Zak, Maureen, Linda, Martha

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Paul hat mir geraten mich da rauszuhalten. Es würde mir nur schaden und er möchte keine Krieg mit mir auch noch anfangen. Das habe ich getan, doch ich war nicht tatenlos.

Ich stand mit beiden Füßen in Liverpool. Vor der Haustür mit dem Schild Lennon. Ich klopfte und war wahnsinnig aufgeregt. Tante Mimi machte auf: "Liebes, schön dich wieder zu sehen. Ich liebe deine Lieder die im Radio laufen." "Danke. Ist John da?" "Da muss ich dich leider enttäuschen. Er ist vor einer Woche nach New York gezogen." "Ohhh....ähm, danke trotzdem." Ich ging und schlenderte ein wenig auf dem Fußgängerweg herum, als ich mit jemanden zusammenstieß. "Ringo!", schrie ich erfreut. "Ruby, aber was..." "Ich wollte zu John, aber der ist ja in New York." "Willst du zu mir auf einen Tee?" "Ja. Ich will jetzt mal von jemanden anderen wissen, was da passiert ist. Paul sagt mir nichts." Wir setzten uns in Bewegung. "Nimm es ihm nicht böse, er möchte nur nicht, dass du da auch mit hineingezogen wirst. Die Trennung war schon schlimm für ihn. Für uns alle." Wir bogen in ein kleines Haus ein. Gemütlich eingerichtet. Ich konnte ein Kind etwas brabbeln hören und eines schrie. "Maureen ich bin wieder zuhause. Ich hab noch eine Freundin im Schlepptau." Eine junge Frau ungefähr mein Alter mit schwarzem Haar kam um die Ecke. Sie hatte einen kleinen Jungen auf dem Arm. Ein weiterer stürmte um die Ecke und klammerte sich an mein Hosenbein. "Das ist Zak.", Ringo deutete auf den Kleinen an meinem Bein. Ich durchwuschelte Zak die Haare und er ließ mich lachend los. Ich gab Maureen die Hand und Ringo nahm mich mit sich in die Küche.

Bei einer Tasse Tee verstand ich John's Reaktion. "George hat langsam angefangen zu sagen, er fühle sich unfair behandelt. Paul und John's Streitereien wurden immer härter. Irgendwann wurde bei den Songs gezweifelt. Einen Tag später, als Paul dich um Hilfe gebeten hat, hat John uns einen Teil seines neuen Songs vorgestellt. George und John sich in die Haare geraten und nach dem Satz von George, er seie nutzlos ohne McCartney, hat er uns gesagt, er steigt aus. Paul kam 2 Minuten später mit einer Anklage um die Ecke und die Band war hinüber. Alle gingen ihren eigenen Weg. Paul wird zum Säufer auf einem Bauernhof in Scottland und ertränkt die Dinge in Alkohol. Ich versuche eine Band aufzubauen, wie auch George und John lebt mit Yoko in New York."

Das brachte mich wirklich weiter. Ich wäre auch gegangen, wenn jemand so etwas zu mir gesagt hätte. Ringo half mir wirklich weiter. Nach einem netten Plausch, bin ich nicht zurück nach London sondern weiter nach Scottland. Ringo hat mir die Adresse gegeben.

Beinahe hätte mich dieser riesige Schäfermischling umgerannt, hätte ihn eine blondhaarige Frau nicht zurückgepfiffen. Es war wunderschön in Scottland. Lange Felder. Steinmauern als Zäune und hier und da ein Bauernhof im rustikalen Stil. Ich ging auf die Frau zu. Mit einem Gitarrenkoffer in der Hand. "Hey.", begrüßte sie mich, "Kann ich irgendwie helfen?" "Ist Paul zuhause." "Ja, wieso?", sie wirkte ernst und leicht misstrauisch. "Ich bin Ruby Evans. Ich muss mit ihm reden, wegen den Beatles." Ihre Miene wurde entspannter: "Natürlich. Kommen Sie." Mit dem Hund und mir, gingen wir nach drinnen.

"Paul du hast Besuch.", schrie sie und schnappte das Hündchen am Halsband. Was ich zu sehen bekam, war erschreckend. Schulterlange Haare, Vollbart, dunkle Augenringe. Er zog eine Alkoholfahne mit sich. "Hey Ruby.", sagte er gequält. "Hey Paul.", ich zwang ihn in eine Umarmung. Er sah so aus, als würde er sie brauchen. Sein Hund begann seine Hand abzuschlabern, als wir uns lösten. "Bezauberndes Ding.", sagte ich sarkastisch angehaucht. "Das Martha und meine Frau Linda." "Schön Sie kennen zu lernen.", ich gab ihr die Hand. Sie nickte nur.

"Lass uns spielen. Ich brauch das jetzt und du auch.", sagte ich, als wir uns zu einer Tasse Tee in die Küche gesetzt hatten. "Nein, daraus wird nichts." "Wie lange hast du nicht mehr gespielt?" "So um die 3 Monate." "Was? Und gesungen?" "Kein Wort." "Dann wird es Zeit.", ich zog ihn mit mich in das Wohnzimmer, wo meine Gitarre war. "Das ist eine schlechte Idee.", quengelte er, als er die Gitarre bekam. "Ich hab den ganzen Tag Zeit.", sagte ich und stämmte die Hände in die Hüfte. Linda lehnte in der Tür und neben ihr saß Martha. Ganz still. Doch Linda blieb nicht lange da und setzte sich an das Klavier. Sie sah ihren Ehemann hoffnungsvoll an, der nur verwirrt fragte: "Du kannst Klavier spielen?" "Natürlich." "Na super.", freute ich mich für die beiden, "Dann könnt ihr gemeinsam Musik machen. Habt ihr noch eine zweite Gitarre im Haus?" "Gleich in der ersten Tür im oberen Stock ist das Musikzimmer. Da müsste eine sein.", sagte Linda.

Da bin ich mal 5 Minuten im Instrumentenparadies gewesen, da hat Paul auch schon fast einen Song komponiert. "Der Text fehlt noch. Die Akkorde stehen.", sagte er mir mit glitzernden Augen.

"Mach was aus dem Song. Geh ins Studio. Du kannst auch nach London kommen, ich helfe dir, doch zuerst hörst du auf deine Frau. Rasier dich, schneide die Haare und Finger weg vom Alkohol." "Ja, Sir." Ich drückte ihn noch einmal fest. Was hat John eigentlich angerichtet? Seht ihn euch an. Er hat sich innerlich zerfleischt.

It's Here Again | Beatles ChristmasstoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt