Kapitel 3

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Heute ist Spieltach!

Ich bin heiß wie Frittenfett und freue mich wie ein Schnitzel auf das heute anstehende Derby!

Es ist zwar erst 10 Uhr morgens, aber dennoch bin ich bester Laune und gehe Hendrik damit tierisch auf die Nerven. Ich bin so voller Adrenalin, dass ich während des Frühstücks gar nicht richtig still sitzen kann. Hendrik wirft mir hin und wieder einen genervten Blick zu, was ich ihm aber nicht übel nehmen kann, denn ich weiß, dass ich echt anstrengend sein kann, wenn ich mich auf etwas freue.

Aber ich weiß, dass er sich nicht beschweren wird, denn er ist vor jedem seiner Spiele mindestens genau so aufgeregt und hibbelig. Wir sind uns in vielerlei Hinsichten so ähnlich, als ob wir Geschwister wären. Vielleicht sollte ich mal nachhaken, ob ich nicht doch noch einen Bruder mehr habe.

Nach dem Frühstück geh ich duschen und werfe mich in mein Stadionoutfit. Bestehen aus schwarzer Hose, Trikot von Hendrik und meiner schwarzen Sweatshirtjacke, die ich unter das Trikot ziehe.

Während Hendrik nach mir auch noch duschen geht, suche ich mein Geld, Stadiondeckel und Dauerkarte zusammen und stecke alles in mein Portmonee und dann in meine hintere Hosentasche.

Während ich auf heißen Kohlen sitze und darauf warte, dass Hendrik endlich aus dem Bad kommt, gehe ich noch einmal auf meinen Balkon und hole ein paar Bier für Hendrik und mich. Da Hendrik durch seinen Status als BVB Spieler natürlich einen Parkplatz am Stadion zusteht, fahren wir mit dem Auto. Da es aber so selten vorkommt, dass Hendrik nicht auch noch ein Spiel an demselben Wochenende hat, muss dieses natürlich ausgenutzt werden, weshalb uns Nils später abholt, damit Hendrik auch mal wieder das ein oder andere Bier trinken kann.

Als Hendrik dann endlich fertig aus dem Bad kommt, bin ich sofort bei ihm um ihn zu fragen, ob ich Nils schreiben kann, dass er uns jetzt abholen kann.

„Du kannst es ja eh kaum noch abwarten, schreib ihm schon!", sagt er schmunzelnd. Sofort sprinte ich regelrecht ins Wohnzimmer, nehme mir mein Handy vom Wohnzimmertisch und schreibe Nils, dass er sich auf den Weg machen kann.

Ungeduldig wie ich bin, ziehe ich mir schon mal meine Schuhe an, natürlich auch in schwarz gelb. Am Spieltag muss einfach alles perfekt abgestimmt sein, das ist einfach Ritual, vielleicht ist auch ein bisschen Aberglaube dabei. Besonders beim Derby darf nichts meiner Kleidung in anderen Farben als schwarz oder gelb sein. Das ist bei mir so drinnen und wird höchstwahrscheinlich auch immer so bleiben. Wenn es nicht immer ganz in schwarz und gelb geht, dann wenigstens auf keinen Fall die Farben der gegnerischen Mannschaft!

Hendrik zieht mich immer damit auf, dass ich es gar nicht mit meiner Kleiderwahl beeinflussen kann, ob der BVB gewinnt oder verliert, aber das ist mir egal. Es ist halt schon zu oft vorgekommen, dass die Kleidung nicht gestimmt hat und Borussia Dortmund genau an dem Tag eben nicht gewonnen hat.

Als es endlich klingelt, schnappe ich mir die Plastiktüte mit den Bierdosen und schließe die Wohnungstür hinter Hendrik ab. Unten erkenne ich gleich Nils' Auto. Hendrik hat sich bereits auf dem Beifahrersitz niedergelassen und ich steige nun hinten ein.
„Super nett von dir, dass du den Fahrer für uns spielst, Nils! Es kommt einfach zu selten vor, dass Hendrik und ich die Gelegenheit kriegen zusammen zum Fußball zu gehen und dann auch noch zusammen trinken zu können, du bist unser Held!", begrüße ich ihn lachend. „Du kennst mich doch, euch beiden kann ich keinen Wunsch ausschlagen, da spiele ich gerne den Fahrer für euch.", antwortet er und fährt los. Ich reiche Hendrik eine Dose Bier und nehme mir selbst eins. Kein Bier vor vier, ist klar! Ob von 4 oder 16 Uhr ausgehend, ist hier nicht gesagt, also entscheide ich einfach für uns, dass es sich um 4 Uhr Nachts handelt.
„Prost! Auf einen Sieg.", sage ich und stoße mit Hendrik an.

Easy Love (Roman Bürki FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt