Saskia POV
Es kann für mich gerade nichts Schlimmeres geben! Nichts! Rein gar nichts! Wir rennen hoch in die Hotelzimmer und packen sämtliche Sachen. Eleanor alarmiert die restlichen Jungs, Paul und die ganze Crew. Jeder packt seine Sachen und begibt sich auf den schnellstmöglichen Weg Richtung Flughafen. Den ganze Weg dort hin, schiebe ich Panik. Ich komm einfach nicht runter, weil ich mir so große Sorgen mache.
Einige Stunden später haben wir endlich irischen Boden unter uns. Ich lasse mich sofort zu Niall’s Eltern bringen, bevor ich überhaupt an meine Eltern denke. Paul hat zwischen zeitlich mit der Polizei Kontakt aufgenommen. Sie werden auch bei Niall’s Eltern bald eintreffen. Als das Taxi vor dem Haus hält, verschwende ich keinen Gedanken daran, meine Koffer aus dem Kofferraum zu holen und stürme sofort zur Haustüre. Ich klingel mehrmals bis mir geöffnet wird. „Hallo?“, begrüßt mich Niall’s Mum. „Mrs. Horan.“, sage ich.. Ihrem Blick nach zu Urteilen, erkennt sie mich und lässt mich rein. Ich begrüße ihren Mann und mir wird ein Platz auf der Couch angeboten. „Saskia, was führt dich hierher? Wo ist Niall?“, fragt mich Niall’s Mum besorgt. „Es ist ein längere Geschichte, für die mir leider nicht die Zeit bleibt. Ich kann ihn nur sagen, dass es große Schwierigkeiten gibt und ihr Sohn in Gefahren ist, genauso wie Julie.“, antworte ich und senke dabei meinen Blick. Ich versuche mich zurück zu halten, dass ich nicht selber noch in Tränen ausbreche. Die Blicke der Eltern sind geschockt. Es herrscht Stille bis es wieder an der Türe klingelt. Der Vater öffnet die Tür, es sind die infomierten Kommissare.
Es dauert Stunden bis wir sämtliche Vorgehensweisen durchgesprochen haben. „Saskia, ich bitte Sie, dass sie jetzt die Entführer anrufen, auf Lautsprecher stellen und mit ihnen einen Treffpunkt mit Uhrzeit vereinbaren.“, sagt einer der Kommissaren zu mir.Ich nicke nur und wähle die Nummer in meinem Handy. Die Stille erfüllt den Raum bis das Hupen erklingt. Nach kurzer Zeit erklingt diese verzerrte Stimme wieder: „Mhh?“, „Ich bin in Mullingar“, sage ich und nehme eine Lachen wahr.
Anonym: „Als wüsste ich das nicht schon.
Saskia: „Wieso?“
A: „Ich hab meine Augen überall, von daher. Was willst du?“
S: „Ich würde mich mit dir oder euch treffen und verhandeln...“
A: „Meinst du dass du da deine Freunde wieder ins Leben zurück rufen kannst?“
S: „Was?!“
A: „Du hörst doch hier bei mir keinen einzigen Mucks mehr. Sie sind tot. Alle beide. Wir haben uns gerächt. Es wird Blut fließen und es ist geflossen. Nur keiner hat auf uns gehört.“
Aufgelegt...
Mein Mund bleibt offen stehen, ich schaue in den Raum in die leeren Gesichter. Die Kommissare verziehen keine Miene, doch Niall’s Mum beginnt sofort zu weinen. Ich kann es nicht glauben und will es nicht, dass ist nicht wahr. „Tun sie doch etwas!“, brülle ich die Polizisten an. „Was sollen wir machen? Sie haben es doch selbst gehört.“, antwortet einer der Beiden. Sie stehen auf und wenden sich zu Niall’s Eltern: „Unser Beleid für den Verlust ihres Sohnes. Es tut uns leid, dass wir ihnen nicht weiter helfen konnten.“ Weg sind sie. Ich glaub ich spinne!? In mir kommt eine Wut auf, darauf, dass die Polizisten, dass so selbstverständlich hingenommen haben und, dass keinerlei Anstalten gemacht werden, wenigstens die Leichen zu finden! Ich stehe wutentbrannt auf und verlasse das Haus. Wenn die Polizei das nicht macht, nehme ich das selbst in die Hand!
Netterweise ist der Taxifahrer auf meinen Anweisung dageblieben. Ich lasse ihn zu einem Hotel fahren in dem ich einchecke. Ich lasse meine Koffer auf mein bett fallen und krame darin wild rum. Ich suche nach einer dunkler Hose und einem dunklen Oberteil. Nachdem ich mich umgezogen habe setze ich mich in Bewegung. Ich habe zwar keine klaren Anhaltspunkte doch ich werde mich erstmal zu den Häuser von Niall’s Freunden begeben. Zuerst zu Phil, dass ist am nächsten. Ich schleiche mich durch den Garten und suche den Hintereingang. Komischerweise ist es in diesem Viertel normal, diese nicht abzuschließen, ziemlich leichtsinnig. Ein Knacken, welches mich zusammen zucken lässt, öffnet die Türe. Ich schleiche mich ins Haus, durch die Küche, den Flur und die Treppen hoch. Hinter der ersten Türe höre ich es schnarchen. Die nächste biete mir Eintritt in Phil’s Zimmer. Ich schließe die Türe hinter mir und schalte das Licht ein. Zum Glück ist niemand da. Ich sehe mich um und krame in einigen Unterlagen. Durch Schränke, Bücher und Fotoalben. Dann stoße ich auf etwas interessantes. Ein Bild von Phil und Julie, eng beieinander und machen einen verliebten Eindruck, so wie sie sich anschauen. Ich blättere weiter in dem Fotoalbum, finde mehrere Bilder von den Beiden. Einige Seiten später finde ich zerissene Bilder. Wahrscheinlich war die Trennung damals nicht für ihn einfach. Ich schaue mich weiter um und sehe an der Wand ein Bild von Niall. Es diente wohl als Zielscheibe, da es mit Dartpfeilen übersät ist. Das ist doch mal ein Anhaltspunkt. Plötzlich klingelt mein Handy. Julie’s Nummer erscheint auf meinem Display. „Hallo?“, sage ich leise, „Verschwinde aus dem Zimmer!“, wird mir gesagt und sofort aufgelegt. Phil ist hier! Ich schalte sofort das Licht aus und verlasse das Zimmer. Ich schleiche durch’s Haus, wieder durch den Hintereingang und bleibe im Garten stehen. Phil steht direkt vor mir. Er trägt eine Waffe bei sich. „Du wirst sie eh nicht finden.“, sagt Phil zu mir. Er kommt auf mich zu und holt aus. Ich kann noch günstig ausweichen und pfeffere mit der geballten Faust direkt in seinen Magen. Phil krümmt sich. Ich nehme ihm die Waffe ab und ziele auf ihn. „Wo sind sie?!“, frage ich ihn. Er rollte sich über den Boden vor Schmerzen, hustet und holt Luft. „Wo sind sie!? Mach das Maul auf!!! Sonst knall ich ab!“, brülle ich ihn an. Ich knie nieder, halte ihm die Waffe an den Kopf und wühle durch seine Jacken- und Hosentaschen. Dann werde ich fündig: Julie’s Handy und ein anderes. Beides stecke ich mir ein. „Wenn du nicht reden willst, werde ich dich wenigstens daran hindern, schneller bei eurem Versteck zu sein.“, sage ich und schieße ihm in Oberschenkel und Arm. Ich verschwinde so schnell es geht. Unterwegs durchschnüffel ich beide Handys durch um den Ort an dem sich Niall und Julie befinden, raus zu bekommen. Dann endlich find eich was.
„Bring Julie zum alten Lagergebäude außerhalb der Stadt.“
„Beide sollen sehen, wie der jeweils andere leidet!“
Es wird einige Zeit in Anspruch nehmen, bis ich dort ankomme, dennoch hoffe ich, dass es noch nicht zu spät ist und die Beiden am leben sind. Sofort mache ich mich auf den Weg. Zwischendurch bekomme ich eine Nachricht: „Wo bist du?“, ich antworte, „Bin wieder auf den Weg zurück zum Lagergebäude.“, ein kurzes „Alles klar“ folgt darauf. Da wird dann bestimmt jemand sehr überrascht sein, wenn ich da aufkreuze.