Eine kleine Spielereie

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"...Und was wäre eine Feier ohne ein paar Spiele?"

Lucius wurde schlecht. Nichts was die Zwillinge sich ausdachten war an sich gut, aber wenn sie von 'disziplinieren' sprachen, sollte man mit dem schlimmsten rechnen. "Und,... Wie sollen diese 'Spiele' aussehen?", fragte Narcissa neben ihm vorsichtig während sie Draco hinter sich schob. "Gute Frage, Tante Cissa. Es ist wirklich nicht all zu schwer." "Es ist quasi wie 'Verstecken'. Ihr werdet alle zwei Minuten haben-" und bevor Harry seine Beschreibung beenden konnte rannten schon Dolohov und Rowl Kreuz und Quer davon während die Malfoys und Lestranges noch blieben um den Schluss der Erklärung zu hören.

"Idioten...", murmelten die Jüngsten unzufrieden. "Jedenfalls, wir beide werden 'es' sein und euch suchen. Wenn wir jemanden finden beginnt ein Kampf, entweder ihr kommt weg oder wir schalten euch aus. Zauberstäbe sind verboten daher konfiszieren wir alle." Auf diese Aussage hin hielten die Kinder zusammem etwas mehr als ein halbes Dutzend Stäbe in den Händen.

Der sowieso schon blasse Lord Malfoy glich nun einer Kalkwand und schluckte hörbar, auch die anderen Gäste wurden entweder bleich oder schon grünlich um die Nasenspitze herum. Schließlich war es für jeden Reinblüter eine Selbstverständlichkeit seinen Zauberstab mit sich zu führen und ihr treustes und wichtigstes Werkzeug in fremden Händen zu sehen gefiel nun wirklich keinem der Anwesenden.

Bevor jedoch irgendjemand etwas sagen konnte, begannen die Kinder zu zählen und beendeten so ihre recht dürftige Erklärungsrunde. Draco wusste erst nicht ob er auch 'es' war oder ob er sich verstecken sollte, da er aber keine extra Anweisungen bekommen hatte lief er als Erster los in Richtung des angrenzenden Waldes um sich dort an seinem liebsten geheimen Platz zu verstecken.

Auch die restlichen 'Geburtstagsgäste' begannen nun sich ein Versteck zu suchen, oder zumindest so zu wirken damit ihnen später nicht vorgeworfen werden könnte, sie hätten es noch nicht einmal versucht. Die Lestrange Brüder gingen wie Draco auf den Wald zu während die Malfoys sich wieder Richtung Hauptgebäude bewegten. Bellatrix hingegen versteckte sich ganz kreativ hinter einem einzelnen Baum der in der Nähe des Ufers stand.

"158, 159,... 160!" "Wir kommen jetzt~" und damit fing das Versteckspiel der Blackzwillinge an. Ohne große Mühen fanden sie schnell ihre Tante Bellatrix, da ihr Versteck nun wirklich nicht das Beste war. Harry kam von rechts und Noelle von links, so gaben die beiden ihrer Tante nur noch eine Möglichkeit zur Flucht und das war in Richtung des Teichs. "Tantchen, gib lieber auf~~", trällerte, mal wieder, Violetta als sie einen Fluchtversuch der älteren Hexe verhinderte. Sie waren nur noch wenige Schritte vom Teich entfernt und da sprinteten die Zwillinge  um auch die letzte Distanz zu überwinden. Bellatrix lief ohne wirklich etwas zu bemerken in den Teich rein der ihr gerade noch bis an die Schenkel ging. Als sie eine unerwartete Starre ergriff und sie mit dem Gesicht voran in das kalte Nass fiel.

Das schallende Gelächter der Kinder hörte sich dumpf und fremdartig unter Wasser an und da begriff die Dunkelmagierin, dass die Gören sie genau da hatten wo sie wollten. Aber was wäre sie für eine Schande für ihren Lord wenn sie nicht mals eine kleine, kindische Körperklammer brechen könnte ohne ihren Stab. /Die zwei können was erleben wenn ich sie in die Finger bekomme/ mit diesen Gedanken konzentrierte sich die ehemalige Black drauf den Fluch zu brechen, aber ohne Erfolg. /Was soll das?/

Sie konnte sich zwar langsam und schwerfällig bewegen aber aufstehen kam nicht in Frage. Ihr Körper fühlte sich wie eingefroren an, als hätte sie eine Ewigkeit in Schnee gelegen oder so. Langsam wurde es auch Atemtechnisch heikler da Bellatrix keine Chance hatte unter Wasser Luft zu nehmen. Panik schlich sich langsam in ihren Leib, dieses alt vertraute Gefühl einer höheren Macht völlig ausgeliefert zu sein. Ihr Lord hatte sie damals doch davon befreit, warum kam diese Schwäche nun zurück? Die sowieso schon verschwommenen Umrisse glichen jetzt nur noch Farbflecken die langsam ineinander überliefen.

Dann auf ein mal traf ein kalter Wind auf ihren durchnässten Körper und sie schnappte gierig nach der so dringend gebrauchten Luft. Noch immer hektisch atmend schaute sich Bellatrix um, sie saß wieder am Ufer des Teichs und vor ihr standen die Zwillinge. Diese verdammten unheilvollen Blagen, die sie beinah umgebracht hätten, sich dann aber doch entschieden hatten sie zu retten. /Wenn es ihnen in den Kram gepasst hätte wäre ich jetzt vielleicht tot.../ Aber die beiden hatten sich dazu entschieden sie leben zu lassen, sie sogar zu retten als Bellatrix es nicht selbst konnte.

"Glaubst du, du wirst ab jetzt auf uns hören?", fragten sie gleichzeitig in einer viel zu unschuldigen Tonlage. Das einzige was ihr als Antwort möglich war, war ein Nicken. Die Antwort schien richtig gewesen zu sein da Violetta ihren Stab raus holte und Hadrian zufrieden lächelte. Zudem wurden ihre Roben plötzlich warm und trocken und die beißende Panik war wie weggeflogen. /Wie bei meinem Lord.../ mit dem Gedanken sich immer wieder wiederholend ging Bellatrix Lestrange zurück ins Manor.

Die Anderen zu finden war nicht ganz so spektakulär, Draco fanden sie als nächstes da sie genau wussten wo er war, die Lestranges fanden sie auf dem Weg aus dem Wald und es gab eine 'kleine Keilerei' bis sie sich geschlagen gaben. Die Hälfte hatten sie also schon wieder gefunden. Als sie auch Rowl trafen, der hektisch hin und her lief und sie erst bemerkte als sie ihn festhielten, war es wieder einer weniger. Ähnlich war es auch mit Dolohov, der warf sich lediglich noch in einen Busch als er die Kinder bemerkte.

Zum Schluss waren nur noch Lord und Lady Malfoy übrig und das Ehepaar schien es auch wirklich ernst genommen zu haben mit dem verstecken. Es dauerte fast eine halbe Stunde bis Noelle endlich die Idee hatte im Gewächshaus nachzusehen. Dort saßen die beiden gemütlich an einem Tisch und tranken Tee, mit der Begründung es hätte so lange gedauert, dass sie sich den kleinen Luxus können wollten. Noelle war zwar etwas beleidigt aber Harry konnte sie überzeugen, dass es wenn überhaupt ihre Schuld war da sie die Malfoys nicht eher gefunden hatten.

Nachdem dann alle wieder im Manor waren, war die kleine Feier dann auch zu Ende und die Gäste verabschiedeten sich nach und nach. Als dann keiner mehr da war außer den Zwillingen und dem Dunklen Lord gingen die drei in das Arbeitszimmer von Tom wo sich die noch-Geburtstagskinder vor dem Feuer des Kamins breit machten und ihre Geschenke durchringen.

"Und, hat euer Plan funktioniert?", fragte Tom nachdem er sein Pensum für den Tag erledigt hatte und sich vom Schreibtisch zu dem Sofa vor dem Kamin begab. Harry stand daraufhin vom Boden auf und setzte sich zu dem Älteren während Noelle noch auf dem Boden blieb sich aber an das Sofa mit dem Rücken anlehnte. "Ich denke schon, dass sie ihre Lektion gelernt haben." "Du hättest ihre Gesichter sehn müssen als wir ihre Stäbe genommen hatten.", erzählten sie grinsend. "Gut, sie alle sollen besser nie vergessen, dass sie unter euch stehen. Ihr seid nicht irgendwelche Kinder aus Reinblüterfamilien, ihr seid mein..."

Was genau sie waren würden sie an diesem Abend auch nicht mehr zu hören bekommen.

PotterzwillingeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt