Ein Unglück kommt selten allein

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Es ist ein sehr ungewohntes Gefühl sagen zu können, dass man jetzt vergeben ist.

Ich frage mich, wie die Reaktionen in der Schule am Montag sein werden. Ich kann mir nicht vorstellen, dass auch nur irgendjemand diese Wendung erwartet hat.

Besonders Chantal dürfte wohl an die Decke gehen.

Nach einem ruhigen Nachmittag warte ich gerade im Wohnzimmer auf meine Freundin. Wir haben uns mit Mark und Jana verabredet und wollen in einen Club gehen.

Natürlich haben sich die Mädels das als Vorwand genommen, um nochmal shoppen gehen zu können. Heute muss meine Kreditkarte bluten.

Mir macht das aber gar nichts aus, weil ich weiß, dass das Ergebnis sich verdammt nochmal sehen lassen kann. Und heute werde ich mich definitiv nicht zurückhalten.

Immerhin hat mir die Frau gesagt, dass sie gern mit mir ins Bett möchte und seiner Freundin will man doch keine Wünsche ausschlagen, oder?

Allerdings muss ich zugeben, dass ich Dan sehr dankbar bin. Die letzten Jobs waren wirklich alle Jungfrauen und somit weiß ich was mich erwartet.

Vorhin hat sich Dan gemeldet. Ich habe für morgen wieder einen Auftrag. Noch habe ich es Anna nicht gesagt, was ich jedoch im Laufe des Abends ändern werde.

Ich bin so im Gedanken vertieft, dass ich mal wieder nicht gesehen habe, dass inzwischen jemand vor mir steht. Dieses Mal ist es Anna. Ich schaue auf und kann es nicht glauben. Es hat mir einfach die Sprache verschlagen.

Heute hat sie ein weißes Kleid an und obwohl weiß die Farbe der Unschuld ist, kann ich sagen, dass dieses Kleid alles andere als unschuldig aussieht. Das Kleid bringt ihre Oberweite perfekt zur Geltung, darunter befindet sich eine glänzende Schnalle. Abwärts der Oberweite ist das Kleid weitläufig und zum Schluss endet es uneben mit Ecken an den Seiten. Dieses Mal ist das Kleid länger, wenn auch nur geringfügig. Und die Leopardenpumps geben dem Outfit den letzten Schliff. Jana hat sich mal wieder selbst übertroffen, denn Anna wird das wohl kaum selbst gewählt haben.

Nachdem ich nun meine Sprache wiedergefunden habe, erlaube ich mir einen kleinen Spaß.

"Ich weiß ja, dass weiß die Farbe der Unschuld ist. Aber dieses Kleid wird dir definitiv nicht dabei helfen deine vor mir zu bewahren!" Ein leichtes Lächeln entweicht meinen Lippen.

"Dann hat es ja seinen Zweck erfüllt." antwortet sie mir.

Diese Frau verkörpert puren Sex. Ich würde sie am liebsten gleich in mein Zimmer zerren. Und sie scheint ihren Mut und eine freche Zunge für sich zu entdecken. Irgendwie macht mich das nur noch mehr an.

"Wir sollten gehen solange ich mich noch im Griff habe." Und mit diesen Worten umfasse ich ihre Hüfte und begleite sie zu meinem Wagen. Ein kurzer Blick in ihr Gesicht und ich erkenne ein Lächeln. Sie scheint sich sehr wohl in diesem Kleid zu fühlen.

Nachdem ich den Motor gestartet habe, lege ich meine rechte Hand auf ihren Oberschenkel und lenke den Wagen in den Verkehr ein.

"Ich habe morgen Abend einen Job. Ich kann dich vorher zu Mark und Jana bringen, wenn du möchtest." sage ich nun ruhig zu ihr, schließlich war es ihr Wunsch, dass wir beide diesen Job machen. Ich hoffe dennoch, dass sie die Eifersucht packt und sie vielleicht ins Grübeln kommt bezüglich dieser Situation.

"Okay, aber ich würde gern in meinem Zimmer bleiben. Ich möchte mich auf die Abi Prüfung vorbereiten." kommt es ganz ruhig von ihr.

Ich bin echt enttäuscht. Sie scheint absolut nicht eifersüchtig zu sein.

Nachdem wir unsere Freunde abgeholt haben und uns zusammen zum Club begeben haben, stehen wir nun an der Bar.

Der Club ist von außen eigentlich unscheinbar. Ein kleiner Eingang und eine Treppe, welche nach unten führt. Unten, vor dem Eingang, stehen zwei Türsteher und achten auf den Dresscode. Wenn man die Türsteher passiert hat, kommt zuerst ein schmaler, langer Gang, bis man dann mitten im riesigen Raum steht. Dieser wird mit blinkenden Lichtern relativ dunkel belichtet. Die Bar befindet sich auf der linken Seite. Oben gibt es noch einige VIP-Räume. Der Club ist mitten in der Innenstadt. Durch die Tatsache, dass er sie quasi im Keller befindet, gelangt dennoch kaum Musik nach draußen. Oft werden hier Motto- Partys, wie z.B. "60is" oder "Ladys Day" oder "Black and White", organisiert. Dann passt man das Ambiente dem Motto an.

No risk, no Fun (beendet, in Überarbeitung) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt