22. Ein Tanz der Möglichkeiten

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Lilys Augen hatten die gesamte Zeit seine nicht verlassen. Er konnte nicht ganz erkennen, was sie dachte oder wie sie sich fühlte, aber er wusste, sie genoss den Tanz. Im sanften Licht der bunten Lichterketten strahlte ihre Haut und ihre Augen glänzten. Eine Strähne hatte sich aus ihrer Frisur gelöst und hing wie ein roter Faden vor ihrem Gesicht. James hatte erst gezögert, doch dann hatte er sie ihr wieder hinters Ohr gestrichen und ein sanftes Lächeln war auf ihren Lippen erschienen. Als sich die Melodie des Liedes noch mehr verlangsamt hatte, hatte James sein Gesicht heruntergebeugt. Seine Lippen waren genau an ihrem Ohr und er konnte die Wärme, die von ihr ausging, spüren. „Soll ich mal für was – schnelleres sorgen?", raunte er ihr zu und als der Druck sich an seinem Nacken verstärkte, lächelte er und zog sich wieder zurück. Er nahm den Zauberstab aus der Hosentasche und zielte über die Köpfe der tanzenden Paare, wovon einige schon begonnen hatte, zu knutschen. Kaum hatte der Zauber das Radio getroffen ertönte ein rockiges Lied, was viele Unbeteiligte auch auf die Tanzfläche zwang.

„Besser?", fragte er leise. Lily lächelte und löste recht langsam ihre Hände. „Etwas", sagte sie und nahm seinen Arm. Als das Lied so richtig los legte, begann auch Lily zu tanzen. Obwohl ihre Füßen in hohen Schuhen steckten, war sie wirklich ausdauernd und als James ihr leuchtendes Gesicht sah und ihr strahlendes Lächeln, wurde ihm noch einmal bewusst, wie sehr er sie mochte. Seine Gefühle waren schon lange über einfache Schwärmerei hinausgetreten. Das, was er empfand, war eindeutig Liebe. James Potter liebte Lily Evans.

Es vergingen beinahe zwei Stunden und Lily hatte immer noch Energie übrig, aber James war am Ende seiner Kräfte. Quidditchtraining hin oder her, niemand konnte mit Lily Evans mithalten, wenn es ums tanzen ging. Das hätte man von ihr nicht erwartet, wo sie die meiste Zeit der sechs vergangenen Jahre doch damit verbracht hatte, Hausaufgaben zu erledigen und zu lernen. Merlin, das Mädchen hatte beinahe in der Bibliothek gelebt.

„Lily!", rief James über den Lärm der Musik und der Stimmen. Sie hörte ihn jedoch nicht, sondern tanzte mit geschlossenen Augen weiter. Erst als James ihre Hand ergriff, blickte sie ihn an. Ihr Gesicht war rot und ihre Atmung ging schwer, aber ein riesiges Lächeln lag auf ihren Lippen, welches noch ein kleines bisschen größer geworden war, als James ihre Hand nahm.

„Lass uns was trinken!", rief er und Lily nickte nur. Er führte sie an der Hand durch die tanzenden Paare durch und ließ sie nicht los, als sie bereits am Tisch mit den Getränken angekommen waren. Er hätte sie länger festgehalten, doch um die Butterbierflaschen zu öffnen, musste er sie gezwungenermaßen loslassen. Er überreichte Lily eine der Flaschen und beide genehmigten sich einen großen Schluck daraus. Lily wischte sich über den Mund und lächelte ihn an. James Herz hatte schon, seit er sie gesehen hatte, nicht mehr aufgehört rasend schnell zu klopfen. „Es ist wirklich schön mit dir hier zu sein." Seine Stimme zitterte vor Anstrengung.

Lilys Augen glänzten, als sie sein Grinsen erwiderte. „Das finde ich auch." Er konnte sehen, dass ein paar Mädchen aus Ravenclaw hinter vorgehaltener Hand tuschelten und dann auf Lily deuteten. Mit einem wütenden Blick ließ er sie jedoch erschrocken weglaufen. Niemand würde Lily Evans etwas antun, solange er in der Nähe war, nicht mal mit Worten.

Expecto Patronum (HP/Rumtreiberzeit/FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt