18 - Vernunft wird überbewertet

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Song zum Kapitel: Trumpets - The Waterboys


„Wie geht das hier an?", fragt Damian genervt, nachdem er eine Weile mit dem Plattenspieler gekämpft hat und immer noch kein Ton erklingt. Um mich zu beschäftigen habe ich inzwischen meine Apfelduftkerzen angezündet. Ein bisschen Romantik schadet nie, denke ich grinsend, obwohl ich momentan definitiv nichts brauche, um mich in Stimmung zu bringen. Damians Anwesenheit allein ist mehr als genug. Im Grunde genommen weitaus mehr als ich auch nur bei halbwegs klarem Verstand bewältigen kann. Ehrlich gesagt bin ich völlig außer Kontrolle und weder willens noch bereit etwas dagegen zu tun. Dennoch hat die mahnende Stimme in meinem Hinterkopf noch nicht ganz aufgegeben, wenngleich mein völlig außer Rand und Band geratener Körper es ihr enorm schwer macht, auch nur ansatzweise Gehör zu finden. Ich frage mich dennoch kurz, ob es vielleicht besser wäre, einen Gang runterzuschalten.


Bin ich wirklich bereit, mit ihm zu schlafen? Mein Körper schreit so laut „Ja", dass er die Zweifel in meinem Kopf beinahe übertönt. Dennoch nagen sie an mir, wenngleich auf ziemlich verlorenem Posten. Schließlich haben wir uns erst gestern zum ersten Mal geküsst und heute hat er mich direkt stundenlang warten lassen. Kein allzu guter Anfang. Und eigentlich bin ich nicht so leicht zu haben, gerade nach der eher unschönen Erfahrung mit Hendrik. Dessen ungeachtet ist mein Verlangen nach seiner Berührung, seinem Kuss so stark, dass die Stimme der Vernunft nicht den Hauch einer Chance dagegen hat. Gegen meine Gefühle für Damian ist alles bisher Erlebte nur ein fader Abklatsch von Liebe und Leidenschaft. Das hier, er und ich zusammen in diesem Raum ist so überwältigend, dass ich zum ersten Mal eine mehr als genaue Vorstellung davon habe, was es bedeutet, tatsächlich zu lieben, vor Verlangen zu brennen. Sich hingeben zu wollen ungeachtet aller Konsequenzen, koste es, was es wolle. Ich will Damian und ich will ihn jetzt.

Also stelle ich mich direkt hinter ihn und greife ungeduldig an seiner Seite vorbei, um die Stereoanlage auf den Plattenspieler umzustellen. Augenblicklich füllt Musik den Raum. Er dreht sich zu mir um und sieht mich voller Verlangen an, was die mahnende Stimme in mir endgültig verstummen lässt. Seine heftig geweiteten Pupillen lassen seine Augen dunkler wirken als je zuvor. Meine Wangen glühen und mein Puls rast. Jegliche Vernunft ist mir sowas von egal. Selbst wenn ich wollte, könnte ich nicht mehr zurück. Meine Hormone steuern meinen Körper, mein Kopf hat Pause. Ich trete etwas zurück und ziehe langsam mein T-Shirt über den Kopf. Damian stöhnt hörbar auf und ich streife auch den BH ab, der eh nur noch locker über meinen Schultern hängt. Ich wundere mich über mich selbst. So habe ich die Initiative noch nie ergriffen, aber in diesem Moment kommt es mir ganz natürlich vor. Er saugt hörbar die Luft ein und sieht mich bewundernd an, bevor er mich packt und auf mein Bett schmeißt.

„Was mach ich nur mit dir?"

Er legt sich halb auf mich und seine Hände gleiten über meine Brüste während wir uns lange intensiv küssen. Danach wandert seine Zunge runter zu meinen harten Nippeln und er saugt abwechselnd an beiden. Ich stöhne auf und ziehe ihm sein Shirt über den Kopf. Ich brauche seine nackte Brust auf meiner, will ihn spüren, die Nähe genießen, Haut auf Haut. Er presst seinen Oberkörper auf meinen, ich fühle seine Wärme, das wilde Hämmern seines Herzschlags und weiß, dass er meinen ebenso wahrnimmt. Es ist noch so viel besser, als ich es mir vorgestellt habe. Wir versinken in einem weiteren langen Kuss während seine Hand langsam zu meinem Unterleib wandert und in meine Leggings gleitet. Ich keuche vor Lust, sobald seine Finger meine Scheide berühren und sanft über meine empfindlichste Stelle kreisen.

„Du bist so feucht für mich, Kleines!", stellt Damian zufrieden fest und zieht mir ungeduldig die letzten Kleidungsstücke vom Leib. Ich bin schon jetzt viel zu erregt und streiche über seine Erektion, um ihn von mir abzulenken. Ich will noch lange keine Erlösung. Er soll in mir sein, wenn ich meinen Höhepunkt erreiche und bis dahin möchte ich dieses unbeschreibliche Gefühl auskosten. Damian stöhnt bei meiner Berührung und ich öffne den Knopf seiner Jeans, um seinen Schwanz in meine Hand zu nehmen. Er schaudert voller Begehren und streift mit einer energischen Bewegung seine Hose und Boxershorts ab. Endlich liegen wir völlig nackt aufeinander. Sein entblößter Körper auf meinem, seine ungeduldige Erektion gegen meinen Unterleib gepresst. Eine prickelnde Gänsehaut überzieht mich von Kopf bis Fuß.

Entflammt - Ronja & Damian Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt