Saskia POV
Ist ja alles schön und gut, dass sie Niall entschuldigen will und das er einsieht, was er angerichtet hat. Nur meinerseits wird da nie ein positives Verhältnis entstehen, nie mehr. Ich will nichts mehr von ihm wissen geschweige denn hören. Niall kann bleiben wo der Pfeffer wächst. Es ist zwar schade um die Band, aber die würde er auch noch in den Ruin treiben! Ich klappe genervt den Laptop zu und stelle ihn weg. Ich werfe meine Bettdecke über mich und schlafe auch ziemlich schnell ein.
Der nächste Morgen beginnt recht ruhig. Ich merke recht schnell, dass meine Eltern aus dem Haus sind, da es leise ist, aber wo ist fraglich. Eigentlich macht Mum immer noch den Haushalt und putzt, dabei hat sie immer Musik laufen, nur heute nicht. Mein Blick fällt raus in unseren Garten. Munter und glücklich dackelt unser Retriever über die Wiese und schnüffelt mal hier, mal da. Ich gehe zur Haustüre, um zu schauen ob unser Auto in der Einfahrt steht. Negativ. Dann sind sie bestimmt raus an See zum Hausboot gefahren. Mein Dad segelt dort gerne und meine Mum kümmert sich rührend um’s Hausboot. Ich gehe fix duschen, mich umziehen und esse nur was, danach starte ich gleich durch. Es ist perfektes Wetter um raus zu gehen und einfach mal die Kamera mit zu nehmen. Mein Dad hat sie mir geschenkt, als ich 14 war und es ist mein absolutes Goldstück. Auf dem weg zum Park, treffe ich Eric. Sichtlich erfreut über unser Sehen begrüßen wir uns mit Küsschen links und rechts. „Was machst du?“, fragt Eric mit einem frohen Grinsen. Ich habe zwar noch nicht viel mit ihm zu tun gehabt, aber sein Lächeln beruhigt mich. „Ich wollte mal wieder ein Paar Fotos machen, du kannst mir gern Gesellschaft leisten, wenn du magst.“; antworte ich gut gelaunt. Eric nickt und begleitet mich durch den Park. Er beobachtet jeder meiner einzelnen Bewegungen genaustens. Immer wieder gehe ich zu ihm und zeige ihm die Bilder. „Saskia du hast echt Talent!“, sagt Eric begeistert, „Ich bin dann eigentlich soweit fertig. Wollen wir noch einen Kaffee trinken gehen? Danach kannst du ja gern mit zu mir kommen und mir beim Bearbeiten helfen.“, schlage ich vor. Eric lächelt nur und wir machen uns auf dem Weg. Als wir den Kaffee getrunken hatten und endlich bei mir zu Hause sind, ziehe ich die ganzen Bilder auf meinen PC und wir fangen an sie gemeinsam zu Bearbeiten. Es dauert gute 3 Stunden und es beginnt zu dämmern. Wir lachen viel und Eric ist mir eine große Hilfe, da ich seine Vorschläge dankend annehme. Nach einer Weile fragt er: „Wie spät ist es eigentlich?“, „Gleich 10.“, antworte ich. „Oh man. Ich muss los! Ich wollte mich noch mit ein paar Kumpels treffen.“, springt Eric auf. Enttäuschung kommt in mir auf, dennoch verhalte ich mich nicht anders. „Ich bring dich noch zu Tür.“, sage ich und begleite Eric die Treppen runter. Ich öffne ihm die Haustüre und er dreht auf dem Absatz um. „Ich kann dir nur nochmal sagen, du hast echt Talent! Schick die Bilder an Profi-Fotografen und die nehmen dich! Wenn nicht, dann erledige ich das!“; zwinkert Eric und wir müssen Beide lachen. „Der Tag war echt schön mit dir.“, setzt er fort. Ich lächel nur und merke wie ich rot werde. Eric aber auch. Er kommt auf mich zu und küsst mich. Im ersten Moment kommt Verwunderung auf, doch dann genieße ich es. Ich merke wie das Auto meiner Eltern vorfährt und wir kurz von den Scheinwerfern getroffen werde. Sofort trennt sich Eric von mir. „Na gut, ich bin dann weg, man sieht sich!“, verabschiedet er sich und geht seiner Wege. „Na mein engel! Wer war denn der reizende junge Mann?“, fragt meine Mum mit einem „Ich hab gesehen, was du da gerade gemacht hast“ – Grinsen. „Ach Mum.“, antworte ich, rolle mit den Augen und gehe wieder ins Haus. Ich verschwinde sofort in meinem Zimmer und lege mich schlafen, um diesem Gespräch mit meinen neugierigen Eltern aus dem Weg zu gehen. Doch dafür, schlafe ich mit einem Lachen auf den Lippen ein.
Niall POV
Den ganzen Tag über lag ich nur im Bett. Die einzigen Wege die ich getätigt habe waren der vom bett zum Kühlschrank und zurück oder vom Bett zum bad und zurück. Mir lässt der ganze Ablauf vom Wochenende keine Ruhe. Dann das was Julie gesagt hat. Mir wird jetzt erst bewusst, was ich alles kaputt mache und was noch auf dem Spiel steht. One Direction macht solange nichts, bis ich wieder zur Vernunft komme. Aber... ich fühle mich so gut, so wie ich jetzt bin. Ich schüttel mit dem Kopf, ich will einfach keinen Gedanken mehr daran verschwenden. Was soll’s, die müssen ja mit mir zurande kommen. Ich verändere mich für keinen.
Ich hole mir noch von unten eine Flasche Bier und gehe dann wieder hoch in mein Zimmer und schaue Fußball. Nach einiger Zeit klingelt mein Handy. Es ist eine SMS von Joey: „Was ist nun? Hast du das mit der Bank überlegt?“ Ich schlucke kurz, tippe dann zurück: „Ich zieh mit.“ Wieder klingelt es: „Geil! Es kann aber noch einige Zeit in Anspruch nehmen bis wirklich alles durchgeplant ist!“, „Melde euch, wenn es was gibt!“, antworte ich dann nur noch, bevor ich es wieder weglege. Ich kippe nur noch das Bier hinter und schalte den TV aus um Schlafen zu gehen. Mein Handy klingelt dennoch, obwohl ich dachte, dass alles geritzt ist. Ich öffne die Nachricht, Joey hat geschrieben: „Eric hat wahrscheinlich was mit Saskia am Laufen. Der hockt gerade hier und hat uns erzählt, was er den tag über mit ihr gemacht hat und dass sie sich geknutscht hatten.“ Ich runzle die Stirn und denke mir so: „Das ist bestimmt das Bier oder die wollen mich verarschen.“ Ich lege das Handy weg, ohne groß zu reagieren und schlafe weiter.
Der Wecker reißt mich zum Montagmorgen wieder zeitig genug aus dem Bett. Ich quäle mich aus meinem geliebten Bett und gehe erstmal duschen. Frische Klamotten drüber geschmissen, die Schulsachen geschnappt und auf gehts in eine weitere trostlose Woche. In Flur der Highschool ist großes Gewusel, mache kommen zu mir und loben sich für die klasse Party. Es macht den Eindruck als hätte jeder das Ende der Party vergessen. Nja egal, über gute Resonanzen freue ich mich doch. Um eine geile Wiederholung werde ich auch öfters gebeten. Dann treffe ich auf meine Jungs. „Du hast auf meine Nachricht über Saskia und Eric nicht reagiert! Warum?“, fragt Joey entgeistert. „Ich dachte du wolltest mich verarschen.“, antworte ich. „Guck nach links und sagt mir noch einmal, dass ich dich verarschen würde!“, sagt er mit hochgezogenen Brauen. Mein Blick fällt in die Richtung und tatsächlich sehe ich die Beiden miteinander rumturteln. Mein Kiefer spannt sich an und meine Faust ballt sich. Ich könnte kotzen.
Nach dem Unterricht, den ich nicht schnell genug hinter mich hätte bringen könne, warte ich ungeduldig auf Saskia um sie abzufangen und sie zur Rede zu stellen. Mein Blick wandert immer wieder zur Eingangstüre der Schule und ich ziehe nervös an der Zigarette in meiner Hand. Endlich kommt sie raus. „Saskia!“, brülle ich aus der Entfernung. Saskia bleibt wie versteinert stehen und wird blass. Warum ziehst du so eine Scheiße ab?“, schreie ich sie an. Keine Antwort. „Und ich wollte mich noch drum kümmern, dass du hier ohne Ruf leben kannst! Doch das Tor hast du dir selbst geschossen!“, setze ich fort. Meine Wut könnte überkochen. Saskia’s Blick ist auf den Boden gerichtet. Ich ziehe sie an ihrem Kinn hoch, sodass sie mir direkt in die Augen guckt. Sie schluckt nervös und macht einen ängstlichen Eindruck. „Das kriegst du wieder, du Miststück! Keiner spielt mit mir!“, drohe ich ihr im leichten Flüsterton und stoße Saskia von mir weg.