It's Here Again | Beatles Christmasstory

Pilzköpfe

Ich war wirklich vertieft, bis vier junge Männer in meine Kabine kamen. Ich sagte nichts, da ich wusste dass alles voll war und ich alleine den ganzen Platz nicht benötige. Sie waren aufgeregt. Außer Puste. Zwei setzten sich neben mich und gegenüber von mir. Ab und zu lugte ich über den Buchrand, da ich neugierig war, wer neben mir noch alles so in der Kabine saß. Als der gegenüberliegende mich ansah, versteckte ich mich sofort wieder. Sie hatten alle diese neue Frisur. Wie nennt man die? Pilzkopf oder so. Und sie hatten auch Anzug und Krawatte an. "Kuck mal Paulchen, die hat auch einen Pilzkopf. Sie is ein Beatle.", sagte der vor mir. Ich legte das Buch auf meine Oberschenkel und begann zu lachen. Er meinte meinen Pony. Dieser jenige hatte einen starken Liverpooler Akzent. "Entschuldigen Sie meinen Ehemann.", entgegnete der andere, "Ich bin Paul." "John.", sagte der andere und zwinkerte. "George." "Ringo", meldeten sich die beiden anderen auch noch zu Wort. "Ruby.", sagte ich kurz und verkroch mich wieder in mein Buch. Wieso starrt mich John so an? Er wurde von Paul gleich darauf aufmerksam gemacht. George lugte immer wieder in mein Buch hinein und Ringo scheint eine Rhythmus im Ohr zu haben. Er klopft ständig auf irgendetwas. "Spannend?", fragte ich mal George. Er zuckte kurz zusammen. "Eigentlich schon, ja." Ich hielt ihm das Buch hin: "Habe es schon einmal gelesen. Kannst gerne anfangen." Er nickte dankend und blättern auf Seite 1 zurück. John sah beim Fenster hinaus und linste zwischendurch wieder zu mir, bis ich ihn ansah. Es erklang Musik, die Ringo durch ein kleines Radio eingeschaltet hat. Ach, der gute alte Rock 'n Roll. Ich beobachtete auch die Schneeflocke, die immer mehr wurden. Der Wind wurde auch ungezogener. "Kommt ihr alle aus Liverpool?", fragte ich neugierig. Sie nickten und Paul äußert sich dazu: "Du aber nicht." "Nein.", erwiderte ich und fuhr mit meinem Finger auf der Kante des Fensters entgang. Langsam wurde mir auch wieder warm. Das blaue Pünktchenkleid und die daruntergetragene Bluse war nicht so warm wie das ganze aussah. Der Blütenkragen umspielte die weißen Punkte auf dem farbigen Untergrund.

"Paul, seit wann spielst du Gitarre?", fragte John den gerade verwirrten Paul. "Das habe ich mal, aber jetzt nicht mehr. Wieso?" "Die Gitarre gehört mir auf jeden Fall nicht.", entgegnete er. "Mir auch nicht. Hey Ringo, war eines deiner Reisegegenstände eine Gitarre oder ein Gitarrenkoffer?" Er hielt nur seine Hände unwissend. Ich sagte mal nichts, sondern hörte zu. Zur Abwechslung. Paul wollte nicht locker lassen und fragte weiter: "George hast du einen schwarzen Gitarrenkoffer mitgebracht?" Keine Antwort. "Erde an George." "Vergiss es.", forderte ihn John auf, "Ich werde sie mir mal ansehen." Ich verfolgte jede von Johns Bewegungen. Er legte den Koffer auf den Boden und öffnete die Schlösser mit einem Klacken. Er hob das schwarze Prachtstück begeistert heraus. "Gretsch. Nicht übel." "Nur weil es keine Rickenbacker ist.", sagte George abwertend und versteckte sich wieder hinter dem Papier. Begann John jetzt etwa zu spielen? Tatsächlich. Seine Finger flogen nur so vor den schnellen Akkordwechsel. Nun hat er mich wirklich beeindruckt. "Also wem gehört sie jetzt?", sagte Paul leicht sarkastisch, "Hat sie zu Ihnen gesprochen Dr. Lennon?" "Sie gehört mir.", flüsterte ich ein wenig schüchtern. "Du spielst?", nun war John überrascht. Ich nickte stumm. Er hielt sie mir hin. Ich lehnte danken ab. "Wieso nicht?" "Meine Finger sind zu kalt fürs spielen." "Ich wärme sie.", reif er wie aus der Pistole geschossen. Er wollte anscheinend unbedingt, dass ich win paar Noten erspiele.