Lily verbrachte beinahe eine Stunde alleine im Gemeinschaftsraum, ehe das Portrait der fetten Dame aufschwang und ihre Freundinnen eintraten. Ein Blick auf Lilys gerötetes Gesicht und die Tränen, die aus ihren Augen liefen, reichte, um Ellie dazu zu bewegen, ihre beste Freundin stürmisch zu umarmen und ihr über den Rücken zu streichen. „Lily, was ist passiert?", fragte sie Ellie und ließ sie los. Lily seufzte und das Zittern in ihrer Stimme verschwand, als sie zu sprechen begann und ihre Hände in James Pullover krallte. Sein Geruch haftete noch immer daran. Marlene und Ellie setzten sich auf die Lehen von Lilys Sessel und sie begann zu erzählen, wie sie James angeschrien hatte, wie sie ihn beleidigt hatte und wie sie ihm gesagt hatte, er solle ihr nicht versuchen näher zu kommen. Sie erzählte, wie sie das Gefühl der Verletzung in James Augen gesehen hatte. Als sie an die Stelle ankam, als sie ihn alleine im Gang stehen ließ und beinahe panisch vor ihm flüchtete, bohrten sich ihre Fingernägel schmerzhaft in ihre Hände und ihre Augen begannen wieder zu brennen. Ellie und Marlene tauschten einen Blick über ihren Kopf hinweg.
„Hat – hat es etwas mit euren Patroni zu tun", fragte Marlene langsam und Lily blickte auf. „Du hast mir erzählt, was es mit dem Patronus auf sich hat und wie man die Verbindung von Menschen herausfinden konnte, die vom Schicksal -" Marlene brach ab und bemerkte den Blick in Lilys Augen. „Lily, ich weiß, dass das nicht einfach für dich ist, aber je mehr du dich dagegen wehrst, desto schlimmer wird es nur. Willst du wirklich zusehen, wie du – ihn verletzt, ohne dass du es eigentlich willst?" Marlenes Stimme wurde immer mehr zu einem Flüstern und bei der beinahe Nennung von Ja – Potters Namen, lief Lily ein kalter Schauer über den Rücken. Sie vergrub das Gesicht in ihren Händen und atmete tief ein und wieder aus.„Ich habe Angst", flüsterte sie. Ellie war verwirrt, aber Marlene, die es schon wusste, nickte nur. „Ich habe Angst, dass ich – dass ich alles ruiniere." Lilys Stimme zitterte und ein Beben durchfuhr ihren Körper. Sie wurde sich des rauen und warmen Stoffes des Pullovers deutlich bewusst und schlang die Arme um ihren Körper.
„Alles, was ich jemals dachte, scheint keinen Sinn mehr zu ergeben", sagte sie leise und Marlene legte ihr eine Hand auf den Rücken. „Sein Patronus ist ein Hirsch – meiner eine Hirschkuh. Es würde ein Blinder sehen, was das bedeutet. Merlin, selbst Severus hat es bemerkt", schloss sie mit bitterem Nachgeschmack auf der Zunge. „Jam – Potter war für mich immer nur eins – ein Idiot. Ich wusste es, seit ich ihm das erste Mal begegnet war, dass er einen Einfluss auf mein Leben haben wird und kaum war mir seine arrogante Art und sein durchtriebenes Grinsen das erste Mal unter die Augen gekommen, hatte ich auch gedacht, dass er immer ein Idiot bleiben würde." Ellie nahm Lily leicht in den Arm und sie legte ihren Kopf auf ihre Schulter. „I-Ich hatte doch nie geahnt, dass er – er auch so sein konnte." Lilys Stimme wurde von einem Schluchzer abgelöst und ihre Finger tasteten von ganz allein über den Stoff des Kleidungsstückes. Ein Gefühl von Wärme durchfloss ihre Adern, als sie an ihn dachte, wie er ihn für ausgezogen hatte. Wie sie, obwohl er es abgestritten hatte, das leichte Zittern auf seinen Lippen bemerkt hatte.
DU LIEST GERADE
Expecto Patronum (HP/Rumtreiberzeit/FF)
FanfictionFür ein letztes Jahr kehren die vier Rumtreiber nach Hogwarts zurück. Es ist ihr letztes Jahr, in der sie der Schule noch einmal zeigen können, wer sie wirklich sind. James letzte Chance Lily Evans endlich für sich zu gewinnen. Ihr letztes Jahr in F...