Das Waldhaus

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Jake's POV

Nach einer einstündigen Fahrt, bin ich jetzt an diesem Haus angekommen. Es steht mitten im Wald, umgeben von hohen Fichten, kaum Licht dringt durch die Kronen.

Das Haus ist aus Holz und nicht allzu groß. Die Fassade ist bläulich gestrichen, wobei die Farbe bereits stark abblättert.

Frau Lang hat mit ihrer Aussage nicht übertrieben, es ist tatsächlich sehr heruntergekommen. Das Holz beginnt zu zerfallen, die Fenster sehen stark angegriffen aus und auch die Tür scheint nur gerade so noch zu halten.

Ich ziehe den Schlüssel aus dem Zündschloss und verlasse das Auto. Ich mache mir nicht die Mühe es abzuschließen, hier gelangt kein Mensch hin.

Möglichst leise gehe ich zu einem der Fenster und spähe herein. Ich kann keine Menschen oder Bewegung erkennen.

Also gehe zur Tür und klopfe zaghaft.

Ich warte einige Zeit, die mir wie die Ewigkeit vorkommen und niemand öffnet mir.

Zögerlich wiederhole ich den Vorgang, jedoch wieder keine Reaktion.

Meine Gedanken überschlagen sich. Ich stehe hier im Niemals-Land, ohne Handyempfang, ohne Schlüssel....

Ich greife in meine Jackentasche und beförderte die Zigarettenschachtel zu tage.

Ich zünde mir eine Zigarette an und ziehe kräftig daran. Dan überschüssigen Rauch stoße ich anschließend in die Luft aus.

Während ich rauche, versuche ich mir zu überlegen was ich nun tun soll.

"FUCK!!!" brülle ich laut in den Wald hinein.

Es war vielleicht nicht so schlau meiner Wut freien Lauf zu lassen. Wenn hier jemand in der Nähe war, weiß derjenige definitiv Bescheid.

Prompt landet die Zigarette auf dem Boden und wird von meinem Fuß ausgedrückt.

Nachdem ich aus dem Kofferraum eine Brechstange geholt habe, gehe ich nochmals zur Tür und überwinde das Vorhängeschloss mit wenig Mühe.

Im Inneren angekommen, versuche ich mich zuerst zu orientieren. Es ist ein einziger riesiger Raum und in der Mitte des Zimmers ist ein Kamin, ein Sofa und ein Sessel stehen davor.

In der hinteren Ecke steht noch ein Doppelbett. Abgerundet wird das Ganze mit einer Vitrine, samt Geschirr als Inhalt und einem Schrank. Die Möbel sind mit durchsichtiger Folie abgedeckt, wahrscheinlich um Staub abzuhalten.

Also Luxus ist etwas anderes.

Die tägliche Hygiene wird wohl am See erfolgen müssen. Dieser ist in Sichtweite des Hauses.

Die Möbel sind weitergehend stark verstaubt, alles außer dem Sessel. Der Staubberg auf dem Sessel fehlt. Die Folie ist nicht entfernt, jedoch eingedrückt. Jemand war hier und hat darauf gesessen.

Ich kann nur hoffen, dass derjenige wiederkommt. Vor dem Haus konnte ich keine Autospuren erkennen. Ich frage mich wie die Person her kam, zu Fuß ist das unmöglich, das wäre ein Tagesmarsch.

Da ich niemand anrufen kann und der Weg hierhin sehr weit ist, beschließe ich bis zum Abend zu warten. Wenn Anna sich hier versteckt, dann wird sie zum Übernachten kommen. Sollte am Abend niemand da sein, fahre ich wieder zurück.

Das ist meine letzte Spur.

Also krame ich mein Handy hervor und spiele ein wenig damit. Viel kann ich ohne Netz und Internet nicht machen, aber die beschissenen Handyspiele lassen wenigstens die Zeit vergehen.

*Zeitgleich bei dem Pärchen*

Mark's POV

(neues Highlight, ich weiß :-) )

"Verdammt Scheiße." brülle ich während ich im Wohnzimmer auf- und ablaufe.

"Honey, beruhige dich. Ihnen wird nichts passiert sein. Er wird sie schon finden." versucht Jana mich aufzumuntern und schlingt ihre Arme von hinten um mich.

"Jana, du hast doch keine Ahnung." leider werde ich bei diese Aussage lauter als gewünscht. Natürlich hat sie bisher nur wenig von unseren Geschäften mitbekommen.

"Dann klär' mich auf!" schreit sie zurück und entlässt mich aus ihrer Umarmung.

"Jana, das willst du alles nicht wissen."

"Was ist so schlimm daran, dass Dan Anna sucht?

Ich weiß, ich hatte dir nach der Party bei ihm versprochen keine Fragen zu stellen, jedoch habe ich meine Meinung geändert. Ich will wissen was hier vor sich geht."

"Verdammt Jana, Dan ist gefährlich. Er dreht krumme Dinger und ist kein ungeschriebenes Blatt. Anna ist überall besser aufgehoben als bei ihm."

"Okay, angenommen ich glaube dir diese Story, was ich nicht behaupte, weil Dan zwar ein Arschloch ist, aber bestimmt nicht kriminell, was war das an dem Abend für eine billige Annakopie?"

"Schnecke, manchmal findest du die unpassendsten Augenblicke für solche Themen.

Das Mädchen auf der Party war Amber, süße 18 Jahre alt. Wie du an dem Alter schon erkennst, haben die beiden nicht nur eine gewisse Ähnlichkeit, sondern auch das gleiche Alter. Amber ist ihre Halbschwester und arbeitet für Dan. Dan wollte Anna zusätzlich ins Boot holen, um eine Zwillingsnummer den Kerlen für gewisse Dienste bieten zu können. Scheinbar ist sowas gefragt."

Wie oft habe ich dir gesagt, du sollst mich nicht Schnecke nennen?

Bei deinen gewissen Diensten, sprechen wir da von Prostitution?"

"Auch"

"Und was war jetzt an deinem Telefonat vorhin so schlimm, dass du so aufgebracht bist?"

"Jake hat mich gebeten etwas über Annas Vater in Erfahrung zu bringen.

Bei dem Telefonat habe ich rausgefunden, dass ihr Vater und Dan Feinde sind. Ihr Vater ist ein hohes Tier beim Drogenhandel, genau gesagt wohl sowas wie die rechte Hand vom Boss.

Dan ist äußerst schlecht auf ihn zu sprechen. Anscheinend hat die Tatsache, dass er Amber hat nicht zum gewünschten Erfolg geführt, also versucht er seinen Willen über Anna durchzusetzen."

"Aber was will er?"

"Das weiß ich auch nicht."

"Ich würde ja gern Jake vorwarnen, aber er hat dort keinen Empfang.

Leider ist Jake auch in Gefahr, weil er als ein Mann von Dan, die Tochter von Blade knallt."

"Jake, ein Mann von Dan?"

"Gott bist du naiv Jana. Wir arbeiten beide für ihn. Wir wollen hier nicht nur wegen dem Studium weg, wir wollen aussteigen. Und du und Anna wart der Grund für diese Entscheidung.

Und jetzt genug davon. Ich habe dir schon viel zu viel erzählt!" rufe ich aufgebracht.

"Letzte Frage: Weiß Anna von dem Ganzen?"

"Bis auf das über ihren Vater, ja."

No risk, no Fun (beendet, in Überarbeitung) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt