The red lights

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Als ich von der Sonne am Morgen geweckt wurde, war kein John mehr da. Keine Gitarre. Kein Pilzkopf. Ich fand nur eine kleine Platte auf dem Tisch liegen und einen Zettel.

Ich überflog die Zeilen.

Liebe Ruby!

Ich wollte dich nicht aufwecken, da du so süß geschlafen hast. Egal wenn ich mal nicht da bin, ich denke immer an dich und ich hoffe das tust du auch. Ich liebe Briefe. Du kannst sie gerne George Martin und ihn sagen sie seinen für mich. Er kommt sowieso immer nach Liverpool. Liverpool kann ich von dir nicht verlangen. Es ist zu weit weg. Meine Adresse steht auf der Rückseite. Egal was auch passiert, vergiss nicht an was du glaubst. An die Musik. Ich werde dich nicht vergessen und verspreche mir du mich auch nicht.

John Lennon


Ich sah mir die kleine Maxi-Platte an. Mit einem dicken schwarzen Stift hat jemand noch Christmas 1965 darauf gekritzelt. Johns Handschrift. Ich nahm sie und legte gleich auf.


Es war die Weihnachtsaufnahme von heuer.

Yesterday

all my troubles seems so far away

now it looks as though they here to stay

I believe in Christmasday


Ich brauche gar nicht zu fragen, wem das eingefallen ist. Take 7. Fade Johnny, sagte jemand. Nach ein paar Geschreie von John, sie sollen die roten Lichter ausschalten und ein Gott segne euch, fadete das ganze langsam aus. . Yeah, war auch noch zu hören. Dann was ganz überraschendes. "Hey Ruby. Es erwartet dich noch was auf der Hinterseite.", das war Paul.

Als die Nadel zurückfuhr, drehte ich die schwarze Platte um und führte gespannt die Spitze an den Anfang.

"Hey Ruby. Hier ist John. Also, ich weiß nicht recht, wie ich anfangen soll." "Reden.", lachte einer der Jungs im Hintergrund. "Das versuche ich doch gerade. Also wo war ich. Achja. Ich möchte mich jetzt einmal richtig für die nette Zugfahrt bedanken. Und für dich. Das klingt jetzt blöd, aber es ist so. Ich möchte dir für dich danken. Häääää?! Dir für dich? Dich für sich....also du weißt sicher was ich meine. Ich hoffe George Martin ist nicht zu streng mit dir. Ich vermisse dich sehr und hoffe dich wieder einmal zu sehen." "Iiiiiiiiiiiiiii!" "Halt die Klappe George." Es kam nur lachen zurück. "Vielleicht hörst du mich auch im Radio. Mal sehen wann ich Zeit dazwischen habe, doch ich komme wieder. Irgendwann. Und vielleicht höre ich dich mal im Radio. Das wäre das beste. Ich hoffe ich bekomme dann keinen Herzinfarkt." "Denn hab ich schon.", war es dumpf zu hören. "Hast du eigentlich nichts zu tun?" Es schepperte heftig. Ein genervter Schnaufer war zu hören. "Komm zum Ende, wir haben noch was zu tun." "Hey hört auf." Er räusperte sich und fuhr weiter. "Also ganz viel Liebe nach London und einen Kuss. John Lennon meldet sich ab."

Ganz schlecht konnte man noch hören: "Der rote Knopf." "Nein, der ist es." "Faden lassen." "Schaltet es doch aus." "Faden sage ich. Faden." "Der rote Knopf." "Wir haben es doch, oder?"

Dann ist die Platte aus. Mit glasigen Augen schrieb ich einen Brief und steckte ihn in einen rosanen Briefumschlag. Über das Nachthemd warf ich mir den Mantel und stürmte zum Studio. Heute habe ich keine Aufnahmen, da George nach London fährt. Zu den Jungs, die Aufnahmen hatten. Ich musste ihn noch abfangen und das Glück hatte ich auch. "George!", ich fuchtelte mit dem Brief in die Höhe und er blieb stehen. Musterte mich von oben bis unten. "Was ist denn...." "Bitte gib den John.", sagte ich außer Atem und einen schönen Gruß an den Rest. Er nahm ihn. "Geh rein meine Süße, wir haben eine Tournee und da sollst du nicht vorher krank sein.", er ging. "Ja Vater.", scherzte ich und ging wieder zurück.




It's Here Again | Beatles ChristmasstoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt