Verbitterung

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- Mik/ Marik -

Genervt biss ich in mein Pausenbrot, als die Vorlesung eine kurze Pause machte. Ich hatte noch gut einandhalb Stunden vor mir und es fühlte sich jetzt schon an wie eine Ewigkeit. Ich nippte anschließend noch etwas an meiner Cola herum. "Ziemlich ungesund", mein Sitznachbar meldete sich zu Wort. "Lass mich, ich will fett werden", meinte ich zu ihm. Eigentlich trainiere ich nach der Uni wie ein Berserker um meine Figur zu halten, die Liste meiner seltsamen Ticks wird immer länger. "Sag mal, die Vorlesung ist doch sau langweilig, ich wäre viel lieber bei meiner Freundin", zum Glück konnte ich mich beherrschen und zerbrach ausnahmsweise mal nicht meinen Bleistift. So ein dämlicher Fatzke. Als wäre er stolz drauf mit einem Monter zusammen zu sein.

Ich schwang meine Tasche um und eilte nach draußen, je schneller ich hier rauskomme, desto besser. Ein Glück hatte ich doch irgendwie das dreistündige Siminar überlebt. Pläne für heute hatte ich noch nicht. Langsam bog ich in eine kleine Gasse ein um abzukürzen. Plötzlich drückte mich Jemand gegen die Wand. "Lange nicht gesehen, du siehst ja ganz anders aus als früher", ich riss die Augen auf und blickte ihm in die Augen. "Du! Was machst du hier in Potsdam?", erstaunt konnte ich den Blondschopf identifizieren. Es war mein Ex- Freund. "Als ich dich auf der Straße hab laufen sehen, musste ich dir einfach folgen mein Kleiner", er machte sich wie damals über meine Größe lustig. "Halt deinen Mund und lass mich los", es brachte nichts, es verstärkte seinen Griff nur. Langsam schob er seine Hand unter mein Shirt. "Hör auf, bitte", ich versuchte zu schreien, doch es kahm nur ein leises krätzen aus meiner Kehle. Verzweifelt von der Situation fing ich an zu flennen und merkte, wie salzige Tränen meine Wange runterliefen. Er hat sich kein Stück verändert, derjenige, der mir meinen ersten Kuss raubte Dan. "Dan hör auf", ich versuchte es vergebends erneut, als sich unsere Köpfe nur noch wenige Zentimeter trennten. "Du warst schon immer so eine kleine süße Heulsuse", ich fasste neuen Mut und trat ihn an seinem Schienbein.

Ich fing an zu rennen, egal wohin, hauptsache irgendwohin, wo ich sicher bin. Ich hörte nur noch keuchende Worte die Dan mir zurief, doch ich hielt nicht an. Er hatte mir einfach zu viel übles angetan. Meine Haustür war ein kleines Licht am Ende des Tunnels, welches ich sofort nutze. Krampfhaft fummelte ich den Schlüssel aus meiner Tasche und schloss auf. Im Treppenhaus sackte ich erst einmal kurz zusammen und atmete auf. Ich würde mich am liebsten in eine Ecke verziehen und anfangen um Gnade zu winseln.

Meine Wohnungstür fiel zu und ich packte meine Tasche auf das Sofa. In der Hoffnung mich irgendwie abzulenken schaltete ich meinen Fernseher ein. Ich machte es mir auf der Couch gemütlich und blickte in Richtung des flackernden Stücks Unterhaltungselektronik.

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Cut :^3

Endlich mal eine Autorsnote! Joa, ich hab mich heute echt dämlich wegen diesem Kapitel hier angestellt. Diese Geschichte wird in eine etwas andere Richtung gehen, also seit mal gespannt.

Bis zur nächsten Autorsnote

- Dennisses -

Kostory: Der Mensch, der mich zum lächeln bringtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt