Saskia POV
Ich wache in meinem eigenen Bett auf. Ich reiße meine Augen auf und stütze mich auf meinen Armen ab. In dem Sessel, den ich in meinem Zimmer hab, sitzt meine Mum, zugedeckt und schläft. „Mum...“, sage ich und sie wird sofort wach. „Saskia!“, sagt sie und kommt zu mir ans Bett Wir drücken uns und meine Mum ist den Tränen nahe. „Warum bin ich hier?“, frage ich sie verzweifelt, „Ich muss zu Niall und Julie.“ Sie streichelt mir mein Gesicht und beginnt zu weinen. Nach einigen Schluchzen sagt sie: „Es sieht nicht gut aus um die Beiden.“ Mit leerem Blick sehe ich sie an. Sofort stehe ich auf, zieh mich um, mach mich frisch und stürze Richtung Krankenhaus. Einige Minuten später bin ich auch schon dort. „Wo liegen Niall Horan und Julie Woodstock? Es ist dringend ich muss zu ihnen.“, sage ich der Frau an der Info. „Ich kann sie aber nicht zu den Beiden lassen, sie schweben immer noch in Lebensgefahr!“, sagt sie mir. „Dann such ich sie eben!“; brülle ich sie an und gehe direkt zur Intensivstation. Die Schwestern versuch mich alle auf zu halten, vergeblich. Ein Chefarzt kommt auf mich zu und will mich davor hindern, weiter auf der Intensivstation zu bleiben. „Lassen sie mich zu ihnen!!!“, schreie ich ihn an. „Beide Patienten brauchen aber Ruhe und nicht so einen Wirbelwind wie sie!!! Ich kann sie nicht in die Zimmer lassen.“, sagt er mir, „Dann suche ich mir die Beiden eben!“, schnauze ich ihn an und gehe weiter. An jeder Türe halte ich und schau ob auf den Schildern der Name steht. BINGO! Horan/Woodstock. Ich atme tief durch und drücke die Klinke nach unten. Leise öffne ich die Türe und nehme ein lange durchgehendes Signal war. Sofort rufe ich den Arzt und sämtliche Schwestern stürzen hinterher. Julie hat einen Herzstillstand. Sofort werden alle möglichen Lebensrettenden Maßnahmen eingeleitet um sie wieder zu beleben. Der Arzt macht eine Herzmassage um es wieder zum schlagen zu bringen. Die Hilfsschwester Mund-zu-Mund-Beatmung. Eine Schwester kommt direkt mit dem Defibrillator in den Raum. Julie’s Oberkörper wird freigelegt. Bevor der Arzt ansetzt sagt er: „Weg vo Bett!“ und drückt das Gerät auf ihren Körper. Der reglose Körper sinkt auf und ab. Kein Herzschlag. Wieder macht er das gleiche. Keine Reaktion von ihrem Herzen. Der 3te Versuch schlägt nicht an. „Komm schon!“, schreit der Arzt und setzt zum 4ten Versuch an. Nichts... kein Herzschlag... kein Puls. Die Schwester bringt den Defibrillator weg. Der Chefarzt lässt den Kopf sinken, schaltet die Geräte, die abgeschlossen waren aus und schaut auf die Uhr. 11.03 Uhr. Der 23.5.12
Ich sinke zu Boden, die Hand vor dem Mund und die Tränen fließen. Alles was ich nur noch verschwommen erkennen kann ist, wie der Arzt die Decke über Julie’s Kopf legt. Eine Schwester kommt zu mir und zieht mich wieder hoch. Wir verlassen den Raum. In einem Behandlungsraum werden mir Beruhigungsmedikamente verabreicht. „Soll ich jemanden anrufen, dass sie sich abholen lassen?“, fragt die Schwester. Ich schüttel den Kopf. „Ich will zu Niall.“, sage ich. Ohne sich zu Weigern, legt sie den Arm um mich und wir gehen zu Niall. Ich rücke mir einen Stuhl an sein Bett. Meine Hand greift nach seiner und ich streichle sie sanft. Die Tränen fließen mir über das Gesicht, als ich mir Niall anschaue. Ich sitze den ganzen tag noch an seinem Bett, ab und zu bringt mir die Schwester einen Tee. Alles was ich noch mitkriege ist wie mein Kopf langsam absinkt und ich einschlafe. Nach und nach spüre ich etwas später wie mir jemand über den Kopf streichelt. Ich werde munter und schaue zu Niall. Zufrieden lächelt er mich an. „Niall...“, sage ich verschlafen, „Hey, Babe.“, grinst er. „Wie geht es Julie?“; fragt er. Mein fast freudiger Gesichtsausdruck verschwindet wieder sofort. Ich schüttel nur den Kopf und sage schluchzend: „Sie hat es nicht geschafft.“ Sofort fangen wir Beide an zu weinen.
Der Chefarzt kommt rein und führt mit Niall ein paar Untersuchungen durch, dann sind wir wieder allein. Wir schweigen uns die ganze Zeit an. Unsere Köpfe sind leere. Geschockt von Julie’s Verlust.
1 Woche später....
Niall darf heute das Krankenhaus verlassen, soll dennoch nur Nachkontrolle, durch seine Verletztungen, ins Krankenhaus. Heute steht ein schwerer Tag vor uns, Julie’s Beisetzung mit anschließender Trauerfeier. Mit meinen Eltern zusammen treten wir die Fahrt zum Friedhof an. Dort angekommen sind bereits schon Familienmitglieder, Freunde und Bekannte eingetroffen. Die Rednerin schließt die Kapelle auf und wir treten ein. Ganz vor steht der braune Sarg, geschmückt mit einem riesigen Blumengesteck. Rund herum weitere Blumensträuße mit Banderolen und aufgedruckten Namen der ganzen Familie.
Die ganze Zeremonie geht sehr sehr emotional von statten. Genauso wie die kleinere Trauerfeier danach. Es ist kaum zu glauben, dass ein so wunderbarer Mensch wie sie, aus dem Leben gerissen wird, nur weil Menschen nicht nachdenken. Es zerreißt einem immer noch das Herz, allein der Gedanke.
Die Jungs haben eine Gefängnisstrafe von 21 Jahren und 6 Monaten erhalten, wegen Freiheitsberaubung, Körperverletzung, Mord, Raub usw. Sie hätten schlimmeres verdient.
