I Miss You

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"Danke, dass ihr alle gekommen seid. Alle die meinen geliebten John auf ihren Weg begleitet haben.", sie stellte das Gefäß ab, zog die weiße Plane am Boden weg. Ein großes Steinmosaik erschien. In der Mitte Imagine. Rund herum schwarze und weiße Steine. Es war wunderschön. Respekt an den, der es entworfen hat.

Sie begann zu weinen und nahm die Urne wieder. Der kleine Junge legte Blumen hin und der andere stellte eine Kerze auf.

Yoko ging mit den Jungs und ich sah noch lange auf das Imagine, bis George mich zurückholte: "Eigentlich solltest du diese Urne haben." "Nein." "Wieso nicht?", fragte er verwirrt. "Ich hab da was viel besseres." "Und was?" Ich deutete auf mein Herz und danach auf meine Narbe an meiner Augenbraue: "Ich habe ihn im Herzen immer bei mir. Die Liebe ist unsterblich." Er ließ diese Worte einfach so stehen. Ich flüsterte noch: "An die Musik glauben, nie zweifeln und dich lieben." Nie weinen habe ich ausgelassen, da es zu schwer für mich war. Ich konnte es einfach nicht. Immer wieder musste ich darüber weinen, doch es hält nicht lange an. Ich spüre immer eine Hand, die dann auf mir ruht, doch es ist niemand da, dem sie gehörte.

"Wollen wir gehen?", fragte mich Paul und wir gingen.

Wir sahen uns New York an. Es war eine wunderschöne Stadt. Kein Wunder warum John hier her gezogen ist. Du bist einer der vielen Menschen die auf den Straßen sind. Nicht Paul McCartney oder Ruby Evans. Wie der Busfahrer an der 7. oder die Bürofrau im Empire State Building. Gleich. Und das genoss ich.

Es war wunderschön hier, doch morgen sind wir auch wieder weg. Nach dem Rundgang sind wir zurück ins Hotel. Dort haben wir es uns noch einmal richtig gut gehen lassen. Dann haben wir die Presse beruhigt und ihnen ein paar Fotos gegeben und Fragen beantwortet.

Später habe ich mich gleich in das Bett geworfen. "Gute Nacht.", erklang es von dem anderen Bett neben mir. "Gute Nacht.", sagte ich zurück und das Licht wurde abgeschaltet. Heute war Vollmond und ich konnte nicht recht schlafen. Ich drehte mich auf jede Seite, doch es ging nicht. Mir schwirrt eine Frage im Kopf, auf die ich vielleicht eine Antwort bekommen könnte.

Ganz leise stand ich auf und zog mir was Warmes an. Den Mantel darüber. Ich ging zum Central Park, der nicht weit weg vom Hotel war.

Vor dem Imaginemosaik blieb ich stehen, holte die Sonnenbrille heraus. Spielte mit ihr. "Hey John.", hauchte ich und hielt die Tränen zurück, "Ich konnte dich nicht mal richtig von Angesicht zu Angesicht fragen, ob du mich geliebt hast. Jetzt ist es zu spät.", es war kaum zu verstehen. "Oh, das hat er." Ich zuckte zusammen. Paul stand nun hinter mir: "Es war im Sommer 66. Wir beide waren stockbesoffen und konnten kaum noch gehen, da hat er mich mitgeschleppt. In einen Park. Ich wusste nicht mehr welchen. Lachend haben wir uns auf die Bank gesetzt. Da hat er zu reden begonnen. Nicht so halb besoffen, sondern ernst. Er hat gesagt, dass er dich über alles liebe und dich nie im Stich lassen will." "Wieso hat er es mir dann nie gesagt?", warme Tränen kullerten über meine Wangen. "Er hat oft gesagt, jetzt würde er es wagen, dich zu fragen, ob du mit ihm zusammen sein willst, doch er hat es nie getan. Er wollte dich beschützen. Unsere Beziehungen haben länger angedauert in der Vor-Beatleszeit und der Nach-Beatleszeit. Dazwischen sind sie immer wieder geschieden worden. Oder es wurde die Beziehung beendet und davor wollte er dich schützen. Vor dem ganzen Trubel, der Beatlemania. Er wollte dich nicht einsperren im Käfig. Wenn du etwas liebst, lass es frei. Es hat ihm oft das Herz gebrochen, doch er hat mir gesagt, diesen Schmerz nimmt er auf sich, bevor er dich leiden sieht. Wenn du gelitten hättest, wäre er gestorben, das wusste ich. Er hat auch immer gesagt, ich soll auf dich aufpassen, wenn er einmal nicht mehr da ist und dir dann etwas zeigen. Komm mit." Ich tritt an seine Seite und wir gingen weiter in den Park hinein. "Als wir damals auf der Bank gesessen sind, hat er mir einen Stern gezeigt. Dieser Stern, war der, dem ihm seine Mutter Julia zugeteilt hat, kurz bevor sie gestorben ist. Er hat mir gesagt, er würde in dem Stern sein, falls er mal sterben sollte und über uns wachen." Paul deutete auf den kleinen Stern unter dem Mond. Er flackerte auf. Ein Lächeln machte sich auf meinen Lippen breit.

Am nächsten Tag, musste ich noch etwas wissen...

Wir packten die Koffer. "Wie viele Kugel waren es eigentlich?", fragte ich und setzte mich auf den Koffer, der schwer zu ging. "Vier. Wieso?" "Dann habe ich sie gespürt." "Wie meinst du das?" "Ich habe meine Platte aufgenommen, da spürte ich 4 Stiche in meinem Rücken und am Herz. Ich habe mich an das Klavier gelehnt und bin zu Boden gegangen. Die Jungs wollten mich hochheben, doch ich habe geschrien und sie ließen mich. Es wurde alles langsam schwarz und wie aus dem Nichts konnte ich wieder stehen, hatte keine Schmerzen mehr. Da muss eine Verbindung sein." "Die war immer da.", sagte er und stand schon an der Tür. Ich setzte mir noch schnell die Sonnenbrille auf und folgte.

It's Here Again | Beatles ChristmasstoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt