No risk, no Fun (beendet, in Überarbeitung)

Der Job

Am nächsten Tag fühle ich mich eigentlich ganz gut, zum Glück hatte ich auch gestern nicht viel Getrunken.

"Morgen" rufe ich an Mutter und Anna gerichtet, die gerade gleichzeitig die Küche betreten. Wow, es ist das erste Mal seit ich volljährig bin, dass ich vor Mitternacht Zuhause bin und auch das erste Mal seit Jahren, dass ich morgens vor meiner Mutter am Frühstück sitze. Meine Mutter scheint gerade die gleichen Gedanken zu haben, zumindest deute ich ihren Ausdruck so.

Nachdem Mom Anna nach dem gestrigen Abend ausgefragt hat, beenden wir unser Frühstück und fahren mit meinem Auto zu Schule.

Auf dem Schulparkplatz herrscht mal wieder reges Treiben. In der Ecke erkenne ich Mark, der sich wohl offensichtlich mit Jana vergnügt. Deren Lippen kleben so aneinander, dass er mich nicht einmal bemerkt. Annabelle ist schon vorgegangen und hat sich vor dem Schulgebäude zu den Strebern gesellt. Also bleibt mir wohl nichts anderes übrig, als mich schon mal in den Klassenraum zu begeben. Wahrscheinlich treffe ich dort die anderen Jungs an.

Da geh ich einmal früher und schon hat Mark eine am Start...

Während ich überlege, wie Mark es wahrscheinlich geschafft hat mit Jana in der Kiste zu landen, klingelt es auch schon. Nach und nach trudeln alle ein, nur Mark und Jana fehlen. Anscheinend sind die beiden so beschäftigt, dass sie wohl nicht gemerkt haben, dass der Unterricht begonnen hat. Leise schleicht sich ein Lächeln auf meinen Lippen ein. Das ist mir schon einmal mit Chantal passiert.

Da ich keine Lust darauf habe, dass der Stuhl neben mir den ganzen Tag leer bleibt, schreibe ich Mark kurz. Weitere fünf Minuten vergehen, bis die Beiden auch mal eintrudeln. Mit einer Entschuldigung an den Lehrer gerichtet, setzen sie sich auf ihre Plätze. Ich fasse es nicht: Die beiden haben es noch einmal für nötig gehalten nacheinander reinzugehen. Wenn ich mich so umschaue, scheint wohl jetzt jedem in der Klasse klar zu sein, was die Beiden zusammen getrieben haben. Das Getuschel ist kaum zu überhören.

Ich schiebe Mark einen Zettel mit der Inschrift "Hey, so wie ich gesehen habe, wirst du wohl heute Nacht viel Spaß gehabt haben." rüber.

Ich schaue unauffällig zu Mark der beim Lesen auf einmal bis über beide Ohren lächelt. Irgendwas ist heute anders, als all die Male, wo Mark mir über seine neue Errungenschaft erzählt hat. Auf einmal habe ich einen Zettel in der Hand. "Es ist nicht so, wie du denkst. Ich bin mit ihr seit gestern zusammen und wir haben die Nacht jeweils im eigenen Bett verbracht."

DAS ist nicht mein Kumpel, so wie ich ihn kenne. Mein Kumpel geht keine Beziehung ein. Und dann auch noch ausgerechnet mit Jana, einer von Chantals Gefolge. Diese wollen doch nur die Jungs ausnehmen. Aber der wird schon wissen was der tut. Aus dem Augenwinkel sehe ich, wie Mark leise von sich hin lacht. Der kennt mich nur zu gut und kann sich sicher vorstellen, worüber ich gerade grüble. Ich nehme mir vor ihn bei Gelegenheit dazu zu befragen und versuche, leider vergeblich, mich der Rest des Schultages auf den Unterricht zu konzentrieren.

Nach dem Unterricht bin ich heute allein nach Hause gefahren, da Anna noch eine AG hat. Diese Autofahrt wollte ich genießen und habe die Musik richtig aufgedreht. Die letzten zwei Tage habe ich immer darauf verzichtet, weil Anna dabei war.

Man, was ist mit mir nur los? Ich habe endlich mal Ruhe vor ihr und zerbreche mir trotzdem mein Gehirn über sie.

Kaum war ich in meinem Zimmer angekommen, klingelte mein Handy - Dan. Genau Das brauchte ich, um mich von diesem Scheiß zuhause abzulenken.

"Hey Dan. Was gibt's?"

"Ich hab einen Job für dich!"

"Wann und wo Dan?"

"Genau das, was ich hören wollte Jake. Bei mir in einer Stunde?"

"Ich werde da sein." und mit diesen Worten legte ich auf.

Nun stehe ich vor Dans Wohnung, nach dem ersten Klingeln reißt er die Tür auf. "Hey, Jake. Freut mich, dass du mir wieder Geld reinholst. Du bist mein bestes Pferd im Stall." höre ich Dan sagen.

"Immer wieder gern Dan, solange für mich genug rausspringt. Also wo geht's heute hin?" Inzwischen sind wir im Wohnzimmer angekommen.

Dan wohnt für einen Kerl echt modern, großer Flachbildschirm an der Wand, schwarzes Ledersofa, dunkler Vinylboden und weiße Wände. Ein Pinup Girl ziert die Wand über den Sofa. Alles ist aufgeräumt, selbst die Zeitschriften am Couchtisch sind ordentlich gestapelt.

"Also heute wirst du eine 18-jährige auf einen Ball in Amsterdam begleiten. Du kriegst von mir den Mercedes für die Fahrt. Vereinbart ist, dass du dich um ihr leibliches Wohl in jeglicher Form kümmerst und zusiehst, dass sie einen positiven Eindruck bei den Besuchern des Balls hinterlässt. Und noch was - Lucy spielt gern mit Männern. Du musst zusehen, dass du der Einzige dort bleibst, mit dem sie spielt." erklärt Dan mir den Auftrag.

Ja ihr habt richtig verstanden, ich arbeite in einer Escortagentur. Ich werde von gelangweilten und oft auch einsamen, reichen Frauen bis 30 (ich durfte meine Kriterien für die Auswahl nennen und das Alter, war eins meiner Kriterien) für offizielle Anlässe gebucht und erhalte für die intime Nacht, wenn dies gewünscht wird, einen dicken Bonus. Meine Eltern sind zwar finanziell gut gestellt, aber weil ich mein Leben nicht nach ihren Vorstellungen lebe, erhalte ich von ihnen keine finanzielle Unterstützung. Dieser Job ermöglicht mir meine Freiheit zu leben und ich kann nebenbei noch was bei Seite schaffen. Da ich nie auf etwas Festes aus war, genieße ich diese Nächte auch teilweise. Mark weiß von meinem Nebenverdienst und jobbt ab und zu selbst in der Agentur. Ich bin gespannt, wie lange es dauert bis Jana das rausbekommt. Dieser Job lässt sich mit einer Beziehung nicht vereinbaren.

Dan kommt gerade mit den Schlüsseln für den Mercedes um die Ecke, die ich zusammen mit dem DIN-A-4-Umschlag mit den Details, entgegennehme. Anschließend verlasse ich seine Wohnung.

Natürlich ist auf Dan, wie immer, verlass. Er hat den Wagen bereits vor der Tür geparkt, sodass ich nur noch meine gepackte Tasche aus meinem Audi hole und den Mercedes in den Verkehr lenke.