Verraten

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Sie hat das jetzt wirklich mitgenommen. Ich wusste was Paul mit seinem Rausgehen meinte, doch ich konnte sie nur schwer alleine lassen. Überhaupt jetzt. Doch sie brauchte jetzt einfach ein wenig Zeit um das zu überdenken. Wie schwer sind mir diese Worte gefallen. Wir. Sind. Die. Bealtes. Naja. Ich habe es versucht, doch mir ist es nicht gelungen. Es war auch irgendwie blöd von mir, sie anzulügen.

Als wir an der Tür standen, zog Ringo für jeden eine Zigarette aus der Tasche. Ich lehnte ab. "Was? Haben sie dir den Kopf verdreht?", fragte mich George verwundert. "Heute nicht.", sagte ich ein wenig niedergeschlagen. Paul scheint es zu bemerken: "Hey, zerfleisch dich nicht selbst.", sagte er lässig und zog einmal, "Du bist verliebt." "Nein, das stimmt nicht.", stritt ich es ab. "Dem haben sie den Kopf verdreht.", lächelte George kurz. Paul schüttelte nur den Kopf. Ein Zeichen. Es war unpassend.

Ringo war dieses Mal schneller fertig wie gewöhnlich und zog sofort George mit sich. Der wusste nicht wie ihm geschah. Ich wollte mit ihnen gehen, als Paul mich am Arm zurückhielt. "Du bist verliebt." Ich sah zu Boden. Es brachte sich nichts Paul anzulügen. Er wusste es. Und er weiß auch ob ich lüge oder nicht. Er war wie ein Seelenklempner. "Ich weiß du hast Angst." "Nicht nur das. Ich werde ihr wehtun. Ich kann es einfach nicht tun. Ich werde es nicht aushalten, aber ich muss die Liebe vergessen.", ich hielt kurz inne, da ich versuche die Tränen zurückzuhalten, "Ich breche ihr das Herz. Das verkrafte ich einfach nicht.", eine Träne ran langsam über meine Wange, "Weißt du wie schwer es für mich war ihr zu sagen das wir die Beatles sind?" In seinem Gesicht konnte ich sehen, wie er meinen Schmerz mitfühlte. "Ich weiß. Wir alle versuchen es zu verheimlichen. Überhaupt wenn es um das Thema Liebe geht. Doch es ist verdammt schwer wenn du Rund um die Uhr im Radio läufst.", er lächelte nur kurz, "Doch ich sehe es in deinen Augen. John, du kannst es nicht einfach so aufgeben." "Doch, dass kann ich. Bevor ich ihr weh tue." "Überdenk das. Ich kenne dich. Später wirst du es einmal bereuen. Lass die Zeit arbeiten. Sie weiß was sie tut." Weise Worte McCartney. Zusammen gingen wir zurück. Nun war die Stunde der Wahrheit. Ich stellte mich auf das schlimmste ein.

Sie...sie war mir nicht böse? Ich war glücklicher den je. Sie war mir nicht böse. Ich hatte mit etwas anderem gerechnet. Ich setzte mich noch ein wenig ungläubisch an das Fenster und sah nach draußen. Es war das erste Mal, dass jemand John Lennon nicht böse war und dazu noch eine Frau. Es herrschte strickte Stille, was ich von meinen Jungs gar nicht gewohnt war. Ruby war eher eine schüchterne, ruhige Person, doch Ringo, George und Paul waren ganz anderes. Ich glaube sie beschäftgen sich auch noch damit, dass es ihr eigentlich egal war. Sie saß neben der angesagtesten Band. Fragte um keine Autogramm. Bekam keinen Ohnmachtsanfall. Nichts. Der Liebesfunke wurde in mir wieder ein wenig mehr angefacht, doch meine Gedanken löschten das kleine Feuer. Vergiss es. John. Du wirst ihr das Herz brechen. Geben wir der Zeit ihren Lauf. Sehen wir was passiert.

It's Here Again | Beatles ChristmasstoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt