Wohnort an. Der Cop nimmt zuerst Phil und Eric  und ich steh wie betröppelt da. Ich konnte in meiner Wartezeit sehen wie sie Joey’s Leiche weggebracht haben und die Waffe in eine Plastiktüte packen und der Spurensicherung mitgeben. Dann ruft mich der Cop zu sich. „So, Niall Horan, richtig?“, fragt er mich und ich nicke. „Dann erzählen Sie mal, was ist passiert?“, sagt er zu mir. Ich atme tief durch und beginne: „Also... wir haben eine Bank in Mullingar ausgeraubt. Wir sind am selben Abend noch zu einer Party gegangen. Phil eröffnet uns dann am nächsten Tag, dass Joey mit der ganzen Kohle verschwunden ist und wir sind ihm gefolgt. Auch schon weil er den einen Nachtwächter umgebracht hat. Wir wollten nur mit ihm reden und plötzlich zückt er die Waffe. Eh wir reagieren konnten hatte er sich selbst erschossen.“ Der Cop nickt interessiert und notiert sich alles. Wir müssen kurz warten, während wir beobachten wie die Polizisten miteinander reden. Dann kommt der muskulöse Cop wieder zu uns: „Wir müssen euch dennoch mitnehmen.“, „Wieso?“, fragt Phil geschockt. „Erstmal nur aus Sicherheitsvorkehrungen.“, antwortet der Cop. Wir werden zu den Autos geführt und auf’s Revier geschafft. Dort werden nochmals unsere Personalien aufgenommen und Fingerabdrücke genommen. Es vergehen 2 Stunden bis der Revierleiter zu uns kommt und sagt: „Wir müssen euch leider hier behalten.“ Wir schauen ihn entsetzt an. Verdammt! Das wollte ich umgehen, deswegen noch im Knast zu landen. Ein Angestellter gibts uns ein paar Handtücher und führt uns zu den Zellen. Einige Minuten später sitze ich schon in meiner. Zum Glück eine Einzelzelle, sonst wäre ich gerade dabei die Jungs zu verprügeln. Der restliche Tag schweift vorbei und als die Essensausgabe durch kommt, frage ich diese: „Kann ich dann mal kurz telefonieren?“ Diese nickt nur. Als ich mit dem Essen fertig bin, werde ich zu einem Telefon geführt. Ich wähle und warte bis an der anderen Leitung jemand ran geht. „Hallo?“, erklingt eine weibliche Stimme, „Julie? Ich bin es Niall.“, „Was hast du wieder angestellt?“, fragt sie. „Ich sitz im Knast. Komm Morgen bitte lang und dann erkläre ich dir alles.“, antworte ich. „Okay“, sagt Julie und legt auf. „Zehn Minuten hast du noch!“, brüllt einer der Wächter hinter mir. Ich wähle wieder eine Nummer, diesmal Saskia’s. „Hallo?“, „Hallo Saskia, ich bins Niall.“, Was willst du?“, Wenn du Morgen Zeit hast, kannst du mich dann bitte im Gefängnis besuchen?“, „Was hast du gemacht?“, „Erzähl ich dir Morgen. Es ist schon spät und ich hab nicht viel Zeit dir das jetzt alles zu erklären. Leg dich schlafen, ich liebe dich.“, verabschiede ich mich und ohne eine Antwort lege ich auf. Ich schnaufe, weil mir alles gerade zu viel ist und ich Saskia vermisse. Wer weiß, was sie jetzt von mir denkt. Ich begebe mich wieder in meine Zelle und leg mich schlafen. 

Saskia POV

Niall’s Anruf hat mir Sorgen bereitet und am nächsten Morgen stürze ich mich förmlich, nach dem Frühstück, Richtung Gefängnis. Bei der Info im Eingang frage ich direkt nach Niall und werde von einen Wächter in das Besucherzimmer gebracht. „Warten sie hier, ich bring ihnen den Insassen.“, sagt er zu mir. Ich muss einige Minuten warten und werde mit jeder Sekunde hibbeliger. Als sich die Türe öffnet und ich den blonden Jungen um die Ecke kommen sehe, gehe ich auf ihn zu und umarme ihn. Meine Umarmung wird von Niall erwidert. Wir setzen uns und Niall ergreift meine Hand. Er schaut mir tief in die Augen. Er sieht verzweifelt und vollkommen fertig aus. „Was ist passiert. Erzähl mir bitte alles.“, fordere ich ihn auf. Sein Blick sinkt und er schluckt. „Wir haben die eine Bank ausgeraubt, Joey hat dabei einen Nachtwächter umgebracht, wovon wir erst den Tag danach erfahren haben. Joey ist in der Zeit mit der Kohle weg und wir ihm hinter her. Wir haben ihn dann in einer Gosse in der Nähe des London Eye gefunden. Total zugedrönt. Wir wollten nur mit ihm reden, doch plötzlich hat sich seine Stimmung schlagartig geändert. Er fing an zu winseln und zu weinen, weil er dachte wir wollen Joey an die Bullen ausliefern, denke ich mal. Dann hielt er auf uns eine Waffe und wollte einfach nicht beruhigt werden. Wir sind ganz ruhig geblieben und wollten lediglich mit ihm reden. Joey isst durchgedreht und hat sich die Waffe an seinen Kopf gehalten und abgedrückt.“, erzählt er. „Wieso habt ihr das getan?“, frage ich ihn entsetzt, „Wir waren scharf auf das Geld und für uns war das ganze Ding nach dem Banküberfall gebongt, wir wusste nicht, dass Joey mit der Beute flüchtet!“, sagt Niall. Er drückt meine Hand fester, rutscht näher zu mir und flüstert: „Bitte Saskia, glaub mir! Hilf mir hier raus! Ich werde sonst wahnsinnig! Bitte! Hol mich hier raus und wir brennen, dann durch! Lass uns ein ganz neues Leben anfangen! Nur wir zwei, irgendwo anders!“ Sein Ton ist regelrecht bettelnd. „Niall du sitzt nicht grundlos hier. Ich kann jetzt draußen nicht irgendeinen Plan schmieden, um dich hier raus zu bekommen.“, sage ich, „Du hättest Hilfe.“, antwortet er. Ich runzle die Stirn und in dem Moment geht die Türe auf und Julie steht im Raum. Beide begrüßen sich mit einer Umarmung. „Ich hol dich hier raus.“, sagt Julie zu ihm. Wir sitzen noch eine weitere Stunde mit Niall zusammen, bevor wir gehen. Julie ist bereits aus dem Raum, als mich Niall kurz aufhält. Seine warmen Hände umfassen mein Gesicht. Ich lege meine auf eine Hüfte. Niall’s Blick festigt sich mit meinem. Kurz darauf setzt er mit seinen wundervollen weichen Lippen einen Kuss auf meine. Als wir uns wieder voneinander trennen, schaut er mich an und flüstert: „Ich liebe dich, vergiss das bitte nicht.“ Ich nicke nur und wieder küssen wir uns. Als ich mich von ihm weg begebe, unterdrücke ich meine Tränen. Seine Worte brennen sich regelrecht in mein Herz und macht jeder Verabschiedung schon schwer. Draußen legt Julie den Arm um mich und meint: „Wir schaffen das schon und du wirst mit Mullingar’s Bad Boy glücklich werden. Glaub mir.“ Wir verlassen das Gebäude und setzen uns dann zu Hause bei Julie hin. Zum späten Abend hin haben wir dann endlich eine Lösung gefunden wie wir Niall rausbekommen. 

Mullingar's Bad BoyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt