Part 32 - Die Sucht kann dem Tod so nah sein.

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Saskia POV

Ich schaue verwundert um mich und schenke den Worten, die die Ärzte austauschen keine Aufmerksamkeit. Ich setze mich auf, der Doktor bemerkt es und schickt die Schwestern aus dem Raum. „Was ist hier los?“, frage ich ihn, „Tja Miss, wie soll ich ihnen das erklären. Sie wurden vor gut 5 Stunden eingeliefert, nachdem sie in ihrem zu Hause wieder belebt werden mussten.“, antwortet der Doktor. Mein Atem stockt und ich schaue ihn mit großen Augen an. „Aber nun sind sie wieder auf dem Weg der Besserung.“, setzt er fort, steht auf und geht zur Türe. Dort stoppt der Doc und ruft zu jemand: „Sie ist wach, sie können jetzt reinkommen.“ Sofort kommt ein großer Blondschopf in das Zimmer. Niall! Er stürmt zum bett und nimmt ich in den Arm. Ich höre es schluchzen. Als wir voneinander los lassen, sind seine Augen errötet und Tränen laufen sein Gesicht lang runter. „Was ist passiert?“, frage ich ihn. Niall wischt sich die Tränen aus dem Gesicht und atmet tief ein und aus. „Wir hatten uns doch auf die Couch gelegt und gekuschelt, weil dir kalt war. Du bist eingeschlafen und ich auch kurz. Nach gut einer Stunde bin ich wach geworden, wollte dich auch wecken, aber habe keine Reaktion bekommen. Ich hab dich einfach nicht mehr wach bekommen, dein Puls war weg und ich hab sofort den Krankenwagen gerufen. Ich wusste nicht wie lange dein Herz schon nicht mehr schlägt und hab es dennoch mit einer Herz-Druck-Massage versucht bis die Ärzte und der Krankenwagen eintrafen. Sie hatten dann genau dasselbe nochmals gemacht, aber mit einem Defibrillator. Dann hatten sie dich endlich wieder und sicherheitshalber mitgenommen. Ich sitzt jetzt schon eine Weile hier und warte nur darauf dass du aufwachst, endlich bist du es. Ich hab echt Angst gehabt, dich zu verlieren.“, erzählt er. Ich rutsche etwas zur Seit, damit Niall auf dem Krankenbett Platz findet und er legt sich neben mich. Es vergeht ein weiterer Tag, wie mich die Ärzte hier behalten bis sie mich endlich raus lassen. 

Zu Hause angekommen genieße ich erstmal die warme Wanne und was Vernünftiges zum Essen. Als ich frisch gebadet ins gemeinsame Schlafzimmer gehe und mir im Schrank Klamotten raussuche, mache ich einen entsetzlichen Fund: Joints. Niall ist wieder abhängig geworden. Ich kann es nicht fassen. Wirklich? Ich trau meinen Augen kaum. Ich würde mir Niall sofort zur Rede stellen, doch er ist gerade bei einigen Promo Terminen mit den Jungs und wird erst mitten in der Nacht wieder eintreffen. Ich packe die Entdeckung wieder zurück und versuche das erstmal runter zu schlucken.

Der restliche Abend gestaltet recht langweilig und ich gehe zeitiger ins Bett, als gedacht. Die ganze Nacht wälze ich mich nur im Bett hin und her, weil mir die Joints nicht aus dem Kopf gehen. Um endlich schlafen zu können, stehe ich auf und mach mir eine warme Milch mit Honig. Als ich in der Küche stehe, höre ich nur wie die Türe sich öffnet und Niall den Hausflur entlang schleicht.

„Du brauchst nicht schleichen.“, weise ich Niall in einem patzigen Ton darauf hin, dass ich wach bin. „Hey Schatz.“, sagt er und will mich küssen. Ich drehe mich Weg und ich erhasche einen verwirrten Blick von ihm. „Was ist denn los?“, fragt er, „Soll ich dir zeigen was los ist oder magst du mir gleich erklären, was diese Scheiße in unserem Kleiderschrank zu suchen hat?“, antworte ich und verschränke meine Arme. „I-i-i-ch weiß nicht was du meinst....“, stottert Niall und beißt sich dabei auf die Lippe. Ich ziehe die Augenbrauen hoch und mein Mund steht offen.

Niall POV

Scheiße, scheiße, scheiße, scheiße, scheiße, SCHEISSE! Sie hat die Joints gefunden! Hätte ich das zeug bloß woanders versteckt. Jetzt steh ich hier, vor meiner Freundin, die stinksauer ist und versuch mich raus zu reden, aus etwas was Fakt ist. Fuck! Was mach ich jetzt? Ich beiße mir nervös auf der Lippe rum, während ich verzweifelt nach eine Lösung suche. „Was ist nun?“; fragt Saskia in einem patzigen Ton. „Na gut. Ja ich rauche Joints. Wieder.“, gestehe ich. „Wieso?“, kommt sofort die Gegenfrage. „Das war mir alles in letzter Zeit so schwierig und stressig, dadurch bin ich ein bisschen runter gekommen und konnte abschalten. Für mich wurden dann diese ganzen schlimmen Situationen kurz ausgeblendet oder erträglicher.“; antworte ich. Saskia’s Gesicht entspannt und wirkt nicht mehr so wütend, als ich es ihr erkläre. Sie wendet den Blick ab und geht ins Schlafzimmer. Kurz danach kommt Saskia wieder zurück, mit den Joints in der Hand. Sie drückt ihre Hand fest zusammen und schmeißt die Joints in den Mülleimer. Dann schaut Saskia mich an: „Dass mir das nicht nochmal passiert. Essen steht in der Mikrowelle. Ich bin müde und geh jetzt schlafen. Du kannst ja dann nachkommen wenn du soweit bist.“ Saskia wendet sich von mir ab, als ich nur nicke. Sie ist immer noch stinkig, auch wenn sie es nicht so auslebt. 

Nachdem ich gegessen und geduscht habe gehe ich auch ins Bett. Doch ich wälze mich noch stundenlang rum. Innerlich wird das Verlangen nach einem Joint immer und immer stärker, dass ich nicht schlafen kann. Ich richte mich auf und gehe sicher, dass Saskia tief und fest schläft. Leise schleiche ich mich aus dem Schlafzimmer. Ich schließe die Türe hinter mir und gehe schnurstraks  Richtung Küche. Immer wieder schaue ich zurück zum Schlafzimmer, ich will ja nicht das mich Saskia erwischt. Ich hebe den Deckel von dem Mülleimer hoch und hole einen noch gut erhaltenen Joint raus. Aus meiner Jacke, die im Flur hängt, krame ich ein Feuerzeug und gehe dann raus auf den Balkon. Ich bin echt vorsichtig und leise. Wer weiß was passiert, wenn Saskia mich jetzt noch erwischt. Ich zünde den Joint an und genieß förmlich den ersten Zug. Als ich zur Hälfte aufgeraucht habe, merke ich wie das Licht in der Wohnung angeht. Sofort schießt Blut durch meinen Kopf und ich bin total aufgeregt. Ich schmeiße vor Schreck die Joint über das Geländer und stütze mich ab. Fix atme ich tief ein und aus um klar zu werden. 

„Niall, was machst du hier?“, fragt Saskia total verschlafen. „Ich kann nicht schlafen, brauchte nur etwas frische Luft. Geh wieder schlafen, ich komm gleich hinter her.“, antworte ich. Saskia zischt wieder ab und ich schnaufe. Das hätte echt schief gehen können! Schade um den Joint. Irgendein anderer wird sich jetzt freuen. Was soll‘s.

Mullingar's Bad BoyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt