Der Tag verging ohne weitere nennenswerte Auffälligkeiten und so auch der folgende Tag und der danach, genau wie auch die nächsten zwei Tage. Erst am 25. Dezember, dem ersten Weihnachtstag passierte wieder etwas typisch chaotisches im Leben der Blackzwillinge. Noelle versuchte, seitdem es geschneit hatte, Harry dazu zu überreden mit ihr raus zu gehen. Ihr Zwilling jedoch bevorzugte es vor dem Karmin zu lesen (oder einfach bei Tom zu sein)Nach dem x-ten "NEIN!" von ihrem Bruder gab die 'Klügere' vorzeitig auf. Auf Toms leicht spöttischen Blick verteidigte sich das Mädchen mit den Worten: "Ich geb ihm bloß Zeit um zu merken wie langweilig es hier eigentlich ist!", und stampfte in die Richtung ihres Zimmers.
Mit einem knallen fiel die Tür hinter ihr ins Schloss und Noelle steuerte ihr geliebtes Himmelbett an, natürlich war es in Slytherin-Manier in Grün- und Silbertönen gehalten. Nach einem heftigen (und stark nach Verzweiflung klingenden) Seufzer ließ sich die Hexe in ihr Bett fallen und starrte ins Nichts hinein.
/Warum muss er denn auch auf ein Mal so an Tom hängen? Okay, gut, er hängt schon immer am liebsten an Toms Bein, aber so extrem? Mir ist LAAANNNGWEEEIIILIIIG! Doofer Harry! Doofer Tom!/ So in ihren Gedanken versunken hätte Noelle beinahe nicht mitbekommen wie auf Harrys Schreibtisch etwas zu glühen begann.
Mit einem Satz war die Black auf ihren Füßen und betrachtete das rote Flimmern welches irgendwo von dem voll beladenen Tisch ihres Bruders kam. /Harry ist zwar immer so pingelig aber diesmal hat er sich echt gehen lassen, naja er ist ja auch immer mit etwas Wichtigerem beschäftigt. Erstmal müssen all die Papiere weg./ Kaum hatte sie das gedacht schwebten mehrere kleine Papierstapel auf Harrys Bett.
Nachdem das meiste Zeug ihres Bruders von seinem Tisch zu seinem Bett manövriert worden war, konnte Noelle auch ausmachen was denn geleuchtet hatte. Es war der Zwei-Weg-Spiegel, von dem Hermine das Gegenstück besaß und ihn nur in Notfällen benutzen sollte. Mit einem flauen Gefühl nahm sie den Spiegel in die Hand und aktivierte ihn somit.
Das Glas des Spiegels lief erst milchig an um dann scheinbar transparent zu werden. In dem kleinen Bild konnte Noelle nun ihre Freundin mit zusammengegniffenen Augen sehen und hörte ihr leises Mantra von "Funktionier! Funktionier! Funktionier!"
"Mine, es funktioniert doch. Was ist denn los?"
"Merlin sei dank! Endlich bist du da. Ich dachte schon es würde nicht funktionieren."
"Ach ehrlich hätte ich jetzt nicht gedacht. Du kannst uns schon vertrauen, dass es funktioniert wenn wir dir etwas schenken.", konterte Noelle sarkastisch und verdreht gutmütig die Augen.
"Ich wiederhole, was gibt's denn so dringendes, Mine? Du wirkst so <hippelig>."
"Genau! Ich ruf an weil irgendetwas bei mir extrem schief läuft. Seit ich da bin verhalten sich meine Eltern merkwürdig. Sie geben mir kaum Antworten und wenn dann nie länger als zwei Sätze. Aber was mich beunruhigt ist, dass sie jeden Abend weggehen und ich sie nie heimkommen höre. Doch am nächsten morgen sind sie in der Küche und tun so als wär nichts gewesen. Ich hab letzte Nacht extra Kameras in der Nähe der Haustür und der Hintertür platziert aber da war nichts. Ich hab sie heute morgen kontrolliert und da war NICHTS! NOELLE DA WAR EINFACH NICHTS! UND UND UND-", da schnitt Noelle das Mädchen ab und befahl ihr mit klarer Stimme: "Hermine, beruhig dich! Ich versteh sonst gleich nichts mehr. Du nimmst jetzt erst tief Luft und zählst bis drei dann atmest du wieder aus zählst bis drei und wiederholst solang bis du normal weiter reden kannst. Alles klar? Gut."In der Zwischenzeit ging Noelle schnellen Schritten zurück zum Karminzimmer um Harry mit einbeziehen zu können. Sie waren Zwillinge. Sie kamen zusammen zur Welt. Sie leben zusammen. Sie sind zusammen mit Hermine befreundet und sie würden zusammem ihrer Freundin helfen. Egal ob Harry lieber bei Tom sein würde oder nicht. Er hat Hermine jetzt zu helfen.
Auf dem Gang bemerkte Hermine dann auch, dass sich Noelle scheinbar fortbewegte und fragte nach wohin. "Zu meinem Bruder natürlich. Er wird es auch hören wollen und dann können wir zu dritt nachdenken.", erklärte die Schwarzhaarige und kam auch schon im Zimmer an. Harry wollte wohl schon direkt seinen Standpunkt bezüglich des Rausgehens klar machen als er mit offenen Mund stoppte und den Spiegel in Noelles Hand sah.
Ohne große Worte setzte sich Noelle neben ihren Bruder und hielt den Spiegel so, dass auch Harry reinsehen konnte. "Hey Mine. Was ist los? Du siehst ziemlich fertig aus.", Harrys Stimme war sanft und leicht besorgt. Noelle konnte es ihm nicht verübeln schließlich hatte sich ihre Freundin eben ziemlich aufgeregt und hatte jetzt noch deutlich rote Wangen. Hermine schluckte erst und atmete tief ein und aus, so wie Noelle es eben noch von ihr verlangt hatte, bevor sie noch einmal erklärte was ihr solche sorgen bereitete.
Tom blieb die ganze Zeit über still und beobachtete lediglich seine Zwillinge. Es interessierte ihn nicht wirklich wer da seine Zeit mit den Erstklässlern störte. Aber es interessierte ihn wirklich sehr wie die beiden mit dem scheinbar aufgewühlten Mädchen umgingen. Noelle blieb sachlich und würgte die Göre ab sobald sie zu schnell redete. Harry dagegen nickte immer wieder mit ernster Miene und stellte Fragen um auch alles erfassen zu können.
Gelinde gesagt, gefiel es Tom seinen Zöglinge zuzusehen wie sie in einer, für ihre Verhältnisse, stressigen Situation handelten. Schließlich plante der Dunkle Lord seit über zehn Jahren schon die Entwicklung der Zwillinge. Zwar war nicht alles so wie er es sich damals vorgestellt hatte, er war den beiden zum Beispiel viel zu nah, aber in Großen und Ganzen lief alles nach Plan. Sie waren clever, wussten wie sie mit niederen Dienern umzugehen hatten, (das sind alle außer ihnen und Tom natürlich) und konnten ihre Magie scheinbar problemlos steuern. Kurz um sie waren perfekt!
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Potterzwillinge
RandomHarry Potter Fanfic Statt einem bekommen die Potters gleich zwei Kinder, an sich ja ein Grund zur Freude. Doch eine Prophezeiung zerstört das junge Familienglück...