Potterzwillinge

Antwort

Zwar hatte Tom den Brief schnell verfasst, aber wartete mit dem Absenden noch bis zum Morgen, er hatte schließlich ein Image zu bewahren. Auch wenn es ihn ziemliche Selbstbeherrschung kostete Hela nicht früher los zu schicken. Daher war es vielleicht auch nicht nur reiner Zufall, dass Tom am morgen, nach dem Absenden des Briefes, wesentlich besser gelaunt war als sonst.

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Leise gähnend rieb sich Harry über die Augen und setzte sich an den noch ungedeckten Slytherintisch. "Warum müssen wir nochmal um diese Zeit hier sein?", brachte er zwischen zwei weiteren dezenten Gähnern heraus. Wenn Blicke töten könnten wäre der Schwarzhaarige wahrscheinlich mal wieder gestorben. "Du machst einem Basilisken wirklich Konkurrenz, Schwesterchen." Auf seine eigentlich als Witz gemeinte Aussage wurde der Blick aber nur noch intensiver.

Nach einiger Zeit kamen immer mehr Schüler und auch der Lehrertisch war fast voll besetzt. Als dann auch Dumbledore auf seinem Thron saß füllten sich die Tische mit einer weiten Auswahl von Frühstücksmöglichkeiten. "Endlich!", waren die ersten Worte die Noelle an diesem Morgen von sich gab, als nach einer knappen Viertelstunde die Post ankam. Hela, Noelles geliebte Eule, kam elegant zu ihnen gesegelt und übergab den ersehnten Brief von dem Vormund der Zwillinge.

An: Violetta und Hadrian Black

Ihr zwei seid noch keine 24 Stunden fort und habt schon eure erste Krise?
Typisch.

Zu erst was euren Mitschüler, aus Gryffindor vermute ich, angeht.
Ignorieren wäre wohl angebracht aber vielleicht muss er auch erst lernen wo sein Platz ist. Da könnt ihr ihm sicherlich alleine helfen, oder?

Was euer andere Entdeckung angeht.
Darüber will ich mit euch persönlich reden, also geduldet euch bis zum Julfest und macht euch keine Sorgen er wird, oder vielmehr kann, euch nicht verraten.

Das war alles was auf dem Papier stand. "Geduld", zischte Noelle verärgert; "Immer sollen wir uns gedulden. Immer! Kann er uns nicht EINMAL, nur einmal, direkt sagen was los ist?" Darauf fiel Harry nichts ein, ja Tom nahm sich immer etwas Zeit mit Antworten, aber genau deshalb sah Harry den Brief als Fortschritt, schließlich hätte Tom auch noch ein paar Tage warten können wenn er gewollt hätte.

"Beruhig dich zu erst, wenn du nicht willst dass die ganze Schule mitbekommt wie du die Beherrschung verlierst. Er hat uns doch genug gesagt,... für den Anfang jedenfalls. Wir wissen jetzt, dass uns Alistair vorerst egal sein kann und dass wir die Erlaubnis haben diesem Idioten von gestern seinen Platz zu zeigen... Also willst du lieber weiter hier rum hocken und dich ärgern oder doch lieber pünktlich zu unserer ersten Unterrichtsstunde kommen?"

Damit standen beide auf und gingen aus der Halle. Kaum eine halbe Minute später hatte Draco sie eingeholt und starrte sie vorerst nur böse an. Die Geduld von Noelle war normalerweise schon recht gering, der Brief hatte da auch keine große Besserung zugetragen, daher schaute sie nur höhnisch auf Draco herab. Dieses Gehabe kannten die zwei Jungs nur zu gut, da sie es von jeher als speziellen Kommunikationswege von der jungen Hexe kannten.

Draco gab seinen Versuch auf die Jüngeren nur per Blick zum sprechen zu bringen und fragte resigniert: "Wo wart ihr heute Morgen? Ihr seid wie aus dem nichts einfach an unserem Tisch Richtung Ausgang gegangen obwohl ich extra den ganzen Tisch überprüft habe. Ihr wart nicht da und dann steht ihr einfach von Tisch auf? Wie habt ihr das gemacht?" Der Blonde sah leicht unzufrieden aus, obwohl das tat er eigentlich immer, aber diesmal noch etwas mehr als sonst. Aus diesem Grund erbamte sich die 'gütige' Violetta Noelle Black und verriet ihm den kleinen Trick den die Zwillinge in den letzten Monaten vervollständigt hatten. "Es ist ein Zauber der so ähnlich funktioniert wie die Bemerk-mich-nicht-Sprüche nur, dass er halt schwerer zu bemerken ist. Dafür kann er aber immer leicht aufgehoben werden wenn man ihn halt entdeckt."

Mit weit aufgerissenen Augen sah Draco wirklich zum lachen aus und genau das taten die Geschwister auch. Sie lachten schallend und mussten sich die Bäuche halten wegen Dracos, eigentlich nicht ganz so extrem lustigen, Gesichtsausdruck. Aber anstatt sich angegriffen zu fühlen weil jemand über ihn lachte sah jetzt Draco höhnisch auf seine zwei besten Freunde herab und konnte sich gerade noch so vom Lachen zurück halten.

Noch immer kichernd kamen die drei Schlangen in ihrem Klassenraum an. Ihre erste Stunde war Verwandlung mit der Hauslehrerin von Gryffindor,  Professor McGonagall. Bisher waren nur ein paar ander Slytherins da und ein Mädchen mit extrem buschigen Haaren und etwas zu langen Vorderzähnen. Kaum waren die drei Freunde an einer Wand stehen geblieben gruppierten sich die anderen Schlangen um sie herum.

Es dauerte noch eine Weile bis die anderen Schüler da waren und Harry fiel mit Unbehagen auf, dass ihre erste Stunde bei der Löwenmutter und ihren neusten Schützlingen sein würde. Sich insgeheim für eine nervtötende Doppelstunde wappnend betrat der Blackzwilling mit seiner gerade wieder etwas ruhigeren Schwester den Raum als die Tür von innen heraus geöffnet wurde und sie eintreten konnten.

Sobald alle saßen war die Abneigung der Häuser direkt bemerkbar, links saßen alle Schlangen und rechts alle Löwen. Auch hier waren die Black- und Malfoyerben im Zentrum ihrer Gruppe. Auf der anderen Seite war keine solche Ordnung zu erkennen, jeder redete mit jedem, naja alle außer eine, das Mädchen das schon vorher alleine war saß nun in der aller ersten Reihe und hatte eine ganze Tischreihe für sich alleine.

Die Stunde begann mit einer kleinen Vorführung von Professor McGonagalls Können. Sie verwandelte sich ohne Mühen in ein elegante Tigerkatze und saß nun erwartungsvoll auf ihrem eigenen Pult und schien die Begeisterung aller Schüler zu genießen. Dann krachte plötzlich die Tür auf und der Rothaarige von gestern stürzte schwer hechelnd in den Raum. Er blickte sich einmal um und rief dann: "Boha,  geiler Schei*, die Alte is noch nicht da." Scheinbar wollte sich der Junge neben einen seiner Gryffindorkameraden setzen aber außer der ersten Reihe war auf der rechten Seite nirgends mehr Platz. Also stampfte der Schüler nach vorne und schubste die Bücher des Mädchens auf den Boden. "Such dir nen andren Platz Langzahn!" Mir diesen Worten ließ er sich auf den Stuhl nieder und starrte geistesabwesend nach vorne.

'Es ging sie nichts an', mussten sich wohl alle anderen gedacht haben sogar die ach so tollen Gryffindors und wäre McGonagall nicht vorne auf dem Pult und würde alles beobachten wäre es den Zwillingen auch egal gewesen was da vorne los war. Aber eine bessere Grundlage als das hier um den Rothaarigen ins Visier zu nehmen gab es wohl nicht. Also standen alle drei Slytherins auf, gingen nach vorne und halfen die Bücher aufzuheben.

"Du sitzt neben uns.", war die einzige Erklärung die das Mädchen erhielt bevor Noelle sie an der Hand nahm und sie zu sich in die Reihe setzte. Neben die Schwarzhaarige setzte sich ihr Bruder und neben den dann, zum Durchgang hin saß der Blondschopf der Gruppe.