Kapitel 16

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In letzter Zeit ist es ziemlich kalt geworden und ich warte nur noch darauf, dass es bald schneit. Eigentlich ist es jetzt fast zu spät für Schnee, aber ein Winter ganz ohne Schnee möchte ich dann doch nicht haben. Immerhin weht heute kein Wind, so dass es doch auszuhalten ist. Ich ziehe mir trotzdem den Schal etwas enger um den Hals.

„Das ist dein Gebiet hier, du sagst an wo es lang geht. Links oder rechts?", sieht mich Roman fragend an. „Äh ist eigentlich egal, aber lass uns links langgehen.", erwidere ich und gehe daraufhin los. Es ist jetzt nicht die optimale Umgebung um spazieren zu gehen, aber vielleicht bin ich auch einfach verwöhnt aus der Schweiz. Dortmund ist nunmal eine Industrie Stadt und hat natürlich auch ihre schönen Ecken und Kanten mit Wald und Wiese, aber in meiner Nähe gibt es davon leider nicht all zu viel. Aber spazieren kann man ja überall, da ist die Umgebung ziemlich nebensächlich.

Wir gehen einige Meter schweigend nebeneinander her, ehe ich das Schweigen breche. „Erzähl mir mal, wie das Trainingslager war.", richte ich meine Worte an Roman. „Willst du jetzt den offiziellen Teil hören oder das was hinter den Kulissen so gelaufen ist?", stellt er die Gegenfrage. „Alles, ich möchte alles wissen! Vom Wetter, bis über das Essen, das Training, die Testspiele und was ihr da sonst noch so veranstaltet habt.", erkläre ich ihm. „Okay wie Madame wünscht. Könnte aber eine längere Erzählung werden.", warnt er mich vor und ich schmunzle in meinen Schal.

„Das Wetter, ja das war natürlich ziemlich überragende. Jeden Tag Sonne und mindestens 25 grad am Tag, so lässt es sich aushalten. Außer beim Training, da hätte ich lieber etwas weniger Temperaturen und Luftfeuchtigkeit gehabt, aber besser als wenn es so kalt ist wie jetzt hier wieder in Dortmund. Deine zweite Frage war das Essen. Das war wie immer auch ziemlich lecker und auch ausreichend. Frag mich jetzt nicht was es alles gab, denn es war auf jeden Fall für alle etwas dabei. Ja das Training lief wie gesagt bis auf die hohen Temperaturen ziemlich gut, für die meisten zumindest. Dazu muss ich noch sagen, dass Hendrik wirklich ein top Torwart ist und ich ziehe meinen Hut vor seinen Leistungen. Der Junge hat wirklich das Potential irgendwann mal größer zu spielen.", bei dem Punkt muss ich Roman in seiner Erzählung unterbrechen. „Da muss ich kurz was einwenden, denn ich finde es super, dass du ihn da so unterstützt und zur Seite stehst. Er hat mir über Skype schon erzählt, dass du ihm richtig geholfen hast und einige Tipps zur Verbesserung gegeben hast und er ist dir mehr als dankbar auch dafür, dass du ihm so Mut machst. Danke, echt!", sage ich und lächle Roman an. „Das ist doch selbstverständlich, er ist wirklich ein netter Kerl und hat eine tolle Persönlichkeit, ich kann gut verstehen wieso er dein bester Freund ist. Ich bin jetzt ja auch noch nicht so alt, dass ich wahnsinnig viel mehr Erfahrungen als Torwart hätte, aber ich setze mich gerne für "den Nachwuchs" ein.", endet er mit einem Schmunzeln. „Das finde ich ganz groß von dir, Roman. Das würde nicht jeder so machen, es gibt da bestimmt genug andere Torwarte, die sich da eher Sorgen um Konkurrenz machen, als das sie die anderen unterstützen.", bedenke ich. „Da hast du wohl recht, aber so wurde ich nicht erzogen und so bin ich nicht.", sagt er. „So schätze ich dich auch nicht ein.", sage ich. „Wollen wir wieder umdrehen und uns auf den Rückweg machen, wird schon wieder dunkel.", wende ich ein und sehe Roman fragend an. „Ja machen wir. Sind ja jetzt auch schon eine ganze Weile unterwegs.

Wir machen also kehrt und Roman erzählt mir noch ein bisschen weiter von dem was er im Trainingslager noch so erlebt hat. Einiges hat mir Hendrik ja auch schon berichtet, aber die Meinung von 2 Personen zu kennen ist doch auch mal schön.

Wieder an meiner Wohnung angekommen frage ich Roman ob er noch mit reinkommen möchte, oder ob er noch was vor hat. „Ich hab nur morgen wieder Training, aber heute ist frei, also kann ich noch mit hochkommen, es sei denn du willst jetzt auch mal deine Ruhe von mir.", lacht er. Ich stimme mit ein. „Ach Quatsch, sonst hätte ich doch gar nicht gefragt.", erwidere ich und schließe die Tür auf. Oben angekommen schließe ich dann auch noch die Wohnungstür auf und Roman und ich ziehen unsere Jacken und Schuhe wieder aus.

Easy Love (Roman Bürki FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt