Männergespräche/Frauengespräche

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Anna's POV

"Also gut, ich erzähle dir den Rest, aber nur unter einer Bedingung: Du erzählst mir danach haargenau den Rest deines Abends und verrätst mir, wie du es geschafft hast mit Mark zusammen zu kommen." beginne ich das Gespräch.

"Deal."

"Also als erstes möchte ich dir sagen, dass du mit deiner Vermutung falsch liegst."

"Welche Vermutung denn?" fragt sie mich während sie lächelt.

"Wir haben nicht miteinander geschlafen. Aber du hast recht, wenn du sagst, dass gestern Abend noch etwas passiert ist."

"Was ist denn passiert?" das letzte Wort betont sie besonders.

"Wir haben mit einander gespielt." sage ich verlegen und merke, wie die Röte mir ins Gesicht schießt.

"Also gut. Du bist immer noch etwas verklemmt. Vielleicht hilft dir ja meine Story etwas auf die Sprünge.

Wir sind kurze Zeit nach euch gefahren und zwar zu ihm. Dort habe ich für ihn gestrippt. Danach war er so geil, dass er mich auf seinem Schreibtisch gefickt hat.

Siehst du? - So einfach kann man erzählen, kurz und schmerzlos. Und jetzt du?" beendet sie ihre Rede.

"Also gut. Als wir im Taxi waren, habe ich Jake ein eindeutiges Angebot gemacht mit zu ihm ins Zimmer zu kommen. Das war echt peinlich, weil der Taxifahrer nicht einmal versucht hat so zu tun, als würde er das Gespräch nicht mitverfolgen.

Jake hat mir im Taxi keine Antwort gegeben und als ich dann schon auf mein Zimmer gehen wollte, hat er mich am Arm gepackt und in sein Zimmer gezogen. Anschließend haben wir uns gegenseitig befriedigt. Aber wir haben NICHT miteinander geschlafen, obwohl ich zugeben muss, dass ich das mehr als nur wollte.

Weißt du: Ich habe über deine Worte nachgedacht und ich habe beschlossen, dass du recht hast. Und du hast auch mit Jake vollkommen recht. Er bindet sich nicht, aber er kein übler Kerl."

Ich atme einmal laut ein und aus und fahre fort:

"Nachdem das passiert ist, hat sein Handy geklingelt. Er hat sich zum Telefonieren von mir entfernt, dennoch konnte ich einiges verstehen. Sag mal, weißt du welchen Job Jake macht? Er hat wohl einen Job abgelehnt. Außerdem wurde in dem Telefonat über Mark geredet. "

"Also ich wusste nicht, dass Jake überhaupt arbeitet. Hast du mitbekommen mit wem er telefoniert hat?" fragt sie mich nun.

"Ja, mit Dan. Ich kenne Dan und genau deswegen mache ich mir ja Sorgen." äußere ich.

"Also da bist du mir einen Schritt voraus. Wer ist Dan? Noch nie von ihm gehört....

Was ist denn so schlimm an ihm?"

Und bevor wir das Gespräch fortsetzen können, klingelt es zur ersten Stunde und wir begeben uns zu unseren Räumen. Sie hat jetzt Latein, während ich mich mit Französisch quälen muss.

Zeitgleich während sich die Frauen unterhielten, unterhalten sich auch Jake und Mark:

Jake's POV

"Hast du sie jetzt wirklich geknallt?" fragt mich Mark sobald wir außer Hörweite von den Mädels sind.

"Ich hätte es gekonnt, wenn ich gewollt hätte. Aber bisher noch nicht." antworte ich ihm.

"Verdammt. Du hast einer Frau, die es eindeutig wollte, es nicht besorgt? Was ist los mit dir Mann?" fährt er weiter fort.

Anstatt seine Frage zu beantworten, schweige ich, weil mir die Antwort leider selbst erst heute Nach klar geworden ist.

Ich liebe dieses Mädchen, mit Haut und Haaren. Dennoch werden wir nie zusammen sein. Mein Leben passt nicht zu einer Beziehung. Ich habe immer nur für mich gelebt, meine Vergangenheit holt mich immer wieder ein. Außerdem kann ich bei Dan nicht einfach so aussteigen. Das würde Konsequenzen haben. Es ist schon ein Wunder, dass Mark noch nicht im Krankenhaus liegt. So ist das nun mal in dem Job. Entweder deine Frau gibt sich damit zufrieden, dass du nebenbei jedes Wochenende andere Tussis knallst oder du schaffst dir gar nicht erst eine an.

"Oh, scheiße. Du liebst sie. ....... Jake, ich versteh dich nicht. Wo ist dein verficktes Problem?

Du liebst dieses Mädchen. Du wohnst mit ihr zusammen, Tür an Tür. Du kannst sie jederzeit knallen. Die Fahrt vorhin hat mehr als deutlich gezeigt, dass sie dich will. Sie ist wie ausgewechselt. Sie ist glücklich. Sie ist nicht mehr spießig und prüde.

Warum willst du nicht mit ihr zusammen sein?" und somit wären wir beim unangenehmen Thema angekommen.

"Wegen dem Job, Mark. Aber mach dir keine Sorgen, ich verstehe dich auch nicht.

Du bist mit Jana zusammen. Was willst du jetzt mit dem Job machen?"

"Na ich steige aus, ist doch klar. Wir wissen beide, warum wir nie Beziehungen eingegangen sind. Aber wenn ich ehrlich bin, bedeutet Jana mir mehr als nur ein Betthäschen und ich kann nicht mehr mit einer Anderen ins Bett steigen, in dem Wissen, dass ich damit verletze. Ich habe es echt versucht. Ich wollte ursprünglich den Job weiter machen und dachte ich kann das trennen, aber ich kann es nicht. Diese Weiber widern mich nur noch an. Ich habe Dan gesagt, dass ich eine Pause brauche." kommt es postwendend von ihm.

"Mark, du weißt ganz genau, dass du aus diesem Job nicht einfach so aussteigen kannst. Glaubst du, du hilfst Jana damit, wenn sie dich auf dem Friedhof besuchen muss? Oder was willst du ihr erklären, wenn sie zu dir ins Krankenhaus kommt, weil du ins Koma geprügelt wurdest? Wenn sie von dem Job erfährt, ist sie eh weg." mache ich ihm meinen Standpunkt klar.

"Darüber habe ich auch schon nachgedacht.

Aber sind wir mal ehrlich:

Wie lange wollen wir diesen Job noch machen?

Okay, seit einem Jahr funktioniert das ganz gut. Es hat eine Zeit lang auch echt Spaß gemacht, aber willst du mit 40 immer noch Single sein und jedes Wochenende diese Weiber beglücken? -

Also ich bin an dem Punkt angekommen, dass ich das nicht mehr will. Selbst, wenn es mit Jana nicht klappt, werde ich nicht wieder einsteigen. Ich habe genug zur Seite gelegt für ein nettes Leben und jetzt möchte ich einfach nur Leben. Und wenn es bedeutet, dass ich dafür Monatelang im Krankenhaus liegen muss, dann ist es so." redet Mark weiter.

"Mann, du bist dir da ganz sicher? Keine Frau bleibt, wenn sie erfährt, dass du dich für Sex hast bezahlen lassen. Ist dir das alles Wert?"

"Ja, dieses Risiko gehe ich ein. Wenn ich ehrlich bin, spiele ich mit dem Gedanken alles Jana zu erzählen und sie entscheiden zu lassen, ob sie bleibt oder geht!"

"Mark, nein! Du machst einen Fehler, Junge.

Ich habe heute Nacht mit Dan telefoniert. Er wollte mir deine Stammkundin für heute Abend andrehen. Er war mächtig angepisst, weil du den Job abgelehnt hast." setze ich nun an.

"Und übernimmst du sie?"

"Nein. Ich habe abgelehnt."

"Warum?" fragt er mich aus.

"Ach, ich weiß auch nicht. Anna lag noch bei mir im Bett und irgendwie hatte ich ein schlechtes Gewissen in ihrer Gegenwart einem Betthäschen zuzustimmen. Sie kennt Dan und hat mit ihm eine Vorgeschichte. Im Grunde scheint sie ihn zu hassen. Ihr Gesicht spracht Bände, als ich nach dem Gespräch zu ihr gesehen habe. Sie ist einfach aus meinem Zimmer gegangen."

"Warte. Überspiel den wichtigen Teil nicht: Anna hat eine Vorgesichte mit Dan? Was ist da gelaufen? Was weiß sie? Das hätte ich ihr echt nicht zugetraut. Das Mädchen hat es ja faustdick hinter den Ohren!"

Und zum Glück klingelt jetzt die Schulglocke, sodass wir uns in den Klassenraum begeben. Ich will Mark definitiv nicht erzählen, was Anna mir erzählt hat. Dennoch habe ich das Gefühl, dass Anna mir nicht alles erzählt hat. Dan würde wegen so einer Lappalie nicht seine Klappe halten, wenn er mir nichts erzählt, gibt es etwas zu erzählen.

"Wir reden heute Mittag, wenn wir deinen Wagen abholen, weiter." spricht Mark nun meine Befürchtung aus. Immerhin habe ich bis Mittag Zeit mir etwas zu überlegen....


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Das Buch hat 400 Reads geknackt.

Ihr seid die Besten, danke :-)


No risk, no Fun (beendet, in Überarbeitung) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt