Die nächsten Wochen bestanden größten Teils aus meiner Reha. Die Ärzte versuchen mich so schnell wie möglich wieder auf die Beine zu bekommen, schließlich steht noch die Tour der Sieger an.
Noch immer kann ich nicht glauben was Riley da behauptet hat. Erst wenn ich sie sehe, ihre Stimme hören kann oder sie in meine Arme nehmen kann glaube ich, das sie noch lebt.
Immer wieder hab ich gefragt wann ich Kayla sehen kann, aber Riley hält mich immer weiter hin. Schon seit zwei Wochen bekomme ich immer das Selbe zu hören. Gestern hat es mir dann gereicht.
Flashback:
Riley will gerade wieder aus der Tür gehen. Jeden Tag war er jetzt hier um meine Fortschritte zu beobachten. Fast immer stelle ich ihm dieselbe Frage bevor er geht, auch diesmal.
„Wann kann ich sie sehen?" meine Stimme klingt immer noch leicht brüchig. Das ist mit das einzige was außer den Erinnerungen und den Brandnarben von der Wiederbelebung übrig geblieben ist. Die Narben von meinem letzten schweren Kampf sind verschwunden. Irgendein Hightechmittel hat dafür gesorgt das sie verschwinden, weswegen ich nicht verstehe warum die Brandnarben meinen Oberkörper noch zeichnen.
Er dreht sich im Türrahmen zu mir um. „Bald Xander, es ist wichtig, das es dir erstmal besser geht." Wut kocht in mir hoch, die ich seit Tagen immer wieder runterschlucke. Aber das Maß ist voll. „Verdammt Riley ich war Tot. Du kannst mich als neugeboren bezeichnen. Seit Wochen liege ich in diesem scheiß Bett oder muss durch die Gegend laufen. Ich will und kann sie sehen Riley. Mir geht es gut! Bitte..." schreie ich ihn an, laut atmet er aus. „Xander ich... wir... verdammt wir haben im Moment keine Verbindung zu 13. Ich weiß dass sie dort sicher gelandet ist und es ihr gut geht. Aber unser Netzwerk funktioniert nicht, anscheinend gibt es eine Störung oder was auch immer. Keine Ahnung was los ist. Ich weiß du bist jetzt noch mehr sauer weil ich es dir nicht gesagt hab, aber ich hatte Angst dass du dir dann falsche Szenarien ausmalst oder du mir nicht glaubst. Aber verdammt wenn du mir vertraust Xander dann weißt du ganz genau das ich gerade keine Scheiße erzähle."
Flashback Ende.
Ich hatte danach nur noch mit dem Kopf genickt. Ich vertraue ihm zu 100%. Er hat mit dazu beigetragen das ich am Leben bin. Nach dem Gespräch war er verschwunden und heute auch nicht aufgetaucht. Ich richte mich auf und greife nach meinen zwei Krücken. Eigentlich kann ich schon ohne diese nervigen Dinger gehen aber die Ärzte haben Angst dass ich einen Rückschlag erlebe. Morgen ist die Krönungszeremonie und ich werde heute zum ersten Mal seit Wochen meine Stilistin Celina wieder sehen. Leicht wacklig richte ich mich auf, wobei mir einer der Gehhilfen aus der Hand rutscht. „Verdammt..."
„Keine Sorgen, morgen werden wir die Dinger einfach weg sperren." Ich drehe mich zur Tür. Sie hat sich seit den Spielen nicht wirklich verändert. Ihre Haare sind immer noch in dem leuchtenden Orange, vielleicht ein bisschen kürzer als vorher.
„Das hoffe ich doch sehr für dich Celina. Schließlich bin ich ein Sieger." Lache ich und sie stimmt mit ein. „Lass die blöden Dinger doch einfach stehen. Du siehst doch schon viel besser aus als kurz nach den Spielen."
„Ja da war ich ja auch schließlich tot." Antworte ich.
„Tut mir leid Xander, das war unangebracht." Sie schaut zu Boden, anscheinend Beschämt.
„Nein mir tut es leid. Du hast recht, mir geht es deutlich besser als nach den Spielen. Ich glaub das mit dem Sarkasmus muss ich noch mal üben. Wollen wir los mich ein bisschen aufhübschen?"
„Okay."
Ich will wieder nach den Krücken greifen.
„Ich hab doch gesagt du sollst die blöden Dinger stehen lassen." Beide lachend folge ich ihr raus aus meinem Zimmer.
Der Rest des Vormittags besteht größten Teils nur aus Baden, Peelings und vereinzelten Enthaarungen. Celina versucht so gut es geht das Vorbereitungsteam davon abzuhalten wie ein Nacktmull auszusehen. Am Ende müssen nur mein drei Tage Bart und die Achseln dran glauben. Ich versuche so gut es geht mich zu entspannen, doch andauernd schweifen meine Gedanken zu Kayla und unserem ungeborenen Kind. Wie es ihnen wohl geht?
Am Nachmittag steht das coaching mit Riley für die Krönungszeremonie bzw. Siegerehrung an. Nur zu zweit Sitzen wir in einem Raum in einem der Hochhäuser neben dem Trainingscenter. Das Zimmer ist bis auf zwei Sofas und ein kleiner Tisch leer und man kann über eine große Fensterfront über das Kapitol blicken. Die Situation zwischen uns ist komisch. Wir beschränken uns nur auf das wesentliche und schweifen nicht ab. Wie ich gehen soll, meine Haltung, mein Auftreten, wie ich zu Fragen über Kayla reagieren soll, über Fragen zu meinen verstorbenen Mittributen, meinem Sieg, meine Opfer.
Es ist hart alles wieder aufleben zu lassen. Das ganze Blut, die Toten. Wie die Spiele die übermacht über uns alle ergriffen hat. Alle sind wir zu Monstern des Kapitols geworden, genau was Kendra nicht wollte. Noch immer verfolgen mich nachts die Bilder, wie sie von der Plattform gesprungen ist.
Ich schlafe nachts durch, die Träume werden immer weniger, aber ich glaube es liegt daran das mir die Ärzte etwas dagegen irgendwo rein mischen. Niemand kommt so einfach durch die Spiele. Und ich bin mir nicht mal sicher ob sie wirklich schon vorbei sind.
Nachdem wir alles durchgekaut haben bestellt Riley etwas zu essen für uns. Schweigend stochern wir beide in unseren Pasteten rum. Gegen Ende des Nachtischs wird Riley von einem Diener rausgerufen. Mehrere Minuten vergehen in denen er weg bleibt.
Lustlos lasse ich meine Gabel sinken auf dem ein Stück Schokokuchen liegt. Ich schiebe den Teller von mir weg und stehe auf. Langsam laufe ich ein paar Schritte im Raum herum und wage mich dann an die Fensterfront. Mein Blick schweift erst weit über das Land und bleibt schließlich unten am Boden hängen. Auf dem großen Platz wird bereits die Bühne für morgen aufgebaut. Ich spüre wie sich ein Kloß in meinem Hals bildet und Angst in mir aufkeimt. Angst davor mich Snow zu stellen. Er weiß sicherlich was hinter seinem Rücken vor geht. Sollte ich auch nur einen Fehler während des Interviews begehen kann das den Tot sowohl für mich als auch mein Team das hinter mir steht bedeuten.
Die Tür geht auf und Riley tritt ein. Mit festem Blick schaut er mich an.
„Wir haben eine Verbindung."
Hallo ich bin es mal wieder ;D
Es geht mal wieder weiter. Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen. Wenn ihr mal aus Kaylas Sicht ein Kapitel wollt, dann schreibt es mir in die Kommis.
Love and hug eure Nina :* <3
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Die 61. Hungerspiele ~ Tribute von Panem
FanfictionXander Tropes, 17 Jahre, rechnete eigentlich nicht damit in die Hungerspiele zu müssen. Doch aufeinmal ist alles anders. Er geht ins Kapitol mit seiner Mittributin Cassia und muss nun bei den 61. Hungerspielen Panems kämpfen. Für seinen Kumpel Bram...