Das Telefonat

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Überlass mir die Führung und ich verspreche dir, du wirst diese Entscheidung nicht bereuen. Wir können nett ausgehen, uns mit Mark und Jana treffen und einfach Zeit miteinander verbringen. Der Rest ist eine angenehme Nebensache und ergibt sich von allein.

Lass uns langsam zurück gehen, meine Mutter hat sicher schon das Mittagessen fertig, außerdem Schulde ich Mark einen Anruf. Danach machst du dich hübsch und wir gehen abends zusammen weg."

Und so gingen wir schweigend nebeneinander zurück, während meine Hand auf ihrer Hüfte ruhte. Es war angenehm ihre Nähe zu spüren und sie schien es zu genießen.

Um unsere Situation nicht noch komplizierter zu machen, nahm ich meine Hand weg bevor wir das Haus betraten.

Ich schenkte ihr ein kurzes Lächeln und ging dann in mein Zimmer.

Leider kommt jetzt der Ernst des Lebens. So nehme ich mein Handy und wähle die Nummer.

Es klingelt drei man ehe Mark dran geht:

"Jake, verdammt. Ich habe schon versucht dich zu erreichen."

"Sorry Bro, ich hatte mit Anna ein ernstes Gespräch zu führen und habe mein Handy im Zimmer vergessen." Die Tatsache, dass ich es gezielt nicht mitgenommen habe, lasse ich mal außen vor.

"Ernste Gespräche, ja? So nennt man das also heutzutage." Durch seine Stimmlage weiß ich genau, dass er gerade verzweifelt versucht sich das Lachen zu verkneifen. Der Arsch denkt wir hätten mit einander gevögelt.

"Aber eins musst du mir schon lassen: Ich bin verdammt gut!!! Jetzt hast du alle deine Antworten, die du nicht bekommen hast. Allerdings weiß ich jetzt nicht wirklich, was ich denken soll." Mir ist klar, dass er überfordert mit den Enthüllungen heute Nacht ist, allerdings geht es mir nicht anders. Ich habe an vieles gedacht, aber definitiv nicht an dieses Ergebnis.

"Du hattest so verdammt recht mit deiner Vermutung, Mark."

"Komm, lass das Geschleime und erzähl mir lieber, was jetzt mit unserem Plan ist!"

Das lasse ich mir nicht zweimal sagen und erzähle ihm von dem Gespräch mit Anna vorhin. Natürlich lasse ich gewisse Details aus, aber er verdient es die Wahrheit zu wissen. Somit ist ihm jetzt bekannt, dass ich mit ihr eine offene Beziehung führe und sie in das Geschäft einsteigen will.

"Holy shit. Jake, das wirst du doch wohl nicht zulassen, oder?"

"Ach fick dich Mark. Was soll ich denn sonst machen? Ich habe ihr angeboten sie zu finanzieren, sie hat es abgelehnt.

Ich bin nicht ihr Vater und auch nicht in der Position ihr Befehle zu erteilen. Wenn ich jetzt Druck mache, dann kann ich sie vergessen.

Ich sage es ja nur ungern, aber ich liebe diese Frau!" Die Verzweiflung in meiner Stimme ist definitiv zu hören.

Ich will diese Frau und ich will sie nicht mit anderen Männern teilen, aber ich kann sie zu nichts zwingen. Bevor ich sie gar nicht habe, habe ich sie lieber im Bett, auch wenn es hart ist zu wissen, dass ich nicht der Einzige bin.

"Hör mal: Ich habe da eine Idee. Ich weiß nicht, ob mein Plan aufgeht, aber zu verlieren hast du eh nichts.

Also hör zu:

Du kannst ihr auch die schlechten Seiten des Jobs verdeutlichen. Nicht alle Männer nehmen Rücksicht, nicht alle Männer sind nett und erst recht nicht alle Männer lassen sich Wiederworte gefallen.

Außerdem solltest du betonen, dass sie bevor sie einen Job bekommt, eine Nacht mit Dan verbringen muss. Ich danke, dass ihr das gewaltig gegen den Strich geht.

Zeig ihr die negativen Seiten. Vielleicht will sie dann selbst nicht einsteigen."

"Solche Ideen können auch echt nur von dir kommen!

Wie stellst du dir das vor?

Ich ficke sie und erwähne nebenbei, dass ein anderer sie vielleicht härter ran nimmt.

Oder soll ich einfach danach mal eben beim Kuscheln sagen, dass sie ja noch dran denken soll Dan zu ficken?" Eigentlich finde ich diese Idee ja gar nicht so schlecht, aber ich habe definitiv keine Lust mit ihm über mein künftiges Sexleben zu sprechen.

"Och, Jake. Setz einfach deine Fantasie ein. Dir wird schon was passendes einfallen.

Dennoch hast du mir noch nichts zu meinem Angebot gesagt."

"Bevor ich darauf eingehe, will ich dir etwas anderes sagen. Ich steige aus unserer Wette aus!

Es war von mir nicht geplant, dass Gefühle aufkommen und wenn sie von unserer Wette erfährt bin ich am Arsch."

"Du wirst ja sogar noch zum Weichei. Ist ja gut, vergeben und vergessen."

"Und jetzt zum Wesentlichen:

Wie du ja schon gehört hast, will sie den Job. Ich habe quasi ihre Erlaubnis meinen Job weiter zu führen. Ich werde jetzt deine und meine Stammkundschaft übernehmen. Du kannst sagen, dass du aussteigst und setzt dich ab. Sollte Anna, wie ich hoffe, nicht bei Dan anfangen, dann habe ich eine Fluchtmöglichkeit mit ihr - zu dir.

Mit dieser Lösung bist du jetzt schon raus und ich kann nachkommen."

"Jake du bist der Beste. Meine Türen stehen dir jederzeit offen."

Und nach diesen Worten beende ich das Telefonat.



No risk, no Fun (beendet, in Überarbeitung) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt