Saskia POV
Das Wochenende ist schon so gut wie vorbei und ich habe echt keine Lust auf Schule. Am liebsten möchte ich mich immer noch begraben. Da ich die ganze Zeit über recht faul war meine Hausaufgaben stürze ich mich zum Abend hin hinein. Meine Motivation ist vorrüber gehend unterwegs einen Trinken. Ich blättere hilflos durch meine Schulbücher, finde keine Anhaltspunkt um meine Aufgaben zu lösen und meine Konzentration bleibt genauso weit weg von meinem Kopf. Nach einigen Minuten des Zwingens geb ich es auf zumal auch irgendein Idiot die ganze Zeit Kieselsteine gegen mein Fenster wirft. Genervt stehe ich auf und gehe zum Fenster. Ich reiße es auf und brülle los: „Du verdammter Idiot lass mich in Ruhe!!!“ Ich versuche irgendwas in der Dunkelheit zu erkenne. Nach meinem Ausruf erscheint eine schwarze Gestalt in dem Straßenlicht auf, aber ich kann sie nicht erkennen, weil das Licht hinter ihr ist. „Wer bist du?“, frage ich. Die Gestalt läuft auf mein haus zu und ein Angstgefühl kommt in mir auf. Ich beobachte jede Bewegung genaustens, bis diese Person plötzlich los rennt und ich sie aus den Augen verliere. Ich höre Geräusche hier oben im Flur. Als ich nachschauen und die Türe öffnen will werde ich schnellstens wieder zurück in mein Zimmer geschoben, die Türe wieder zu geknallt und ich dagegen gedrückt. Eine starke Hand drückt sich fest an meinen Mund und mein Blick fällt in strahlend blaue Augen. „Sei ruhig!“, warnt mich die bekannte Stimme, „Saskia? Ist alles okay mit dir?“, ruft meine Mum von unten, da sie das Knallen der Türe gehört hat. Sein Blick ist böse und vermittelt mir, dass ich mir überlegen soll was ich sage, wenn er jetzt die Hand von meinem Mund nimmt. Langsam lässt er los, dann antworte ich: „Es ist alles okay Mum, die Türe ist nur zugefallen, weil es gezogen hatte!“ und wieder liegt die Hand auf meinem Mund. Sein Kiefer ist angespannt und der Blick durchdringend. Wieder drückt er seinen Körper, wie die letzten Male, gegen meinen. Wer soll es sonst sein, außer Niall. Er schaut mich einen Augenblick noch so an, nimmt dann aber endlich die Hand von meinem Mund und drückt meine Hände gegen die Wand. Langsam beginne ich diese Position zu hassen. Als ich merke, dass Niall sich langsam von mir entfernt, seinen Körper nicht mehr gegen meinen drückt und meine Handgelenke loslässt, spucke ich ihm wütend ins Gesicht. Günstiger Weise treffe ich genau das Auge. „Was soll diese Scheiße bitte?!“, schnauzt er zurück kommt auf mich zu und drückt mich wieder gegen die Türe. „Wenn du das noch einmal machst, dann erlebst du dein blaues Wunder!“, droht er mir, „Ach wirklich? Ich hätte definitiv einen Oscar für diesen verdienten Auftritt bekommen sollen!“, protze ich zurück. Niall wischt sich die Spucke aus dem Gesicht. Ich stoße ihn von mir weg. „Verschwinde du Idiot!“, schnauze ich ihn voll. Er lacht nur gehässig und in sekundenschnelle verliert sein Lachen sich wieder in der ernsten Miene. Ich könnte gerade so ausrasten, weil er hier ist! Nach der Party bei ihm zu Hause, hat er es komplett versaut. Sein Blick lockert sich und ich weiß ganz genau, was er schon wieder will. Ich bin ja ach so scharf, wenn ich wütend bin. Niall’s Blick wird sanfter und es tritt eine gewisse Leidenschaft auf. Innerlich schriet das Mädel, dass total süchtig nach ihn ist, gerade vor Freude bzw liegt mit ihm schon nackt im Bett, doch die Realität lässt mich sie Faust ballen. Niall steht nur wenige Schritte von mir weg, aber irgendwas in ihm hindert ihn dran auf mich zu zu kommen. Mein Hand wird wieder locker und ich beruhige mich langsam, weil Niall’s Verhalten komisch ist.
Niall POV
Ich wollte eigentlich mit Saskia reden, nach der Ansage von Julie. Nur ich hab nicht damit gerechnet, dass sie mir ins Gesicht spuckt. Sie hatte ihre faust angespannt und hätte mich definitiv umgeboxt, wenn ich ihr nochmals näher gekommen wäre. Erst jetzt merke ich, wie sehr sie jetzt leidet. Ich hab dafür gesorgt, dass sie eine ihrer besten Freundinnen verloren und höchstwahrscheinlich muss sie Morgen einiges in der Schule ertragen. Ich senke meinen Blick und vergrabe meine Hände in den Hosentaschen. Saskia’s Blick wirkt verwirrend, wahrscheinlich weil sie jetzt mit etwas Anderem gerechnet hat. Ich atme durch und schüttel mit dem Kopf. Ich wollte eigentlich mit ihr nochmal reden, aber ihre Mimik und Gestik sagen mir schon, dass sie nichts mehr mit mir zu tun haben will. Mein Blick senkt sich und ich verlasse den Raum. Saskia’s Blick verfolgt mich unaufhaltsam. Ich nehme denselben Weg nach draußen, wie ich auch rein gekommen bin, durch’s Schlafzimmerfenster. Ihre Eltern schlafen zum Glück noch nicht, also kann ich da wieder behutsam lang gehen. Als ich dann raus geklettert bin und mich wieder im Vorgarten und fast auf der Straße befinde, drehe ich mich noch einmal um und schaue hoch zu Saskia’s Zimmerfenster. Sie steht da, ihr Zimmerlicht hinter ihr. Ich kann ihren Gesichtsausdruck nicht erkennen. Ich drehe mich um und gehe nach Hause...
Als ich dann endlich wieder Heme bin, dusche ich mich und verpacke mich in meinem Schlafzeugs. Ich fahre den Laptop nochmal hoch als ich im Bett liege. Facebook und Twitter wird abgecheckt. Es dauert nicht lange und ich habe sofort eine Nachricht. Von Saskia.
S: Was war das für eine Aktion gerade?
N: Ach nja...
S: Das ist keine Antwort auf meine Frage, Niall!
N: Ich wollte mich bei dir entschuldigen
S: Und warum hast du es nicht gemacht
N: Dein Verhalten mir gegenüber, dein ernster Blick und die geballte Faust, dann dass du mir ins Gesicht gespuckt hast. Das waren Faktoren die mir gezeigt haben, dass es eh nichts mehr bringen würde.
S: Ok.
N: Ich muss echt eingestehen, dass ich vieles, was dich betrifft, kaputt gemacht hab. Du hast eine deiner besten Freundinnen verloren, weil ich sie nur benutzt hatte, nur damit du wieder zu mir kommst. Morgen musst du mehr ertragen als ich. Gelächter und Geläster. Ich will das alles nicht, nur ich weiß nicht wie ich das alles wieder gut machen kann.
S: Mh. Wenigstens wird dir jetzt bewusst, dass du den Menschen in deiner Umgebung nicht gut tust.
Offline. Ich gehe auch offline und schalte den Laptop aus. Ich wälze mich hin und her, finde einfach keine Ruhe.