der Tag danach...

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Wir haben jetzt 7:30 Uhr und ich krieche aus meinem Bett. Natürlich war die Nacht sehr kurz, aber dafür auch der Hammer. Ich meine: Wer hat schon die Möglichkeit ein Mädchen zu entjungfern und dafür auch noch bezahlt zu werden. Als ich Dan den Wagen gebracht habe, meinte er, dass ich heute Nachmittag das Geld abholen kann. Bis dahin ist auch geklärt, wie viel ich bekomme. Da die Nächte extra kommen und auch Trinkgeld eine Rolle spielt, ist es jedes Mal aufs Neue, wie Weihnachten.

Jetzt muss ich mich dem Teufel persönlich stellen - meiner Mutter. Die wird, wie immer, nicht begeistert sein, dass ich während der Woche mittags verschwunden bin und erst im Morgengrauen heim gekehrt bin, zumal ich ja Anna nicht allein lassen sollte...

Nachdem ich mir schnell was angezogen habe, schleiche ich in die Küche, wo ich zu meiner Überraschung, drei Personen vorfinde, meine Eltern und Anna.

Mein Vater leitet ein Unternehmen und ist viel gefragt, daher sehe ich ihn eigentlich kaum. Nach Außen führen meine Eltern eine Bilderbuchehe, während in Wahrheit es hier keine Familie gibt. Mit einem "Hallo", grüße ich alle und setze mich auf den gewohnten Platz. Meine Mutter schenkt mir einen ihrer Killerblicke, äußert sich aber nicht.

Nach meinem Kaffee stehe ich auf und deute an Anna gerichtet, dass es nun an der Zeit ist die Schule aufzusuchen. Am Auto angekommen, setzt sie sich auf den Beifahrersitz, während ich den Motor starte und los fahre.

"Du hast dich sicher gestern sehr gefreut, einen ruhigen Nachmittag zu haben, nicht wahr?" frage ich sie, um ein Gespräch zu beginnen, da ich meine Wettschulden im Kopf habe. "Um ehrlich zu sein, konnte ich es nicht genießen, weil Miriam sich riesige Sorgen um dich gemacht hat. Sie war ganz blass und ist im Wohnzimmer auf und ab gelaufen. Bei jedem Geräusch hat sie sich umgedreht, in der Hoffnung das seist du." kommt es postwendend von ihr. Das ist eigentlich nicht die Richtung, in die das Gespräch verlaufen sollte.

"Du hast sicher deinen Spaß mit Chantal gehabt, aber was ich nicht verstehe ist, warum du die beiden nicht einfach einander vorstellst. Da ihr zusammen seid, gehört so etwas dazu." kommt es von ihr. Sofort drehe ich mich in ihre Richtung. Was hat sie gerade gesagt? "Chantal und ich, wir sind nicht zusammen. Wie kommst du darauf?" frage ich nun wütend und richte meinen Blick wieder auf die Straße. Sie rutscht auf ihrem Sitz hin und her und knetet ihre Hände im Schoß. "Naja, ich habe mal zufällig ein Gespräch im Unterricht mitbekommen zwischen Chantal und Jana. Da hat Chantal gesagt, dass ihr euch auf einer Party näher gekommen seid und sie die Nacht in deinem Bett verbracht hat. Sie wollte wohl nachmittags mit dir darüber sprechen und hoffte, dass ihr nun ein Paar seid. ... Und in der Bar, da hat sie mich gefragt, was zwischen dir und mir sei. Sie klang mir sehr eifersüchtig, daher habe ich gedacht, dass ihr noch immer ein Paar seid." höre ich Anna's Erklärung. Das muss ich schleunigst gerade biegen, sonst kann ich die Wette vergessen.

"Wir waren nie zusammen und werden es auch nie sein. Sie hat eine Nacht bei mir verbracht, aber das wird sich nicht wiederholen." murre ich. Den Rest der Fahrt herrschte wieder eisernes Schweigen.

An der Schule angekommen, wurden wir heute nicht mehr angestarrt. Anscheinend haben sich die Anderen daran gewöhnt, dass ich mit ihr komme.

Der Schultag verlief eigentlich unspektakulär - unspektakulär langweilig. Bis auf die Tatsache, dass ich immer wieder an die Nacht mit Lucy dachte und mich somit gar nicht auf den Unterricht konzentrieren konnte, gab es keine nennenswerten Geschehnisse.

Nach dem Unterricht habe ich Anna, heim gefahren und stehe nun vor Dan's Haustür.

Sobald mir die Tür geöffnet wurde, trete ich ein. Dan holt den Umschlag.

"Hey, Mann. Du scheinst ja gestern einen bleibenden Eindruck hinterlassen zu haben." meint Dan lachend. Sofort muss ich an den Tanz denken, bei dem ich meine Hände zu tief rutschen lies und ihr sanfte Küsse geschenkt habe. Bevor ich weiter in Gedanken versinken kann, spricht er weiter: "Die Alte hat extrem viel Springen lassen. Du bekommst heute 6.000 €. Sie meinte, sie würde beim nächsten Mal wieder auf dich zurückkommen. Du hättest für einen schlagzeilenfreien Abend gesorgt, was noch nie vorgekommen wäre. Auch ihre Tochter hätte sich wohl nicht über deine Person beklagt. ... Wie hast du das geschafft?"

"Tja, Dan. Du weißt doch, dass ich der Beste bin." und mit einem Zwinkern nehme ich ihm den Umschlag aus der Hand und fahre nach Hause.

No risk, no Fun (beendet, in Überarbeitung) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt