der Ball

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Nach einigen Stunden Fahrt, bin ich nun in Amsterdam. Ich zitze gerade an der Bar des Hotels, indem meine Klientin abgestiegen ist. Bisher habe ich nur ein Foto von ihr im Umschlag gesehen, sowie eine Liste mit Gesprächsthemen gehabt. Was Dan macht, hat immer Hand und Fuß. Ich überfliehe den Kram zwar immer nur schnell, aber es hat sich schon Mal als nützlich erwiesen. Lucy ist meine bisher jüngste Klientin. Den Unterlagen nach hat ihre Mutter mich engagieren lassen, um die Eskapaden ihrer Tochter, wohl eine Partymaus, unter Kontrolle zu haben.

Wie von der Auftraggeberin gewünscht, trage ich einen Anzug und eine schwarze Krawatte, dazu ein himmelblaues Hemd. Ich diesen Kreisen ist es üblich die Kleidung des Paares auf einander abzustimmen, daher wird wohl ihr Kleid blau sein. Und da kommt auch schon Lucy.

Sie sieht atemberaubend aus: braune Haare zu großen Spirallocken geföhnt, smoky eyes und ein kurzes Kleid. Für einen Ball wählt man normalerweise lange Kleider, aber so viel ich meinen Unterlagen entnehmen konnte, ist knielang für sie bereits extrem lang. Das Kleid ist im Brustbereich Mitternachtsblau mit Glitzer. Unterhalb der Brust fängt der hellblaue Rock an, welcher locker hängt und bis knapp oberhalb der Knie reicht. Dazu hat sie hellblaue High heels. Let's the Party Start!

"Hallo, ich bin Jake, ihr Begleiter für den heutigen Abend. Wenn Sie nichts dagegen haben, würde ich gern zum 'Du' über gehen."

"Hey, Jake. Also ich muss schon sagen, meine Mutter hat sich heute keinen Gefallen getan. Du siehst so aus, als könnte ich heute mit dir eine Menge Spaß haben. Ich wette, wenn ich dir das Hemd vom Leib reiße, werde ich einen Sixpack vorfinden. ...

Du bist ja nicht mal geschockt. Alle Achtung, du hast dich im Griff. Mal sehen, ob du dich noch im Griff hast, wenn ich mit dir fertig bin!" Mit diesen Worten ging sie langsam Richtung Ausgang und ich ihr hinterher. Ich hatte schon viele Begleitungen, aber ich werde das Gefühl nicht los, dass sie mir heute viel Ärger bereiten wird.

Während der Autofahrt musste ich mich begrabschen lassen. Sie hat meine unausgesprochene Frage mit einer Suche nach meinem Sixpack beantwortet, nur ist ihre Hand zuerst den Bauch runter und anschließend in meine Hose gewandert. Für einen kurzen Augenblick verlor ich die Beherrschung und mein Augen weiteten sich, jedoch habe ich mich Augenblicklich wieder gefangen und ihre Hand ausgeblendet. Sie will mit mir Spielen? - kann sie haben, besser mit mir als mit Anderen auf dem Ball.

Nachdem ich der Dame die Autotür aufgehalten habe, habe ich die Autoschlüssel dem Portier übergeben und bin mit meinem Arm um ihre Hüfte geschwungen, den roten Teppich Richtung Eingang gegangen. Wir wurden vom Empfangspersonal begrüßt und zu unserem Tisch geleitet.

Im Raum stehen viele Runde Tische. Jeder Gast hat seinen Platz. Die Tische sind im Kreis angeordnet. In der Mitte war eine größere Tanzfläche und eine Live Band spielt, derzeit noch leise, im Hintergrund.

Uns wurden die Karten gereicht, die wir derzeit begutachten. Ich habe mich für eine Suppe entschieden. Lucy scheint noch zu überlegen.

Der Kellner kommt und fragt uns nach unserer Bestellung. So wie es sich gehört, lasse ich der Dame den Vortritt, was sich als riesen Fehler erweist, sobald ich ihre Bestellung höre.

"Ich hätte gern das Cordon bleu und der Herr möchte gern Scampi. Diese sollen die Potenz steigern!"

Ich höre den Kellner nach Luft schnappen. Damit hat er wohl auch nicht gerechnet. Um meine Fassung bemüht, nicke ich dem Kellner zu.  Also Fantasie hat die Kleine. Ich kann mir mein Lächeln nicht verkneifen. Sobald der Kellner um die Ecke ist, flüstere ich ihr zu: "Wenn du mich willst, dann kannst du mich haben, aber erst nach dieser Veranstaltung und um meine Potenz brauchst du dich nicht sorgen, Süße. Ich werde dich auch ohne Scampi zufrieden stellen! Und nun lass uns diesen Abend genießen."

Sie lächelt selbstzufrieden. Irgendwie werde ich den Verdacht nicht los, dass sie unter 'den Abend genießen' etwas gaaanz anderes versteht.

Nach unserem Essen, haben wir Drinks bestellt. Normalerweise trinke ich bei solchen Veranstaltungen nie mehr als ein Glas Wein, aber dieses Mal muss was stärkeres her, deswegen habe ich um einen Whisky gebeten, während sie einen 'Sex on the beach' bestellt hat. Ich kann nur hoffen, dass sie sich nicht volllaufen lässt. Aber um auf Nummer sicher zu gehen:" Willst du mit mir tanzen? Die Musik ist inzwischen lauter und es läuft gerade etwas nicht ganz so langsames." Sie antwortet lachend: "Einverstanden, auch wenn es ein misslungener Versuch ist, mich von den Drinks abzuhalten!" Und schon stehen wir zwischen den anderen, meist älteren Paaren, und tanzen.

"Wieso bist du eigentlich hier? Das ist doch ungefähr der letzte Ort, wo jetzt gern wärst?" habe ich die Frage, die mir schon seit Stunden im Kopf schwirrt, ausgesprochen. "In bin aus dem gleichen Grund hier, wie du - Geld. Meine Eltern verlangen von mir zu solchen Veranstaltungen zu gehen und drohen mir sonst den Geldhahn zu zudrehen."

"Und was sollte das mit dem Kellner?" scheiße, die Frage hätte ich nicht stellen sollen, denn ihr lächeln verschwindet. "Ich war mit ihm zusammen und er hat mich betrogen und da habe ich die Chance genutzt es ihm heim zu zahlen." ist ihre Erklärung für das peinliche Szenario vorhin.

"Na wenn das so ist, dann wollen wir der Schönheit mal zu ihrer Rache verhelfen." und schon wandern meine Hände zu ihrem Hintern und ich küsse sie zärtlich auf die Wange, weil ich gesehen habe, dass der Kellner uns gerade angafft. Wahrscheinlich wird mich Dan dafür einen Kopf kürzer machen, aber wenn ich nicht mitspiele, dann wird das hier wohl in einem viel größeren Desaster enden. Und schon sehe ich sie lächeln.

Nach weiteren zwei Stunden und erstaunlicher Weise wenigen Drinks, schlägt sie vor den Ball zu verlassen. Obwohl wir noch nicht Mitternacht haben, glaube ich nicht, dass irgendjemand unser Verschwinden bemerken wird, also Stimme ich zu.

Nachdem mein Wagen nun vorgefahren wurde, fahren wir in ihr Hotel.

Im Hotel angekommen, geleite ich sie ins Foyer. "Ich habe beschlossen, dass ich dir vertraue, deswegen kommst du mit hoch, natürlich nur, wenn du willst." sagt sie an mich gerichtet. Ich lasse mir das bestimmt nicht zweimal sagen und gehe mit ihr aufs Zimmer.

No risk, no Fun (beendet, in Überarbeitung) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt