Prolog

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Das 'neu' eingeführte Fest der Muggel, Halloween, verglichen mit dem staubig-altem, übertraditionellem Samhain, gefiel James wesentlich besser. Statt den unbequemen Festtagsgewändern konnte man tragen was man wollte, manche Familien wie die Weasleys gingen sogar so weit und übernahmen das Verkleiden von den Muggeln. Aber vor allem war jeder in Feierlaune und auch nie abgeneigt einen zu heben, wenn sich die Gelegenheit bot. Natürlich feierten nur die 'Licht-Familien' etwas so 'muggelmäßiges' und noch immer sollen manche der dunkleren Familien im Ministerium Beschwerden abgeben doch dank Dumbledore war auch dies kein Problem.

Hauptsächlich basierte die diesjährige Begeisterung des Potter-Oberhaupts aber darin, eine willkommene Ablenkung für sich und seine Frau zu erhalten. Vor über einem Jahr nun wurde eine Prophezeiung über die Familie Potter gemacht, um spezifischer zu sein, über James Kinder. Die Zwillinge waren gerade mal 15 Monate alt und verzückten noch wie am ersten Tag ihrer Geburt alle um sie herum. Die um knapp 10 Minuten Ältere der beiden hieß Noelle Lily Potter und war James kleine Prinzessin, während ihm Harry James Potter, der Jüngere, ein wenig Sorgen bereitete. Der Kleine hatte zu Beginn etwas kämpfen müssen, da seine Magie und sein Körper nicht synchron waren. Aber von den anfänglichen Problemen war nun nichts mehr zu merken. Doch was den jungen Familienvater auch heute noch Sorgen bereitete war diese verflixte Prophezeiung über Harry.

<Der Eine, der der Macht des Dunklen Lords ebenbürtig ist, naht heran.
Jenen geboren, die dem Dunklen Lord drei mal die Stirn geboten,
geboren, wenn der siebte Monat stirbt.
Durch die Wahl seiner Bündnisse und den Weg den er einschlägt,
wird er die Entscheidung über
Fall oder oder Fortbestehen unserer Welt treffen.
Der Dunkle Lord wird ihn als seinen Gleichgestellten zeichnen
und keiner kann seine Ende finden solange der andere überlebt.
Der Eine, der der Macht des Dunklen Lords ebenbürtig ist, naht heran.
Geboren, wenn der siebte Monat stirbt.>

Lily und James hörten diese Prophezeiung von einer Wahrsagerin in Hogwarts, alle drei hatten einen Termin bei Dumbledore, aber während die Potters gerade gehen wollten kam diese dubiose Frau ihnen auf der Wendeltreppe zum Büro des Schulleiters entgegen. Die Eheleute wollten sich gerade an ihr vorbei quetschen als die Unbekannte an den Bauch der hochschwangeren Lily griff und dann auf einmal diese Prophezeiung verkündete. Danach bestürmten sie Albus mit Fragen und der in die Jahre gekommene Magier versicherte ihnen sich um alles Weitere zu kümmern, worüber die zukünftigen Eltern mehr als froh waren.

Dumbledore schickte ein paar tage später einen ellenlangen Brief in dem er mehrere Dutzend Sprüche und Banne aufzählte die er für wichtig hielt, natürlich allesamt weiß. Zudem verlangte er strengste Geheimhaltung. Die Forderung kam dummerweise zu spät, James hatte es noch am selben Tag seinen drei besten Freunden erzählt und Lily meinte sie hätte es Alice weitergeschrieben. Unglücklicherweise sah James aber an wen der Brief wirklich adressiert war, Severus Snape. In diesem Moment fühlte sich Potter das erste Mal verraten von seiner Frau und es kam zu einem hässlichen Streit in dem sich beide Dinge an den Kopf warfen die keiner so meinte. Doch nach ein paar Tagen, in denen James auf der Couch schlief, entschuldigten sich beide und sahen ihre jeweiligen 'Fehler' ein. Trotz allem hing die Prophezeiung wie ein Damoklesschwert über ihren Köpfen.

James wollte einfach nich glauben das sein Sohn, für ihn stand es fest, dass Harry gemeint war da die Rede von einem 'Der' war, so eine schwere Verantwortung tragen sollte. Gerade wollte er wieder geschlagen seufzen als zwei zarte Hände sich über seine Augen legten und er den Duft von Blumen und Lilys ganz eigenen Geruch wahrnahm. "Du denkst schon wieder zu viel nach, Schatz. Deine Grübeleie wird auch nichts bringen. Außerdem hast du selbst gesagt dass wir heute Abend mal entspannen sollten.", kam es leicht tadelnd von der Rothaarigen. Welche nun vor ihrem Ehemann stand, die Hände von seinen Augen nahm um gleich darauf sein Gesicht mit ihnen zu umrahmen. Leicht lächelnd lehnt sich James einer der Hände entgegen und eine Stille umgab die beiden, die keiner zu brechen wagte.

Gestört wurden sie dann schließlich von Peter der in die Küche kam und kurzzeitig überrumpelt wirkte, dann aber nuschelte; "I-ich dachte ihr wärt schon längst weg, James." Etwas amüsiert meinte der Angesprochene nur; "Glaubst du wir würden einfach gehen bevor wir nicht auch sicher sind das du da bist Wurmschwanz? Wir vertrauen dir heute das Wichtigste in unserem Leben an, unsere Kinder. Das ist dir doch bewusst, oder?" Bevor James noch mehr sagen konnte mischte sich Lily ein; "Jetzt mach deinem Freund doch nicht noch mehr Angst, Schatz." Zu Peter gewant meinte sie dann nur noch er solle sich keine Sorgen machen, die Zwillinge wären wie kleine Engel und würden ihm bestimmt keine Probleme bereiten. Mit ein paar letzten Abschiedsworten und erneuten Sticheleien von James, gingen die beiden Eltern dann endlich los um sich mit Sirius, Remus und zu James Unglück auch mit Schniefelus zu treffen und Halloween zu feiern.

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Peter konnte kaum glauben wie leicht die beiden Potters es ihm machten, er musste bloß den guten Freund spielen und behaupten er würde nichts lieber tun als auf die kleinen aufzupassen und schon war die perfekte Situation für die Entführung der Bälger geschaffen. Sein Lord war mehr als nur zufrieden als er die Prophezeiung vor ihm wiederholte. Doch schon im nächsten Moment kippte seine Laune und der Dunkle Lord machte seinem Namen alle Ehre als er einen Fluch nach dem anderen abfeuerte und dabei durch das gesamte Manor tobte und den 'alten, manipulativen, verachtensweten Bastard', der es gewagt hätte den Dunklen Lord reinzulegen, verbal bis in die Hölle und nochmal zurück verfluchte.

Noch einmal atmete der Ratten-Animagus tief ein und ging dann in das gemeinsame Kinderzimmer von Noel und Harry. Die beiden teilten sich noch immer eine Krippe und schliefen nah aneinander gekuschelt tief und fest. Schnell hatte Peter seinen Zauberstab in der Hand und legte sicherheitshalber einen Tiefschlafzauber über die beiden, bevor er sie dann in seine Arme nahm und mit ihnen vor die Tür und außerhalb Schutzbariere trat. Mit einem Knacken verschwand der plumpe Mann und erschien kurz darauf im Manor des Dunklen Lords, um genauer zu sein stand er nun in der ominösen Eingangshalle und erdreistete sich erst alles genauer zu betrachten.

Gerade wollte er eine eindeutige kostbare Statue 'betrachten' als ein großgewachsener Mann mit schwarzen Haaren und rubinroten Augen, wie aus dem Nichts vor ihm erschien und wortlos die schlafenden Zwillinge an sich nahm. Erst wollte Peter protestieren doch etwas sagte ihm, dass er besser still blieb. Als er aus seiner Starre kam, war der Mann schon am oberen Teil der riesigen Treppe. Kurz bevor er gänzlich aus Peters Blickfeld verschwand zischte der Mann noch: "Verschwinde endlich!", in genau der Tonlage die sein Lord hatte...

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/Unglaublich, einfach unglaublich. Wie einfach es war diese beiden Bündel zu bekommen. Und eins der beider soll mein Schicksal so sehr beeinflussen? Unfassbar!/ Mit diesem und ähnlichen Gedanken ging der Dunkle Lord in seinen Gemächern auf und ab, dabei blieb er lediglich hin und wieder an der von ihm beschworenen Krippe stehen und betrachtete triumphierend die Kleinen. Es war doch recht fraglich wie eins der Kinder ihn, Lord Voldemort, entweder hindern sollte oder ihm helfen könnte. Aber das am schwersten zu glaubende war, dass entweder der Junge oder das Mädchen genauso viel Kraft besitzen sollte wie er und da die beiden nun mal Zwillinge waren war die Chance groß das auch der andere Zwilling enormes Potential hatte. /Und der alte Narr dachte er könnte mich betrügen mit seiner selbstausgedachten Fake-Prophezeiung./ Einen erneuten Wutanfall unterdrückend, stand Tom nun zum x-ten Mal an der Krippe und konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. Dabei redete er sich zwar ein, dass es kalt und berechnend wäre, konnte sich aber selbst auch nicht so ganz überzeugen. Seine Hand glitt wie selbstverständlich zu dem kleinen Gesicht des Jungen. Kurz vorher stoppte er und sein Verstand schrie auf ihn ein, dass er keine Verbindung zu den Kindern aufbauen dürfe. Doch bevor er seine Hand entfernen konnte spürte er die zierlichen Händchen von Harry wie diese ihn scheinbar aufforderten ihn zu streicheln. Kaum einen Moment später waren da noch mal ein Paar kleiner Händchen, da die Älter scheinbar das selbe recht forderte wie ihr Bruder.

Von sich selbst verwirrt, warum er denn nicht einfach die Hand wegzog, begann der Dunkle Lord nun erst leicht über die Wange des Jüngsten im Raum zu streichen und dann auch über die der Schwester. Aus ihm unverständlichen Gründen mochte er es, nein, er genoss es sogar die weiche Haut der Potterzwillinge zu liebkosen. So sehr sogar dass er sich stablos einen Stuhl herbei rief um bequem bei den Babys bleiben zu können und sie die gesamte Nacht durch zu streicheln.

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