Das ist das letzte Kapitel vorm Epilog. Ich hoffe es gefällt euch. Hinterlasst gerne einen Kommentar, wie euch die Story gefallen hat und wie es mit Theo und Vincent enden soll. :)
Bis denn, Deik!
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Ein neues Kapitel, ein neuer Absatz. Ein einzelnes neues Wort im Leben, vielleicht auch nur ein Neologismus oder ein Ausruf. Vielleicht auch nur ein einzelner Buchstabe. Hauptsache es war ein Anfang, etwas Neues in seinem Leben. Und nicht nur in seinem Leben.
Seit ich umgezogen bin, hatte ich scheinbar keine ruhige Sekunde. Und dabei sind wir extra dafür weggezogen. Damit ich ein wenig mehr Ruhe bekam. Aber was wäre wohl passiert, wenn ich nicht hierhergekommen wäre? Wenn ich dortgeblieben wäre? Wer weiß. Ich konnte und wollte es mir nicht ausmalen.
Wichtig war, dass ich zur richtigen Zeit da war, um Vincent auffangen zu können.
Ich war nervös und wusste nicht recht, was ich mit den neuen Informationen anfangen sollte. Direkt zu Vincent rennen und ihm alles erzählen? Oder doch lieber zur Schule oder... nach Hause und nachdenken? Ich seufzte und zog damit wohl zum achthundertsten Mal die Aufmerksamkeit von Tom auf mich. Wir sind ein Stück gegangen, meist schweigend, bis auf mein Seufzen, bis wir uns auf einer Parkbank wiederfanden.
„Was willst du jetzt tun?", fragte er, woraufhin ich auch ganz ehrlich mit den Schultern zuckte. Ich starrte geradeaus. Mein Gehirn war voll mit Informationen und doch so leer. Ich dachte an nichts mehr, sah nur das Grün der Bäume und wie die Blätter im Wind wehten, kämpften am Ast zu bleiben und nicht mit dem nächsten Stoß weggeblasen zu werden.
„Ich kann es dir beim besten Willen nicht sagen", gab ich nach mehreren Momenten hinzu.
Tom atmete einmal tief durch und ließ sich noch etwas tiefer auf der Bank sinken. „Ich bin hin und hergerissen. Ich weiß nicht, wie ich jetzt Domi gegenübertreten soll. ... Ich würde gern zu ihm und ihm alles erzählen und ihm alles erzählen. Aber er war schon als wir die Reise geplant haben nicht gut auf Steve zu sprechen und wenn ich es jetzt wieder anspreche, habe ich das Gefühl, dass..."
Bevor er weitersprechen konnte, hob ich meine Hand, um ihn zu unterbrechen. Denn ganz im Ernst. Das, was er da erzählte war großer Mist.
„Tom, ganz im Ernst... Domi hat dich gern. Und wenn er dich wirklich gernhat, dann wird er dir die Schulter zum Ausweinen geben, die du grade brauchst. Das sind völlig neue Informationen, die Lösung nach der wir gesucht haben... Er wird es verstehen, glaub mir." Ich legte meine Hand auf seine Schulter, woraufhin er nickte und sich mit dem Handrücken über die Augen wischte.
„Fahr am besten zu ihm, dann weißt du es mit Sicherheit." Ich versuchte aufmunternd zu lächeln, aber so recht wollte mir das nicht gelingen. Stattdessen klopfte ich ihm einmal auf die Schulter und stand auf. „Ich werde zu Vincent gehen."
Tom schaute mich an, als hätte er seine eigenen Sorgen mit Domi nie angesprochen. Stattdessen schaute er mich an, als hoffte er auf das Beste... Für Mich, für Vincent und letztendlich auch für Steve. Er wollte endlich Ruhe von all dem Stress, von all der Tragik. Er wollte nach vorn blicken und sein Blick sagte genau das: Er wollte endlich Freiheit von der Last.
Mit einem leichten Lächeln stand er ebenso auf und atmete noch einmal tief durch. „Viel Erfolg."
Ich nickte und wünschte ihm das Gleiche, ehe unsere Wege sich trennten.
Der Weg war zwar nicht mehr sonderlich lang, aber dennoch fühlte er sich wie 100 Kilometer Fußweg an, für den man mir Eisen an die Füße gekettet hatte. Wie sollte ich Vincent davon erzählen? Würde er mir die Geschichte über Steve glauben oder würde er glauben, ich wolle ihn nur anlügen, damit er in den Glauben komme, er sei nicht Schuld gewesen.
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Schuld
Teen FictionTheo Theodor musste die Schule wechseln. Auf seiner alten Schule hatte er es gelinde gesagt nicht einfach. Nun hofft er, dass auf seiner neuen Schule alles besser wird. Doch die dunkle und niederschlagende Atmosphäre macht ihn stutzig. Genauso stutz...