A/N

1.4K 112 46
                                    


Hey Leute,

dies ist zwar kein neues Kapitel, aber etwas, was mir sehr am Herzen liegt. Ich möchte, dass ihr euch alles durchlest und vielleicht auch einen Kommentar dalasst.

Ich habe leider erfahren müssen, dass eine Person aus meinem Umkreis den Weg gewählt hat aus dem Leben scheiden zu wollen. Genauere Umstände möchte ich hier nicht angeben und ich möchte auch keine Beileidsbekundungen, da diese nicht mir, sondern der Familie zustehen. Ich selbst versuche das jetzt zu verarbeiten, vielleicht auch mit diesem kleinen Text.

Ich habe bewusst "Schuld" gewählt. Bewusst diese Geschichte gewählt, die sich eben auch mit dem Thema Depressionen, Panikstörungen und Suiziden auseinandersetzt. Wer weiß, ob ich diesen Teil überhaupt lange drin lasse oder nach einer Zeit auch lösche.

Wie dem auch sei... Ich versuche mir seit ein paar Tagen darüber bewusst zu werden, dass diese eine Person den endgültigen Schritt gegangen ist. Dass ich traurig bin ist keine Frage. Viel mehr bin ich aber auch ratlos und mein Kopf brennt. Und das, obwohl ich in einem gewissen Ansatz nachvollziehen kann, wie die Person sich gefühlt haben muss. Selbst habe ich mit starken Depressionen, Angst- und Panikattacken zu kämpfen.

Oder eher gehabt. 

In den letzten Monaten ging es mir gut und ich litt eher weniger unter Angst- und Panikattacken; zum Teil auch, weil ich viel mit meinen Freunden und der Familie unternommen habe, Ablenkung hatte und mein Leben einfach gelebt habe. Jetzt aber merke ich wieder, welche Auswirkungen solche schwerwiegenden Erkrankungen haben können. So war ich doch auch selbst an einem Punkt, wo ich meinem Leben gerne ein gnadenloses Ende gesetzt hätte.

Es ist immer noch nicht alles eitel Sonnenschein. Ganz und gar nicht. Ich bin mittlerweile 23 und weiß nicht, was ich mit meiner Zukunft anstellen soll. In diesem Moment sitze ich in der Uni Bibliothek und scheine an alles andere zu denken als an mein Studium. 

Aber ich lebe. Und hey, das ist bei meiner tollpatschigen und leicht riskanten Art schon ein Talent.

Ich habe angefangen mein Leben zu schätzen zu wissen, es zu ehren und aufzupassen, dass ich nicht zu tief in Depressionen versinke, die mir da sonst immer einen gewaltigen Strich durch die Rechnung gemacht haben.

Ich glaube, worauf ich hinaus will ist:

Mit einer psychischen Krankheit zu leben ist nicht einfach und es ist auch vollkommen in Ordnung sich damit scheiße zu fühlen. Es ist vollkommen in Ordnung am Boden zu sein und verzweifelt zu sein. Es ist vollkommen in Ordnung auch mal die Fassung zu verlieren und einfach mal eine Auszeit zu verlangen.

Was nicht in Ordnung ist: damit allein bleiben und denken, man schaffe es allein.

Meine Bitte an euch:

Solltet ihr euch allein fühlen, dann vertraut euch jemandem an. Sprecht mit jemandem. Sprecht mit einer Person aus der Familie, im Freundeskreis oder auch mit einer neutralen Person. Aber sprecht mit jemandem. 

Es kommen irgendwann nochmal Momente, die zu schön sind, als dass man sie nicht lebt.


Deik


P.S.: Hier Anlaufstellen, die man im Ernstfall IMMER nutzen kann.

Polizei & Notruf: 110 

Telefonseelsorge: 0800 111 0 111 (ev.) / 0800 111 0 222 (kath.)

Eine Auflistung von Notfallnummern und speziellen Krankenhäusern:

http://www.depressionen-depression.net/notfaelle/notfallnummern.htm



SchuldWo Geschichten leben. Entdecke jetzt