Part 36 - Lass den Kampf beginnen!

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Saskia POV

6.30 Uhr und das Klingeln des Weckers, sprengt mir mein Hirn aus dem Kopf. Ich kneife die Augen zusammen, als ich das Licht an mache und aufstehe. Nach kurzem Strecken begebe ich mich ins Bad und mach mich fertig. 6.45 und ich steh in der Küche, schieb mir kurz einen Cappuccino hinter und pack mein Essen ein. Pünktlich um 7 stehe ich vor der Haustüre wo Josh lässig wartet. Zur Begrüßung lächeln wir uns an. Es fühlt sich so an, als würden wir das schon seit klein auf machen. Irgendwie kommt es mir auch so vor. 

„Und schon gespannt?“; frage ich ihn locker, „Ja klar! Bin mal gespannt wie die sozialen Verhältnisse so sind. Ich war schon Ewigkeiten nicht mehr in der Schule.“, antwortet er mit einem süßen Lächeln gleich hinter her. Ich lächel und schaue auf den Boden, unbewusst schnaufe ich. „Du schaust nicht so glücklich darüber aus?“, fragt Josh. Ich beiße mir auf die Lippe, weil es wirklich etwas da gibt, was mich etwas beschäftigt. Damals, als ich und Niall ins Appartement gezogen sind, hatte ich alles wortwörtlich stehen und liegen gelassen. Keinem hatte ich Bescheid gesagt, mich überhaupt verabschiedet. Das bereitet mir gerade Bauchschmerzen.  „Ach ist nichts, wirklich.“, antworte ich nur mit einem gequälten Grinsen. Ohne weitere Wörter zu wechseln, gehen wir weiter. 

Der Schultag lässt sich ganz gut ertragen, auch wenn ich mir einige komische Blicke über mich ergehen lassen muss. Josh bemerkt es sichtlich fragt aber nicht. Wahrscheinlich kann er sich das doch alles so ein bisschen zusammen reimen.

Als dich das alles endlich hinter mir habe sind wir schon auf dem Heimweg. „Dir war der ganze Tag ziemlich unangenehm oder?“, fragt mich Josh und runzelt dabei die Stirn. „Ja schon. Noch nie hatte irgendjemand so gut über mein Privatleben Bescheid gewusst. Da kommen dann schon ziemlich strafende Blick auf einen zu.“, antworte ich mit dem Blick auf den Boden. „Das wird sich die Tage denke ich legen.“; beruhigt mich Josh, „Wir sehen uns morgen früh! Bis dann!“ Ich gehe ins Has und werde schon von meinen Eltern erwartet: „Na Große, wie war dein Schultag?“, fragt Dad, „Nicht sonderlich aufregend. Ich mach mir nichts drauß, es war vorher zu sehen...“, antworte ich. Dad nimmt mich nur kurz in den Arm. 

Ich gehe hoch in mein Zimmer, es ist ziemlich kalt, da ich vergessen habe das Fenster nach dem Durchlüften zu zu machen. Ich schließe es und dreh die Heizung auf. Die Sommertage verfliegen wieder und der Herbst steht schon vor der Türe.  Ich schnappe mir meine Gitarre und setze mich auf mein Bett. Ich spiele ein paar Melodien und summe leise dazu. Nach einiger Zeit, lege ich mein Instrument beiseite und gehe einen Raum weiter. Dort ist das kleine Studio von meinem Dad in dem er ab und zu mal seine alte Zeit als Produzent aufleben lässt. Genau in dem Raum steht auch ein wunderschöner weißer Flügel, den er von meiner Uroma vererbt. Ich klappe die Tasten auf und setze mich ran. Meine Finger beginnen sofort wie wild zu spielen. Hunderte verschiedene Töne treffen  aufeinander. Ich schließe meine Augen und wieder beginnt ein Film vor meinem geistigen Auge zu spielen.  

Der Ball ist zu Ende, das Schicksal ist eingetroffen, die Prinzessin sitzt in der Kutsche, die fluchtartig vor etwas wegfährt. Nur was?

Niall POV

Tagelang verkrieche ich mich schon im Hotel. Bin bei den Presseterminen, Fotoshooting und Interviews nicht dabei gewesen. Ich zeige mich nur zum Essen in der Lobby sonst nicht. Ich sitz den ganzen Tag hier, trink ein Bier nach dem Anderen, schaue TV und lass den Tag so vor sich hinziehen. Der Trott geht schon seit dem Tag, als Saskia Schluss gemacht hat, so.

Es klopft und Louis kommt rein. Er bleibt vor mir stehen und verschränkt seine Arme. Ich runzle die Stirn und warte darauf, dass er was sagt. „Wie lange hast du vor das noch so durch zu ziehen. Du lässt dich gehen, trinkst, rauchst, du pflegst dich auch gerade etwas wenig.“, sagt er und wedelt sich mit der Hand vor der Nase. Ich zucke nur mit der Schulter und antworte nicht. „Alter Niall, das bringt dir absolut gar nichts einen auf ‚Leck mich am Arsch‘ zu machen! Die Jungs überlegen ob wir nur zu 4 weiter machen! Die wollen dich langsam aus der Band raus haben! Merkst du das nicht? Okay, warum versuche ich dich denn überhaupt wach zu rütteln!? Oh man. Ich gebs auf, ich bin raus!“, schnauzt Louis rum und verlässt das Zimmer. „Und geh verdammt nochmal endlich Duschen!“, kommt von ihm noch als er die Tür schließt. Ich schüttel den Kopf und nimm den letzten Schluck vom Bier. Ich zappe durch das Fernsehprogramm und so langsam bereitet mir das Gesagt von Louis doch Gedanken. Ich schalte den TV aus und gehe ins Bad.

Nach gründlicher Körperpflege, schnappe ich mir meinen Koffer und packe meine Sachen. Zwischen zeitlich rufe ich unseren Manager an und sage ihm, dass ich zurück nach Irland fliege. Zuerst kommt großes Gemecker, doch kurzerhand gibt er Ruhe, als ich mich wehre. 

Als die Tür des Fahrstuhls aufgeht, laufe ich schnurstraks durch die Lobby zu dem Wagen der mich zum Flughafen bringt. Es dauert glücklicherweise nicht lange bis ich zum Flughafen. Dann bin ich endlich in der Luft. Den Flug über denke ich nochmals über alles nach, was mir Louis gesagt hat und fange langsam an zu begreifen. Die Stunden vergehen schnell und ich betrete endlich wieder irischen Heimatboden. Das Taxi steht bereit und wir fahren los. „Sir? Bringen sie bitte die Koffer in 38ste Golden Sea Avenue und mich setzen Sie bitte 2 Straßen weiter ab. Hier haben Sie schon mal das Geld. Stellen Sie keinen Unsinn mit den Koffern sonst werden Sie so schnell nicht mehr glücklich.“, sage ich ihm mit den Blick in seinen Rückspiegel. Er nickt zustimmend.

Einige Minuten später komme ich an mein gewünschtes Ziel an. Der Wagen fährt weiter und ich gehe zur Haustüre und betätige die Klingel. Ich muss ein zweites Mal drücken bis mir aufgemacht wird. Mein Herz schlägt höher, als meine Ex-Schwiegermutter mit offenem Mund vor mir steht. „Guten Tag Madame. Ist ihre Tochter zu Hause? Ich müsste mal mit ihr reden.“, bitte ich Saskia’s Mum. Sie schaut mich erstaunt an und beginnt mit dem Kopf zu schütteln. „Ich will nicht, dass meine Tochter Kontakt zu einem Drogenabhängigen hat. Auf Wiedersehen!“, reagiert sie und knallt die Türe. Noch bevor sie geschlossen war, sah ich wie Saskia hinter ihr stand, vollkommen entgeistert. Ich lasse den Kopf hängen und drehe mich um, um den Heimweg anzutreten. Mein Blick geht hoch zu Saskia’s Zimmerfenster, wo sie gerade auch rausguckt und sofort verschwindet.

Ich bleibe stehen, schaue noch eine Weile hoch und flüstere: „So schnell gebe ich uns nicht auf!“ 

Mullingar's Bad BoyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt