Für ein letztes Jahr kehren die vier Rumtreiber nach Hogwarts zurück. Es ist ihr letztes Jahr, in der sie der Schule noch einmal zeigen können, wer sie wirklich sind. James letzte Chance Lily Evans endlich für sich zu gewinnen. Ihr letztes Jahr in F...
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Als kurz nach Neujahr die Schüler wieder ins Schloss strömten, war James' Entschluss immer noch fest in seinem Kopf verankert. Und als er Lily dann auch wieder sah, wie sie mit Schnee in den Haaren durch das Portal lief, war es, als hätte jemand ihr Bild mit einem Dauerklebefluch in seinem Gehirn festgeklebt. Sie begrüßte James, indem sie die Arme um ihn warf und ihre kalten Lippen auf seine drückte.
„Woah, hast du mich so vermisst?", fragte er neckend, als sie ihn beinahe von den Füßen gehoben hatte. Lily grinste schief. „Nein, aber ich hab dich dieses Jahr noch gar nicht küssen dürfen." Mit diesen Worten hatte sie ihn wieder in einen Kuss gezwungen, während ihre Hände sich in seinen Haaren festkrallten.
„Ah siehst du das? Junge Liebe. Ist es nicht herrlich?" Lily löste sich von ihm und sie konnten beide einen Blick auf Ellie werfen, die neben Remus und Peter stand und die beiden feixend beobachtete. Auf Remus' Gesicht lag ein Lächeln, während Peter etwas hinterher hinkte. Lily warf ihrer besten Freundin zuerst einen vernichtenden Blick zu, dann umarmte sie sie. „Ich hab dich auch vermisst", sagte sie.
Sirius und Marlene begrüßten die Neuankömmlinge, als sie in den Gemeinschaftsraum traten. „Sieh mal einer an, die Ausreißer sind wieder da. Und wie ich sehe, hat uns dort jemand etwas zu erzählen, nicht wahr?", fragte Sirius und sein Blick glitt sofort zu Remus, der hochrot im Gesicht wurde. „Keine Ahnung, was du meinst, Tatze." James fiel auf, dass er es vermied, zu den Mädchen zu blicken, die einen Schritt hinter ihnen gegangen waren und nun neben ihnen standen. „Ah, natürlich, Moony. Das muss mein Fehler gewesen sein."
Sirius' Blick verließ Remus jedoch nicht, auch nicht, als sie sich zusammen zum Essen begaben. „Was meinst du denn, Tatze?", fragte James leise, als sie die große Halle betraten, die wieder ihre alte Pracht angenommen hatte. Sirius grinste. „Gestern war Vollmond. Unser lieber Moony sieht jedoch putzmunter aus. Er verschweigt uns etwas."
Als James sich neben Lily und Ellie an den Gryffindortisch setzte, fiel ihm tatsächlich auf, dass Remus nicht seine übliche Blässe im Gesicht hatte, sondern komplett normal aussah, nicht so, als wäre er erst vor einem Tag als Werwolf durch die Gegend geschlichen. Etwas an Remus' Verhalten machte ihn neugierig, denn bisher war er zwar der Vernünftigste, aber er hatte noch nie gut lügen können. Deswegen hatte Remus bei ihren Streichen auch immer die einfachsten Stellen übernommen, bei denen es nicht aufgefallen war. Schon das ein oder andere Mal waren sie nämlich aufgeflogen, weil Professor McGonagall Remus' schwächliche Lügen sofort durchschaut hatte. James wunderte es, dass er es gar nicht bemerkt hatte, doch er dachte daran, dass seine Gedanken seit Tagen nur noch um Lily schwirrten und er wahrscheinlich deshalb nicht mehr ganz zurechnungsfähig war.
Remus freilich gab jedoch nichts preis. Und keine von Sirius' üblichen Bestechungstaktiken, die alle etwas mit der besten Schokolade des Honigtopfes zu tun hatten, wirkten noch. Niedergeschlagen, aber immer noch voller Tatendrang um Remus' kleines Geheimnis aufzudecken, ging Sirius zur Überraschung aller in die Bibliothek und James begleitete ihn. Madam Pince bedachte die beiden Rumtreiber mit einem giftigen Blick und ihre krallenartigen Finger schlossen sich um eine Buchstütze, als hätte sie vor, sich damit vor den beiden zu verteidigen.
