Die Bar

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Nachdem sowohl Anna, als auch ich, fertig waren, fuhren wir zur Bar. Die Bar liegt am Stadtrand, ist relativ groß und hat neben einem Billardtisch, einer Dartecke noch eine kleine Tanzfläche, die aber meist nur von den Mädels genutzt wird. Der komplette Raum ist in ein blaues Licht getaucht. Heute ist diese fast leer, was natürlich daran liegt, dass wir Montag haben.

"Hey zusammen." grüße ich meine Freunde, die alle schon da sind und blicke Mark dankbar an, da ich ihm zu verdanken habe, dass ich den Abend nicht Zuhause verbringen muss. "Chantal walte deines Amtes!" ich habe den Satz noch nicht ganz ausgesprochen, da zerrt sie Anna schon in Richtung Toiletten, während Jana ihr folgt.

Mark schaut den Mädchen hinterher "Ob wir die noch wieder erkennen, wenn Chantal mit ihr fertig ist?" "Sie kann man nicht verändernden. Ich hoffe nur, die lassen sich viel Zeit."

Mark: "Komm ich gebe dir ein Bier aus und wir spielen eine Runde Billard, wie immer mit Einsatz versteht sich." wie ich dieses Spiel liebe....

Der Gewinner entscheidet dann immer was der Verlierer zur Strafe macht, da ich aber nur selten verliere, macht es immer Spaß.


Anna's POV

"Also eigentlich will ich gar keine Schminke!" aber die beiden hören mir gar nicht zu.

"Sag mal, was läuft da zwischen dir und Jake? Du bist definitiv nicht sein Beuteschema und normalerweise bringt er keine Mädchen hierher, sondern nimmt welche von hier mit nach Hause!" fragt mich Jana.

Chantal entgegnet ihr etwas, aber ich höre gar nicht mehr zu. Ich habe nur zugestimmt, weil ich mitbekommen habe, dass er sonst nicht gehen darf. Und das letzte was ich will, ist ihn als Feind zu haben. Während ich im Selbstmitleid versinke, landet eine Tonne Schminke in meinem Gesicht. Was ich will interessiert hier niemand.

"Das reicht jetzt!" rufe ich laut aus, damit die beiden endlich Ruhe geben. "Erstens: In meinem Gesicht ist genug Schminke, sodass keiner von euch Sorge haben muss, ich würde wieder erkannt werden. Das ist doch das, was ihr damit bezwecken wolltet, hab ich recht? Zweitens: Keine Sorge, ich mache euch schon keine Konkurrenz, Jake hasst mich. Ich bin nur hier, weil seine Mutter das will!" und mit diesen Worten stampfe ich wütend zu Jake.

Im großen Raum angekommen muss ich fest stellen, dass diese am Billardtisch sind. In dem Moment ruft auch schon Jake: "Das kannst du nicht machen Alter! Alles, nur nicht das." "Hast du Angst zu versagen?" entgegnet Mark lachend. Als die Beiden mich sehen, verstummen sie plötzlich. Mich würde es brennend interessieren, worum es bei dieser Auseinandersetzung ging, aber so viel Mut besitze ich nicht ihn danach zu fragen.

Bisher habe ich mich von solchen Leuten ferngehalten, weil meine Mutter meinte, dass sie einen schlechten Einfluss auf mich hätten. Meine Mutter tut alles für mich und ich wollte nie undankbar erscheinen und habe versucht sie stolz zu machen.

Langsam gehe ich zu den beiden und mache das, was ich am besten kann - schweigen.


Jakes POV

Und wenn man vom Teufel spricht...

Hoffentlich hat sie das Gespräch nicht mitbekommen. Verdammte Schieße, warum muss ich auch ausgerechnet heute verlieren. Mark schaut mich schon frech grinsend an. Dieser verdammte Mistkerl! "Anna, willst du vielleicht auch eine Runde spielen?" sage ich hoffentlich ruhig an sie gerichtet. "I-ich kann n-nicht Billard spielen" schon wieder höre ich sie stottern. Das wird doch nie was, so verklemmt, wie die ist....

"Das ist nicht so schwer. Ich erklär' es dir." Wie ich im Kreis kotzen könnte, dass ich so nett zu ihr sein muss.... "N-na gut." Gott sei Dank, sie lässt sich darauf ein.

Langsam erkläre ich ihr daraufhin die Regeln. "So nun bekommst du das Queue. Ziele einfach auf die weiße Kugel und versuche dabei dafür zu sorgen, dass eine der anderen Kugeln, außer der Schwarzen im Loch landet." weise ich sie an. Sie zielt und - welch ein Wunder - stoßt daneben.

"Komm, versuche es noch einmal." sage ich ihr und greife vorsichtig von hinten nach ihrem Arm. "So" sage ich und führe ihre Hand. Sie zitiert am ganzen Körper, also wenn so eine Berührung für sie viel ist, dann wird das mehr als nur eine Strafe für mich sein sie ins Bett zu kriegen. Warum muss Mark der Idiot sich auch ausgerechnet so eine Strafe für mich ausdenken?

Natürlich habe ich mit ihrer Hand getroffen und eine halbe ist im Loch versunken.

"Wie wär's wenn wir zusammen gegen Mark spielen? Ich helfe dir ein wenig und du kannst etwas üben. Das macht echt Spaß!" rede ich an Anna gerichtet. Was ist denn heute mit mir los? Sonst Frage ich die Mädels doch auch nicht nach ihrer Meinung. Ohne ihre Antwort abzuwarten, positioniere ich mich hinter ihr, um den nächsten Stoß auszuführen.

"Wir sind nochmal dran, wir haben die Halben." Vielleicht wird sie im Laufe des Spiels auch etwas lockerer. Normalerweise gebe ich den Weibern einfach ein Drink aus, damit sie lockerer werden, aber bei ihr wäre das wohl keine gute Idee.

Immer wieder suche ich im Spielverlauf ihre Nähe und jedes Mal aufs Neue lässt sie es zu und versteift sich dabei. Sie scheint nicht viele körperliche Zärtlichkeiten bisher bekommen zu haben. Das Spiel ist nun zu Ende und wie sollte es auch anders sein? - wir haben verloren.

"Jake, können wir bitte fahren?" unterbricht sie meinen Gedankengang. "Okay, ich zahle nur kurz. Du kannst schon mal zum Auto vorgehen." Nachdem ich mich davon überzeugt habe, dass sie die Bar erlassen hat, zahle ich die Drinks.

"Mark, da hast du dir eine verdammte Strafe einfallen lassen. Junge das wirst du noch bereuen. Ich werde sie zu jeder Party zerren, bis ich sie rumgekriegt habe und sie wird nicht nur mir die Tour versauen, sondern auch dir. Mit ihr hält es kein Mädel 30 Minuten aus, sogar Cantal, die vorgewarnt war, ist verschwunden!" Und mit diesen Worten verließ ich das Lokal.

Am Parkplatz angekommen, sperre ich das Auto auf und setzte mich rein. Anna tut es mir schweigend gleich.

"Ich hoffe du hast Spaß gehabt." sage ich, während ich ihr in die Augen blicke. Es ist das erste Mal, dass ich ihre Augen bewusst betrachte. Sie sind so schön und glänzen, sodass ich mich darin spiegeln kann. Bevor sie mich beim Starren erwischt, starte ich den Motor und fädle mich in den Verkehr ein. "Billard war lustig, danke fürs mitnehmen. Ich weiß, dass du mich nur wegen deiner Mutter eingeladen hast, aber ich danke dir, dass du mich nicht wie Luft behandelt hast." Es ist unglaublich, in einem Moment kann sie kein Wort sagen ohne zu stottern und im anderen Augenblick kriegt sie ganz locker so eine Aussage hin, als wäre es für sie selbstverständlich. Ich nicke nur als Antwort. Die restliche Fahrt verläuft ruhig. Bevor ich den Motor am Ziel ausschalte, sage ich an sie gerichtet:" Du wohnst ja noch paar Tage bei uns, vielleicht begleitest du mich nochmal.""Nur, wenn ich nicht durch die Schminkhölle Chantals muss." entgegnet sie lachend und zwinkert mir zu, anschließend verschwindet sie in Richtung Zimmer. Irgendwie ist sie nach diesem Abend wie ausgewechselt.

Nun folge auch ich ihr die Treppen nach oben und machte mich glücklich fertig fürs Bett.

No risk, no Fun (beendet, in Überarbeitung) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt